德语助手
2025-08-20
Sie sorgen dafür, dass es wirklich jeder mitbekommt:
Lidl posaunt die "größte Preissenkung aller Zeiten" in die Welt.
Inklusive extra produziertem Werbespot mit Sarah Connor und einer "Spar-Nationalhymne".
♪ Sparen lohnt sich wie noch nie.♪
Kurz darauf reagiert der direkte Discount-Konkurrent ALDI.
Wenig später ziehen auch die anderen Händler nach, versprechen ebenfalls umfangreiche Preissenkungen.
Sind die Jahre der teuren Lebensmittel nun vorbei?
Was denken die Verbraucher?
Etwas wird es schon bringen, ja.
Einer muss ja anfangen.
Wenn es nur ein paar Cent sind, spielt das keine Rolle.
Doof wäre es, wenn es ein Marketing-Gag ist für 'n paar Wochen, dann steigen sie wieder.
Es klingt gut, aber irgendwie müssen die ja einen Mehrwert haben.
Was ist der Mehrwert für Lidl?
Warum geht LIDL gerade jetzt und mit so viel Werbung in die Offensive?
Der Discounter betont, er wolle seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden, die Menschen sollen sich wieder mehr leisten können.
Oder wie es im Werbespot klingt: ♪ Einigkeit in Preis und Kaufkraft.
Handelsexperte Professor Carsten Kortum von der Dualen Hochschule Heilbronn hat schon viele Preissenkungs- offensiven beobachtet.
Was hält er von LIDLs Kampagne?
Das sie schon eine gesellschaftliche Verantwortung haben,
da ist man sich sicherlich dessen sehr bewusst und das es für viele Haushalte momentan schwierig ist, mit den knappen Budgets klarzukommen.
Natürlich muss man auf der anderen Seite sagen, das sind auch keine Wohltätigkeitsvereine.
Das sind profitorientierte Unternehmen, die wirtschaftlich sehr genau kalkulieren.
Und der Preis ist schon immer die Lieblingswaffe im Zweikampf der beiden größten Discounter.
Jeder will als der Günstigste gesehen werden.
Obwohl beide Marktteilnehmer die gleichen Preise haben, bis auf wenige Ausnahmen,
hat Aldi nach wie vor in Deutschland das beste Preisimage und das versucht Lidl natürlich anzugreifen.
Besonders im Fokus bei den aktuellen Reduzierungen sind die Eigenmarken der Händler.
Die meisten der hunderten preisgesenkten Artikel kommen aus diesem Sortiment.
Unser Reporter macht eine Stichprobe und kauft gezielt Eigenmarkenartikel,
die mit der jüngsten Preisoffensive reduziert wurden, bei den Platzhirschen Lidl und Aldi.
Wir vergleichen mit den Preisen kurz vor LIDLs Kampfansage Ende Mai.
Wie viel billiger sind die Artikel mit den roten Preisschildern wirklich geworden?
Das Ergebnis: Vor wenigen Wochen kosteten diese Artikel jeweils 11,68 Euro, bei beiden Discountern.
Heute bekommt man sie für 10,72 Euro, das sind rund acht Prozent weniger.
Nicht schlecht.
Aber: Die aktuelle Preisoffensive umfasst nur einen Teil des Sortiments.
Wie wirkt sie sich also bei einem normalen Einkauf aus, bei dem nicht nur reduzierte Ware auf dem Band liegt?
Eigenmarkenpreise haben wir vergangenes Jahr bereits gecheckt, mit einem zufälligen Warenkorb aus oft gekauften Artikeln.
Nun geht unser Reporter erneut einkaufen und besorgt genau die gleichen Produkte.
Nur einige der 20 Artikel sind Teil der Preisoffensive.
Und: Überraschung!
Unser Warenkorb ist in den vergangenen zwölf Monaten nicht günstiger geworden, sondern teurer.
Und zwar um vier Prozent.
Noch drastischer ist die Entwicklung seit 2022.
Insgesamt ist unser Warenkorb seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine um ganze 41 Prozent teurer geworden.
Zahlen, die belegen, was die Verbraucher schon lange fühlen.
Klar ist alles teurer geworden.
Merken wir auch.
Für eine Rentnerin oder so ist das an und für sich schon ziemlich eng.
Steigt und steigt und steigt.
Ich finde alles zu teuer.
Allgemein ist es schon ...
safe teuer geworden. - Mhm.
Bringt die aktuelle Preissenkung wenigstens ein bisschen Entspannung für unsere Geldbeutel?
Dazu nehmen wir jetzt das Große Ganze in den Blick und wollen wissen,
wie sich die Reduzierungen im Mai dieses Jahres auf das gesamte Sortiment bei LIDL und ALDI ausgewirkt haben.
Die Preisveränderung der vergangenen Wochen haben Marktforscher für uns analysiert.
Die Ergebnisse ordnet Carsten Kortum ein.
Da sehen wir das differenziert nach LIDL und ALDI, der gewichtete Durchschnitt über das gesamte Sortiment.
Bei LIDL 1,8 Prozent Preissenkung ist und bei ALDI Nord und ALDI Süd 2,5 Prozent.
Wir können uns das in etwa so vorstellen, bei einem durchschnittlichen Kassenbon von 30 Euro, den wir einkaufen, haben wir eine Preissenkung von 50 bis 60 Cent.
Zwei bis drei Prozent Reduzierung also.
Armin Valet von der Verbraucherzentrale ist das zu wenig.
Wir sehen das eher als Tropfen auf den heißen Stein.
Klar werden jetzt große Zahlen von hunderten Preissenkungen dargelegt,
aber man muss wissen, dass in den letzten vier Jahren die Preise deutlich über 30 Prozent gestiegen sind
und jetzt so eine kleine Preisrunde dazwischen schieben, das sorgt sicherlich nicht dafür,
dass die Verbraucherinnen und Verbraucher deutlich entlastet sind.
Hier geht es mehr um Image und Preiskampf zwischen den beiden großen.
Ein Kampf, von dem die Verbraucher nicht viel haben.
Das ist wenig, ja.
Zehn Prozent wäre besser.
Das ist ja lachhaft, ist das.
Das ist ja Lachhaft, zwei, drei Prozent.
Damit reißen Sie keine Bäume aus. - Mhm.
Die Inflation hat man mehr gemerkt als jetzt dieser Rückgang, würde ich sagen.
Es ist, ja, zu wenig.
Wir konfrontieren die Discounter mit unseren Recherchen.
Lidl antwortet uns: Die Ersparnis ist vom jeweiligen Warenkorb abhängig und variiert je nach individuellen Einkaufsgewohnheiten.
Wir möchten betonen, dass es sich um eine strategische Entscheidung mit langfristiger Wirkung handelt und nicht um eine Werbeaktion.
Und ALDI sagt: Der Anspruch von ALDI SÜD ist es, die vergünstigten Preise stabil und verlä¤sslich niedrig zu halten.
Preisvorteile gibt der Grundversorger, wo immer möglich, an die Kund:innen weiter.
Die Ersparnis beim Einkaufkann kann dabei je nach Auswahl der Produkte im Warenkorb variieren.
Die Argumentation der Discounter ähnelt sich, genau wie es ihre Preise tun.
Alle Eigenmarkenartikel, die wir betrachtet haben, hatten exakt den gleichen Preis.
Ist der Preiskampf der Discounter wirklich ein Kampf, wenn alle immer das gleiche verlangen?
Wir haben eine suboptimale Situation.
Wir haben vier große Player.
Und da ist der Wettbewerb nicht so, wie man sich das im Lehrbuch vorstellen sollte.
Denn mittel- und langfristig bedeutet das für Verbraucherinnen und Verbraucher höhere Preise, wenn der Wettbewerb nicht funktionieren sollte.
Nach der großen Preisoffensive kommt die große Ernüchterung.
Carsten Kortum glaubt zwar, dass es noch Spielräume für weitere Senkungen gibt, aber ...
Wir werden jetzt nicht von diesem Sockel, den wir die letzten drei Jahre aufgebaut haben, nennenswert wieder runterkommen.
Dafür müssten die Preisrückgänge viel ausgeprägter sein
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