德语助手
2024-11-19
Ist das bei dir auch so, dass du im Deutschkurs fast alles verstehst aber auf der Straße verstehst du nur Bahnhof?
Ein häufiger Grund dafür ist die Umgangssprache.
Ich als Deutschmuttersprachlerin benutze im Alltag sehr viele umgangssprachliche Ausdrücke,
und diese können sich manchmal ganz schön von dem Standarddeutsch unterscheiden,
also von dem, was du in der Regel in deinem Deutschkurs lernst.
Meiner Meinung nach, als Deutschlehrerin aber auch als Muttersprachlerin und Telc Prüferin sind genau diese umgangssprachlichen Ausdrücke aber super wichtig, weil, naja, so sprechen wir im Alltag.
Damit du bald mehr verstehst und selbst auch immer mehr wie ein Muttersprachler Deutsch sprichst,
erkläre ich dir jetzt diverse Verben, die wir sehr häufig in der Umgangssprache verwenden.
"mopsen": Das Verb "mopsen" bedeutet so viel wie etwas Kleines klauen, vielleicht einen kleinen Gegenstand oder etwas, was nicht so einen hohen Wert hat, zum Beispiel:
"Das Mädchen hat sich das Buch ihrer Schwester geklaut."
Oder jetzt in der Umgangssprache: "Das Mädchen hat sich das Buch ihrer Schwester gemopst."
Achtung, nicht verwechseln mit dem Nomen "der Mops"!
Ein Mops ist eine bestimmte Hunderasse.
Und es gibt auch noch einen sehr vulgären Ausdruck, und zwar "die Möpse".
Ich persönlich würde diesen Ausdruck nie verwenden, weil ich ihn ziemlich respektlos finde.
Aber er wird benutzt, um Brüste zu beschreiben.
Ich kann es wirklich nicht glauben, aber es gibt sogar ein Lied mit dem Namen "Zeig mir deine Möpse", das auch wirklich sehr bekannt ist.
"Ich habe richtig lange geschlafen." - "Ich habe richtig lange gepennt."
Vielleicht hast du auch schon mal gehört, dass jemand gesagt hat: "Ich habe richtig...
also ich habe richtig lange gepennt."
Je nach Region in Deutschland wird diese Endung "-g" auch richtig ausgesprochen.
Im Standarddeutsch ist es aber eigentlich korrekt, dass man "richtig" sagt.
Zurück zu dem Verb "pennen".
"pennen" benutzen wir umgangssprachlich für "schlafen".
Du kannst das Verb "pennen" auch für andere Verben, die das Grundverb "schlafen" enthalten, benutzen.
Klingt kompliziert, ist das aber eigentlich gar nicht.
Zum Beispiel anstatt zu sagen "Ich habe den Termin verschlafen", kannst du auch sagen: "Ich habe den Termin verpennt."
Oder: "Ich war super müde und bin sehr früh eingeschlafen."
oder: "Ich war super müde und bin sehr schnell eingepennt."
Es gibt sogar das Nomen "der Penner".
Aber bitte beachte, dieser Ausdruck ist sehr negativ.
Hiermit wird eine Person beschrieben, die vielleicht obdachlos ist und generell eher ungepflegt aussieht.
Vielleicht fragst du dich jetzt, warum ich euch solche Wörter erkläre.
Ich persönlich würde dieses Wort nicht benutzen,
weil ich es für sehr respektlos halte aber dieser Ausdruck wird in der Umgangssprache durchaus verwendet,
selbst in bestimmten Zeitungen oder Nachrichten werdet ihr diesen Ausdruck immer wieder lesen können.
Also denke ich, dass es wichtig ist, dass ihr den Ausdruck selber versteht.
Und ob ihr den Ausdruck dann selber verwendet oder nicht, das ist eure Entscheidung.
Das Wort "der Penner" wird jedoch auch als Beleidigung benutzt.
Also es kann es passieren, dass du auf der Straße oder im Straßenverkehr mit jemandem einen Streit hast und die Person dann anschließend dich als "Penner" beleidigt.
Kommen wir zu einem schöneren Thema: "knutschen".
Das frisch verliebte Pärchen küsst sich stundenlang auf der Parkbank.
Das frisch verliebte Pärchen knutscht stundenlang auf der Parkbank.
Das Verb "knutschen" beschreibt also hier, dass sich das Pärchen sehr intensiv küsst.
Beachte jedoch den Unterschied in der Grammatik: Wir sagen "Das Pärchen küsst sich" oder umgangssprachlich "Das Pärchen knutscht".
Ein ähnliches Verb ist "abknutschen".
Zum Beispiel: "Meine Oma hat mich total abgeknutscht, als sie mich gesehen hat."
Das bedeutet hier dann nicht, dass meine Oma mich auf den Mund geküsst hat, vielleicht hat sie mir einfach nur einen kleinen Knutscher auf die Wange gegeben.
"Ich habe den ganzen Abend am Computer gespielt."
- "Ich habe den ganzen Abend am Computer gezockt."
Das Verb "zocken" benutzen wir vor allem, wenn wir am Computer, Handy oder anderen elektronischen Geräten spielen.
Man kann das Verb "zocken" auch noch in einem anderen Kontext verwenden, und zwar beim Glücksspiel.
"Er hat den ganzen Abend im Casino gespielt."
- "Er hat den ganzen Abend im Casino gezockt."
Glücksspiel ist sehr gefährlich, und man verliert häufig viel Geld.
Daher könnte man auch sagen:
"Er hat sein ganzes Geld im Casino verspielt" oder auch in der Umgangssprache "Er hat sein ganzes Geld im Casino verzockt".
Also denk daran, Glücksspiel kann süchtig machen.
Vielleicht kennst du das Verb "anschnallen".
Das bedeutet, dass wir uns im Auto anschnallen, also dass wir den Sicherheitsgurt anlegen.
Das Verb "schnallen" benutzen wir in der Umgangssprache in einem ganz anderen Kontext, zum Beispiel:
"Ich verstehe den Text überhaupt nicht." - "Ich schnall' den Text überhaupt nicht."
Vielleicht hast du bereits beobachtet, dass wir in der Umgangssprache häufig Wörter ein bisschen kürzen.
Ich habe also nicht gesagt "Ich schnalle den Text nicht", sondern "Ich schnall' den Text nicht".
Beides ist richtig.
Im Deutschkurs wirst du immer erstmal die Verbkonjugation lernen, aber später in der Umgangssprache wirst du dann bemerken, dass wir manchmal die Konjugation kürzen oder weglassen.
Daher sagen wir auch zum Beispiel "Ich hab' Hunger" und nicht "Ich habe Hunger".
Kleiner Exkurs, und jetzt zurück zu dem Verb "schnallen".
"Schnallen" bedeutet hier also, dass man etwas nicht versteht.
In meinen Deutschkursen, die ich aktuell alle selber und live via Zoom unterrichte, ist es mir immer super wichtig,
dass meine Schüler direkt kommunizieren, wenn sie etwas nicht verstanden haben.
Wenn meine Schüler also etwas nicht verstanden haben, dann können sie auch einfach sagen "Ich schnall' das nicht".
Ich persönlich finde diesen Ausdruck für einen Deutschkurs total in Ordnung.
Wenn man in einer Deutschprüfung vielleicht die Frage des Prüfers nicht verstanden hat,
dann würde ich diesen Ausdruck, also "Ich schnall' das nicht", eher nicht verwenden.
Hier könnte man eher sagen: "Ich habe das akustisch nicht verstanden"
oder "Könnten Sie das nochmal wiederholen?"
oder "Könnten Sie die Frage vielleicht anders formulieren?"
oder "Mir ist die Frage nicht ganz verständlich geworden".
"Der Chef hat auf der Weihnachtsfeier die ganze Zeit mit seiner Mitarbeiterin geflirtet."
- "Der Chef hat auf der Weihnachtsfeier die ganze Zeit seine Mitarbeiterin angebaggert."
Ein Verb, das das Gleiche beschreibt, ist "angraben".
Man könnte also auch sagen: "Der Chef hat auf der Weihnachtsfeier die ganze Zeit seine Mitarbeiterin angegraben."
Das bedeutet, dass der Chef sehr deutlich gemacht hat, dass er Interesse an der Mitarbeiterin hat.
Er hat also versucht, mit ihr zu flirten.
In diesem Video möchte ich euch immer zeigen, wie man etwas auf Standarddeutsch
und dann in der Umgangssprache ausdrücken kann aber bei diesem Beispiel funktioniert das nicht so gut.
Ich erkläre dir kurz warum: "flirten" kann bedeuten, dass die beiden Personen miteinander flirten.
Also, wenn wir sagen "Der Chef hat den ganzen Abend mit ihr geflirtet", dann kann das bedeuten, dass er an ihr Interesse hatte, aber sie auch an ihm.
"Anbaggern" oder "anmachen" bedeutet jedoch erstmal nur,
dass er ihr vielleicht viele Komplimente gemacht hat oder dass er versucht hat, mit ihr zu flirten.
"Als ich die Prüfungsergebnisse von meinem Schüler gesehen habe, bin ich ausgeflippt."
- "Als ich die Prüfungsergebnisse von meinem Schüler gesehen habe, habe ich mich sehr gefreut."
Das Verb "ausflippen" können wir jedoch auch für negative Gefühle verwenden.
Zum Beispiel: "Als ich gehört habe, dass eine Schülerin von mir kein Visum bekommen hat, bin ich ausgeflippt."
Ich war also total sauer.
Das Verb "ausflippen" kannst du also verwenden, wenn du in einem bestimmten Moment etwas sehr stark fühlst oder vielleicht total überrascht bist.
Zum Beispiel, wenn man wütend ist, oder sehr traurig, oder auch sehr fröhlich.
In meinen beiden Beispielen ging es darum, dass ich etwas Neues erfahren habe und dann total emotional geworden bin.
Man kann das Verb "ausflippen" jedoch auch verwenden, wenn jemand sich von jetzt auf gleich oder in einem kurzen Zeitraum total ändert.
Zum Beispiel: Eine Nachbarin hat eine Dokumentation über den Konsum von Zucker geschaut, und danach ist sie total ausgeflippt.
Jetzt ernährt sie sich komplett zuckerfrei.
Wenn ich in diesem Kontext das Verb "ausflippen" verwende, dann hat dies eine gewisse negative Wertung.
Bestimmt kennst du dieses Gebäck, die Brezel.
Brezeln sind besonders in Süddeutschland sehr beliebt.
Das Verb "aufbrezeln" hat jedoch nichts mit dem Essen zu tun.
"Für die Hochzeit meiner Cousine möchte ich mich so richtig stylen und zurechtmachen."
- "Für die Hochzeit meiner Cousine möchte ich mich so richtig aufbrezeln."
"Aufbrezeln" bedeutet hier also, dass ich mich vielleicht für dieses Event besonders hübsch machen möchte.
Vielleicht ziehe ich ein schönes Kleid an, trage besonderen Schmuck oder mache mir eine bestimmte Frisur.
Das Verb "aufbrezeln" benutzen wir jedoch auch, wenn jemand mit seinem Styling ein bisschen übertreibt.
Vielleicht werde ich mit meinem Outfit für die Hochzeit auch übertreiben, dann könnten andere Personen kommentieren:
"Schau mal, die hat sich total aufgebrezelt."
Du siehst, in diesem Kommentar wird das Verb "aufbrezeln" also ein bisschen negativ verwendet.
"Meine beste Freundin hat mir stundenlang langweiliges Zeug erzählt."
- "Meine beste Freundin hat mich stundenlang mit langweiligem Zeug zugelabert."
Das Grundverb "labern" hat zwei Bedeutungen.
Erstens, sich entspannt unterhalten.
Zum Beispiel: "Mit meiner Mutter könnte ich stundenlang labern."
Ich könnte mich also mit meiner Mutter stundenlang entspannt unterhalten.
Die andere Bedeutung von "labern" ist eher negativ.
"Ach, hör auf zu labern!
Du weißt überhaupt nicht, wovon du sprichst."
Das könnte man beispielsweise kommentieren, wenn eine Person von einem Thema etwas erzählt, wovon sie eigentlich überhaupt keine Ahnung hat.
"Viele junge Erwachsene rauchen." - "Viele junge Erwachsene kiffen."
Das Verb "kiffen" benutzen wir umgangssprachlich, wenn Personen bestimmte Substanzen rauchen.
Auch in den Nachrichten in Deutschland kann man dieses Verb aktuell öfters finden.
Der Grund hierfür ist, dass die deutsche Regierung plant, kiffen zu legalisieren.
"Kotzen": "Ich habe das stark gewürzte Essen überhaupt nicht vertragen und musste mich übergeben."
- "Ich habe das stark gewürzte Essen überhaupt nicht vertragen und musste kotzen."
"kotzen" bedeutet also, sich übergeben oder erbrechen.
In der Umgangssprache kannst du das Verb "kotzen" also öfters hören.
Beispielsweise, wenn du mit deiner Familie oder mit Freunden sprichst.
Aber wenn du beim Arzt bist und dem Arzt deine Beschwerden erklärst, dann würden wir eher das Verb "sich übergeben" benutzen.
Zum Beispiel: "Ich musste mich die ganze Nacht übergeben."
Natürlich kannst du das Verb "kotzen" nicht nur verwenden, wenn du dich wirklich übergeben hast, sondern auch in Situationen, wenn du dich vor etwas ekelst.
Zum Beispiel: "Wenn ich Mettbrötchen schon sehe, könnte ich kotzen."
Mettbrötchen sind in Deutschland bei vielen Personen sehr beliebt.
Es ist eine Brötchenhälfte, und darauf kommt Mett, das ist rohes Schweinefleisch,
was in der Regel ein bisschen gewürzt wird, und das wird dann zum Frühstück gegessen.
Das Verb "kotzen" kannst du jedoch auch in einer anderen Situation verwenden.
Zum Beispiel: "Meine Arbeitszeiten sind total zum Kotzen."
Also, meine Arbeitszeiten gefallen mir überhaupt nicht.
Wenn du etwas total kritisierst, dann kann man auch das Verb "auskotzen" verwenden.
Zum Beispiel: "Ich habe morgen meine Prüfung, und ich bin total aufgeregt.
Wirklich, ich könnte kotzen."
Vielleicht kennst du bereits weitere umgangssprachliche Ausdrücke oder Verben.
Dann hinterlass gerne einen Kommentar.
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