德语助手
2024-09-23
Mich hat gerade eben eine Freundin angerufen und gemeint, sie hätte sich leider mal wieder mit so viel Tüddelkram beschäftigt, dass sie nicht dazu gekommen ist, auf meine letzte E-Mail zu antworten.
Ähm, Tüddelkram?
Was heißt das genau?
Sie hat Zeit vergeudet?
Herumgetüddelt?
Und wie schreibt man Tüddelkram?
Ob das Wort überhaupt im Duden steht?
Tüddelkram, Turbo, nein, Tü, Tü, Tü, Gardine, nein, das war es nicht, im Tü.
Aber gab es das Wort auch schon vor 100 Jahren?
Und gab es damals überhaupt schon einen Duden?
Und warum heißt der Duden eigentlich Duden?
Als 1871 das Deutsche Reich gegründet wurde, gab es noch keine allgemeingültigen Regeln, wie Wörter korrekt geschrieben werden.
Darüber wäre heute bestimmt der ein oder andere froh, bei den vielen Regeln, die wir heute haben.
Jede Schule, jeder Verlag, jede Behörde hatte damals seine eigenen Vorgaben.
Puh, na auf Dauer sicher auch verwirrend und deshalb wollte das vor allem ein Mann ändern.
Dr. Konrad Duden.
Er war zu der Zeit Mitte 40 und ein engagierter und beliebter Lehrer, später auch Direktor.
Er reformierte so einiges am damaligen Schulsystem.
So schaffte er zum Beispiel den traditionellen Hebräischunterricht ab und führte den zeitgemäßen Englischunterricht ein.
Seine große Leidenschaft aber war die Vereinheitlichung der deutschen Rechtschreibung.
Er sammelte jahrzehntelang Wörter und suchte nach Lösungen für ein einheitliches Schreiben.
1880 erschien seine bahnbrechendste Veröffentlichung mit dem Titel Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache.
Konrad Duden wurde dank dieses Buches als Experte zu sämtlichen Ministerkonferenzen dieser Zeit geladen.
Sein Buch wurde sozusagen ein Bestseller und bildete die Grundlage für unsere heutige Schreibweise.
Daher wird Konrad Duden auch als Vater der deutschen Rechtschreibung bezeichnet.
Viele Autoren würden sich wünschen, sie hätten so einen Bestseller geschrieben, den man ja ständig nutzt, online oder als Buch.
Jeden Tag guckt irgendwer was im Duden nach.
Damals umfasste das Buch allerdings nur 27.000 Wörter.
Heute sind es 143.000.
Wie sind die alle dazugekommen?
Der aktuelle Duden ist 2017 bereits in der 27. Auflage erschienen.
Er wird also regelmäßig überarbeitet, etwa alle fünf Jahre.
Über die Aufnahme in den Rechtschreibduden oder in andere Wörterbücher wie dem für Fremdwörter entscheidet eine eigene Redaktion.
Aber wie denn eigentlich?
Hallo, Leute.
Also, das geht so.
Zunächst werden Wörter gesammelt.
Dabei unterstützt sie in erster Linie ein schlaues Computerprogramm, das sogenannte Duden Korpus.
Es durchsucht allerlei Texte nach unbekannten Wortformen und speichert sie.
Mittlerweile etwa 4,5 Milliarden.
Aber auch ihr könnt der Redaktion jederzeit eine Mail schicken oder anrufen, wenn ihr eine Frage habt oder ein Wort im Duden vermisst.
Und wenn dann diese Wörter oft, lange Und in verschiedenen Textsorten auftreten, z.B. in Romanen, Zeitschriften oder Fachliteratur, landen sie bei den Redakteuren zur Abstimmung.
Also ich bin heute aber auch eine Sammeltante.
Schaut doch mal, ob das Wort auch im Duden steht.
Neben Sammeltante gehören auch Begriffe wie Gutmensch, Hüftgold und Heißzeit zu den neuen Wörtern der letzten Jahre.
Es fallen aber auch welche weg, wenn sie nicht mehr von uns genutzt werden, wie z.B. Selbstwählferndienst.
Wenn euch weitere Sprachfragen beschäftigen, schreibt sie doch gerne mal in die Kommentare.
Wir freuen uns auf jeden Fall über eure Gedanken dazu und kommen vielleicht auf die ein oder andere Sprachfrage zurück.
Wenn es euch gefallen hat, gebt dem Video gerne einen Daumen nach oben und abonniert den Kanal.
Danke fürs Zuschauen und bis bald.
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