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2024-06-18
Wieso liegt hier so viel Stroh herum?
Und was ist das für ein Männlein,
das um das Feuer tanzt?
Bist du neugierig?
Dann schau genau zu!
Es war einmal ein armer Müller,
der eine wunderschöne Tochter hatte.
Einmal durfte der Müller zum König ins Schloss.
Um sich wichtig zu machen, sagte er:
„Ich habe eine Tochter, die kann Stroh zu Gold spinnen!"
Der König liebte nichts mehr als Gold.
Er antwortete: „Das gefällt mir.
Bring deine Tochter morgen ins Schloss,
dann werde ich sie auf die Probe stellen."
Wie befohlen kam am nächsten Morgen die schöne Müllerstochter ins Schloss.
Dort führte der König sie in eine Kammer voller Stroh.
Er zeigte auf das Spinnrad und sagte:
„Mach dich an die Arbeit.
Wenn du nicht bis morgen früh das ganze Stroh zu Gold versponnen hast, dann musst du sterben."
Dann schloss er die Kammer,
und das Mädchen war allein.
Das Mädchen wusste nicht, wie man Stroh zu Gold spinnen konnte und fing an zu weinen.
Da ging auf einmal die Tür auf,
und ein kleines Männlein trat herein.
Es fragte: „Warum weinst du so, Müllerstochter?“
Da erzählte sie dem Männlein, was passiert war.
Daraufhin fragte das Männlein: „Was gibst Du mir,
wenn ich Dir das Stroh zu Gold spinne?"
„Mein Halsband.“, antwortete das Mädchen.
Da nahm das Männlein das Halsband,
setzte sich vor das Rädchen und –
schnurr, schnurr, schnurr, dreimal gezogen – war die Spule voller Gold.
Dann steckte es eine zweite Spule auf und -
schnurr, schnurr, schnurr, dreimal gezogen - war auch die zweite Spule voll.
So ging es weiter bis das ganze Stroh zu Gold versponnen war.
Als die Sonne aufging, kam der König in die Kammer.
Als er das viele Gold sah, freut er sich sehr.
Aber er wurde noch gieriger und ließ die Müllerstochter in eine andere, noch größere Kammer voller Stroh bringen.
Er befahl ihr, auch dieses Stroh zu Gold zu spinnen.
Das Mädchen fing wieder an zu weinen.
Da kam erneut das kleine Männlein herein und fragte:
„Was gibst Du mir, wenn ich Dir das Stroh zu Gold spinne?“
„Meinen Ring.“, antwortete das Mädchen.
Das Männlein nahm den Ring,
setzte sich ans Spinnrad und fing an.
Bis zum Morgen hatte es das ganze Stroh zu glänzendem Gold gesponnen.
Der König strahlte, doch er wollte noch mehr Gold,
und ließ die Müllerstochter in eine noch größere Kammer voller Stroh bringen.
Dann sagte er: „Auch dieses Stroh musst du über Nacht zu Gold spinnen.
Wenn Du es schaffst, sollst du meine Frau werden."
Als das Mädchen allein war, kam das Männlein herein und fragte:
„Was gibst du mir diesmal,
wenn ich dir das Stroh noch einmal zu Gold spinne?"
„Ich habe nichts mehr, was ich geben kann“,
antwortete das Mädchen.
Das Männlein aber sagte:
„Versprich mir, dass du mir dein erstes Kind schenkst,
wenn du Königin wirst."
Das Mädchen wusste sich nicht anders zu helfen und versprach es.
Da setzte sich das Männlein ans Spinnrad und spann das gesamte Stroh zu Gold.
Als am nächsten Morgen der König kam und das Gold sah, hielt er sein Versprechen:
Er heiratete die schöne Müllerstochter und machte sie zur Königin.
Als ein Jahr vergangen war,
brachte die junge Königin ein Kind zur Welt.
Sie dachte längst nicht mehr an das Männlein und ihr Versprechen.
Da trat das Männlein plötzlich in die Kammer und sagte:
„Gib, was du mir versprochen hast!"
Die Königin erschrak und bot ihm alle Reichtümer des Königreichs, doch das Männlein sagte:
„Nein, etwas Lebendes ist mir lieber als alle Schätze der Welt.“
Da fing die Königin so an zu weinen,
dass das Männlein Mitleid bekam und sagte:
„Ich lasse dir drei Tage Zeit.
Wenn du bis dahin meinen Namen weißt,
darfst du dein Kind behalten."
Die Königin sammelte die ganze Nacht alle Namen,
die ihr einfielen.
Außerdem schickte sie einen Boten los, um herauszufinden, welche Namen es noch gäbe.
Als am nächsten Tag das Männlein kam,
fing die Königin an, alle Namen aufzuzählen,
die sie kannte:
Caspar, Melchior, Balthasar und so weiter,
doch immer antwortete das Männlein:
„So heiß' ich nicht.“
Am zweiten Tag ließ die Königin in der Nachbarschaft herumfragen, wie die Leute genannt wurden.
Als das Männlein kam, sagte sie die ungewöhnlichsten und seltsamsten Namen auf:
„Heißt du vielleicht Rippenbiest?
Heißt du vielleicht Hammelwade?
Heißt du vielleicht Schnürbein?
Aber das Männlein antwortete immer wieder:
„So heiß' ich nicht.“
Am dritten Tag kam der Bote wieder und sagte:
„Ich habe keine neuen Namen finden können.
Aber als ich an einem hohen Berg um die Waldecke kam - dort wo sich Fuchs und Has' ‚Gute Nacht' sagen -
sah ich ein kleines Haus.
Vor dem Haus brannte ein Feuer,
und um das Feuer herum sprang ein Männlein von einem Bein auf das andere.
Es schrie: ‚Heute back, ich, morgen brau ich,
übermorgen hol ich der Königin ihr Kind.
Ach, wie gut, dass niemand weiß,
dass ich Rumpelstilzchen heiß!'
Als die Königin das hörte, war sie sehr froh.
Und als das Männlein wieder hereinkam und fragte:
„Und Frau Königin, wie heiße ich?“,
sagte die Königin: „Heißt du Kunz?“
„Nein.“
„Heißt du Heinz?“
„Nein.“
„Heißt du etwa … Rumpelstilzchen?“
Da schrie das Männlein:
„Das hat dir der Teufel gesagt!
Das hat dir der Teufel gesagt!"
Und vor lauter Zorn trat es mit dem rechten Fuß so fest auf, dass es tief in der Erde versank.
Jetzt kennst du das Märchen von Rumpelstilzchen.
Aber hast du auch unseren kleinen Wichtel entdeckt?
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