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Prähistorische Kraft

Mit 58,76 Sekunden hat die 20-jährige chinesische Olympia-Schwimmerin Fu Yuanhui am Dienstag in Rio Bronze geholt. Doch bevor sie überhaupt in den Pool sprang, war sie in China bereits zu einer sogenannten „Wanghong"- „Online-Berühmtheit" geworden. Das alles geht auf ein Interview mit dem chinesischen Zentralfernsehen CCTV am Tag zuvor zurück, nachdem sie im Halbfinale ihre persönliche Bestleistung erzielt hatte. Ihre lustige Reaktion und übertriebene Mimik haben binnen kürzester Zeit die chinesischen sozialen Medien überschwemmt und Millionen von Chinesen begeistert.

Als sie von der Reporterin erfahren hat, dass sie das Ziel in 58,95 Sekunden erreichte, war sie so überrascht und aufgeregt, dass ihr Mund sich weit öffnete und ihr beinahe die Augen aus dem Gesicht fielen. „Bin ich wirklich soooo schnell? Ich bin sehr zufrieden!", sagte sie voller Stolz und geriet in einen regelrechten Freudentaumel. Auf die Frage, ob sie für das Finale etwas zurückgehalten habe, antwortete sie, „Nein, ich habe meine 'prähistorische Kraft' ausgebeutet!". Damit meinte sie, dass sie schon im Halbfinale alles gegeben hat. Seitdem geht die sogenannte „'prähistorische Kraft'" viral und ist schnell zu einem neuen Onlinemodewort geworden. Auch ihre Reaktion auf die Frage, ob sie gegenüber dem Finale am nächsten Tag erwartungsvoll sei, brach sie die Routine und überraschte die Reporterin. Sie schüttelte den Kopf heftig und sagte „Nein, bin ich schon sehr zufrieden" und lief in voller Begeisterung davon.

Fu hätte nie gedacht, dass sie für so viel Aufsehen sorgen würde:

„Ich bin völlig überrascht, dass ich plötzlich zu einer Wanghong geworden bin. Ich werde mich aber deswegen nicht ändern, weil ich mag, wie ich bin. Ich habe gar nicht damit gerechnet, dass so viele Menschen mich mögen. Das setzt mich ein bisschen unter Druck. Ich dachte, normalerweise würden Menschen einen Typ wie mich nicht mögen. Ihr habt aber einen derben Geschmack. "

Die Offenheit und der Humor haben Fu Yuanhui über Nacht mehr als eine Million Follower auf dem chinesischen Mikroblog Weibo gebracht. „Qingqing" bloggte auf Weibo „Das Interview habe ich bei der Arbeit heimlich 20 Mal abgespielt. Das Mädchen ist so lustig und ich habe Tränen gelacht!" „Dandaner" schrieb: „Die pure Freude und der Stolz auf sich selbst wegen jedes kleinen Fortschrittes ist der wahre olympische Geist! " „OHMYZUO" bloggte: „Man spürt, dass sie das Spiel wirklich genießt. Medaillen sind wichtig, doch noch wichtiger ist es, dass man den Sport genießt."

Fu war schon immer ein fröhlicher Typ. Ein alter Videoclip von ihr während der Schwimm-WM 2015 wurde diese Tage auch von Internetnutzern hervorgekramt und auch darüber haben sich die Chinesen nochmal kaputt gelacht: Nachdem sie eine Goldmedaille für China gewonnen hatte, wartete sie neben dem Pool auf ein Interview und wollte den Badeanzug in Ordnung bringen. Doch der war so eng, dass er heftig zurückprang und die Schmerzen auf dem Gesicht der Schwimmerin sich in einer übertriebenen Grimasse zeigten.

„Wird das jetzt eine lebenslange Schande sein?", reagierte sie halblachend, halbweinend im Videoclip und machte sich lustig über sich selbst.

„Es tut wirklich weh. Der Wettbewerbsanzug ist so eng, dass auch die Brüste flach werden. Wir brauchen etwa 20 bis 30 Minuten vor dem Wettbewerb, um uns in den Anzug zu stopfen. "

Ja, die Chinesen mögen Fu Yuanhui. Sie mögen Fu, weil sie lebendig, optimistisch und humorvoll ist und weil sie wenig an Gewinn und Verlust denkt. Hoffentlich wird jeder Olympionike wie Fu den Prozess des Wettbewerbs genießen und nicht vom Medaillen-Druck überwältigt.

Text von Hu Hao

Foto via www.chinadaily.com.cn

Nein, ich habe meine 'prähistorische Kraft' ausgebeutet!"

mein Aeusserstes geben

妈的 这都是什么玩意 fack was ist das？