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2024-12-10
Bist du frei?
Kannst du tun und lassen, was du willst?
Oder bist du ein NPC und kannst nichts selbst entscheiden?
Du glaubst, du könntest über dein Leben bestimmen, oder zumindest über dein Frühstück, aber vielleicht ist das eine Illusion.
Möglicherweise zwingt dich die Physik, dein Leben wie auf Schienen zu leben, ganz ohne freien Willen.
Freien Willen erlebst du ständig.
Du hast zum Beispiel entschieden, dir dieses Video anzuschauen statt etwas Nützliches zu tun.
Freier Wille ist die Fähigkeit, selbst zu entscheiden, was du tun willst.
Du formst die Zukunft durch deine Handlungen.
Das ist der Kern des menschlichen Zusammenlebens - es bedeutet, dass du für deine Handlungen verantwortlich bist, worauf unsere Moral- und Rechtssysteme beruhen.
Das Thema hat zu viele Facetten--moralische, psychologische oder biologische.
Wir konzentrieren uns hier auf das Wesentliche: Gibt es freien Willen überhaupt?
Es gibt zwei philosophische Lager dazu.
Egal wie wir es darstellen, werden sich beide aufregen, also nutzen wir unsere eigenen Worte.
Das erste Lager behauptet, dass schon die Idee von freiem Willen grundlegend nicht mit den Gesetzen des Universums kompatibel ist.
Du bist ein NPC. Was auch immer "du" genau bist, besteht irgendwie aus deinem physischen Gehirn und Körper.
Die bestehen aus Zellen, die aus Proteinen bestehen, die aus Atomen und Teilchen wie Protonen und Elektronen bestehen.
Im Grunde bist du also ein ganz bestimmtes, nettes, dynamisches Muster von Teilchen, die keinen Willen, keine Motivation, keine Freiheit haben.
Sie folgen blind den Gesetzen der Physik.
Wir wissen nicht, warum, aber die meisten physikalischen Gesetze sind deterministisch - etwas passiert also, weil vorher schon was anderes passiert ist.
Triffst du beim Billard einen Ball in einem bestimmten Winkel mit einer bestimmten Geschwindigkeit, sagen die Gesetze der Physik, wie sich der Ball verhalten wird - Geschwindigkeit, Abprall, alles.
Diese Gesetze bestimmen das Verhalten des Balls vollkommen.
Auf der mikroskopischen Ebene ist das ziemlich genau gleich, nur ohne Spieler.
Aktionen und Reaktionen betreffen alle Teilchen im Universum und erschaffen eine Kausal-Kette, die sich durch die Zeit zieht, von der Vergangenheit in die Zukunft.
Dinge geschehen und lassen andere Dinge geschehen.
Stell dir vor, ein superintelligenter Supercomputer hätte sich direkt nach dem Urknall alle Eigenschaften sämtlicher Teilchen im Universum angesehen und aufgeschrieben.
Mit den Gesetzen der Physik sollte er vorhersagen können, was sämtliche existierenden Teilchen bis zum Ende aller Zeiten tun werden.
Aber wenn du aus Teilchen bestehst und theoretisch berechnet werden kann, was Teilchen bis in alle Ewigkeit tun werden, hast du nie etwas entschieden.
Deine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind seit dem Urknall festgelegt.
Das würde bedeuten, dass es sowas wie Schicksal gibt und du keinen freien Willen hast.
Du glaubst, du kannst entscheiden, aber du bist eigentlich auf Autopilot.
Die Bewegungen der Teilchen, aus denen die Zellen bestehen, die dich dieses Video anschauen lassen, wurden vor 14 Milliarden Jahren definiert.
Du bist einfach dabei, wenn es passiert.
Du bist Zeuge, wie sich das Universum in dir in Echtzeit abspielt.
Aber das kann gar nicht sein, wegen der Quantenmechanik, oder?
Quantenprozesse sind zufällig und nicht komplett vorhergesagbar.
Beim Quanten-Billardt können Kugeln zufällig nach links oder oben gehen oder verrückt spielen.
Ihr Verhalten ist nicht durch Vorhergehendes bestimmt, sondern entscheidet sich zufällig in Echtzeit.
Das Lager, das nicht an freien Willen glaubt, lässt sich davon nicht beirren.
Laut ihnen lassen dir Quantenprozesse allein dadurch, dass sie zufällig sind, keine Entscheidungsfreiheit.
Wenn deine grundlegenden Bausteine dem Zufall unterworfen sind, entscheiden diese zufälligen Prozesse für dich.
Aber wie?
Sagen wir mal, ein Elektron kann zufällig nach rechts oder nach links abbiegen.
Geht es nach links, löst es elektrische Ströme zwischen Neuronen aus, die eine lange Handlungskette auslösen und dich dieses Video anschauen lassen.
Oder es geht nach rechts und lässt dich dein Zimmer aufräumen.
Diese Kette ist extrem komplex, aber das heißt nicht, dass du sie steuern kannst.
Vielleicht wurde dein Schicksal also nicht beim Urknall besiegelt, sondern jede Sekunde neu.
Wichtig ist, dass nicht du entscheidest. Du kannst nicht mitreden, hast keinen freien Willen.
Tja.
Das ist irgendwie deprimierend, weil es logisch erscheint.
Aber Neeeeeeeeein!
Schreit das Lager, das an freien Willen glaubt, so können wir das Universum nicht sehen!
Du bist die Hauptfigur Natürlich lässt sich alles, was existiert, auf die zugrunde liegenden Teilchen und ihre physikalischen Gesetze reduzieren.
Dadurch erscheint die Physik als einzig relevante Disziplin, aber ein Problem gibt es dabei: Nicht alles im Universum lässt sich nur mit Teilchen erklären.
Ein Prinzip der Realität, das sich mit bloßem Blick auf Elektronen und Quantenzeugs nicht erklären lässt, ist Emergenz.
Also, wenn viele kleine Dinge zusammen neue fundamentale Eigenschaften bilden, die es so vorher nicht gab.
Ein Tropfen Wasser ist nichts als eine Trilliarde H2O-Moleküle.
Tropft er auf deine Hose, wird sie nass.
Aber was ist Nässe eigentlich?
H2O-Moleküle sind nicht nass.
Deine Hosen jetzt schon.
Viele kleine Dinge zusammen haben etwas Neues erschaffen, das es auf der Ebene der Moleküle nicht gibt.
Emergenz gibt es auf allen Ebenen der Realität.
Realität scheint in Schichten organisiert zu sein: Atome, Moleküle, Zellen, Gewebe, Organe, Du, die Gesellschaft.
Die Dinge in einer Schicht bilden gemeinsam die nächsthöhere Schicht.
Und dabei tauchen komplett neue Eigenschaften auf.
Ein Atom kann keine Information verarbeiten, aber viele zusammen können ein DNA-Molekül bilden.
Moleküle leben nicht, aber viele zusammen können eine lebende Zelle bilden.
Jeder Sprung auf der Komplexitäts-Leiter verändert die Regeln.
Es können völlig neue Dinge entstehen, die viel mehr sind als die Summe ihrer Teile.
Und genau daran scheitert die reduktionistische Sicht auf das Universum.
Die Realitätschichten ergeben nur miteinander Sinn.
Du kannst Lebewesen mit Zellen erklären, Zellen mit Molekülen und diese mit Atomen.
Aber wegen der Emergenz kannst du nicht bei Quantenteilchen starten und das Universum rekonstruieren.
Du kannst Galaxien nicht mit Quantenmechanik erklären, oder die menschliche Psyche mit Quarks.
Das ist aber noch nicht alles.
Die Ebenen der Realität scheinen aus irgendeinem Grund ziemlich unabhängig voneinander zu sein.
Einen Einfluss haben Dinge nur innerhalb einer Ebene und vielleicht noch eine Ebene drunter oder drüber.
Aber viel weiter oben oder viel weiter unten anscheinend nicht mehr.
Um herauszufinden, wie Organe funktionieren, brauchst du keine Quarks.
Um Politik zu verstehen, brauchst du nichts über Zellen zu wissen.
Vorgänge in einer Ebene kannst du nur erklären, indem du nah bei dieser Ebene bleibst.
"Neeeein!", schreit jetzt das Kein-freier-Wille-Lager frustriert, "Du kannst freien Willen nicht mit Magie erklären!" Aber das Emergenz-Argument ist keine Magie.
Es sagt nur, dass es eine Sackgasse ist, freien Willen deterministisch mit grundlegenden Gesetzen zu denken.
Eine Art kategorischer Fehler, als würden wir Galaxien mit Hilfe des Verdauungstrakts erklären wollen.
Das ist reduktionistisches Denken über das Universum, das die Wissenschaft lange geformt hat - aber die Emergenz stellt das in Frage.
Vielleicht ist es sinnlos, freien Willen mit Teilchen, deterministischen Gesetzen und Quantenmechanik verstehen zu wollen.
Stattdessen sollten wir uns fragen - welche Realitätsebene ist für den freien Willen denn relevant?
Naja, ebensowenig wie ein einzelnes Molekül feucht ist, will eine einzelne Hirnzelle YouTube gucken.
Dieser Wille liegt eine Ebene drüber: Dein Gehirn, ein Verbund aus 80 Milliarden Neuronen.
Auf dieser Ebene liegt alles was dich ausmacht: Bewusstsein, Charakter, Gefühle, Ängste und Träume.
Hier entstehst DU.
Wir wissen nicht wie oder warum, aber dass du hier und jetzt existierst.
Wie alles, was in deinem Gehirn vorgeht, zusammenspielt und dich zu dem macht, der du bist, ist eine ganz andere Geschichte - aber auf dieser Ebene der Realität bist du Teil des Entscheidungsprozesses.
Denn auf dieser Ebene bist "du" eine physikalische Ursache von was auch immer in deinem Gehirn geschieht.
Du wirst durch deine Entscheidungen geformt und deine Entscheidungen werden durch dich geformt.
Auf dieser Ebene kannst du mitreden.
Du schaust nicht einfach nur zu, wie das Universum sich in dir drin entfaltet - du bist ein aktiver Teil davon!
Und du kannst machen was du willst.
Zumindest laut dem Lager, das an freien Willen glaubt.
Schlussfolgerung und Meinung: Wer hat recht?
Gibt es freien Willen?
Wir wissen es nicht.
Persönlich finden wir die Argumente für den freien Willen überzeugender, weil sie die ganze Komplexität des Universums mit einbeziehen.
Vielleicht ist die Existenz nur die Summe ihrer Teile, aber aktuell scheint es, als wäre das Universum nicht ganz so banal.
Aber selbst, wenn du keinen freien Willen hast, was hätte das praktisch gesehen für Auswirkungen?
Subjektiv fühlt es sich an, als könnten wir eigene Entscheidungen treffen.
Solange wir nicht sicher sind was stimmt und es sich anfühlt, als würdest du selbst entscheiden,
was tut es zur Sache ein nicht existierender Supercomputer, die ganze Zukunft beim urknalle hätte berechnen können.
Oder ob tiefliegendes Quanten Zeugs deine Zelllen ganz zufällig in die eine oder die andere Richtung springen lässt.
Uns reicht freier Wille der sich frei anfühlt.
Was jetzt?
Du entscheidest ein paar Dinge erledigen mehr unserer Videos anschauen.
Es liegt ganz bei dir, wahrscheinlich jedenfalls.
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