德语助手
2024-08-06
Timo Boll.
Chen Qi.
Wieder Boll gegen China.
Ein Spiel auf höchstem Niveau.
Bolls Vorhand schlägt ein und dann der Matchball.
Es ist das Weltmeisterschaftsviertelfinale Rotterdam 2011 und Boll gewinnt, sichert sich die Bronzemedaille.
Sein größter Erfolg im Einzel.
Insgesamt elf Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften,
19 Europameistertitel, davon siebenmal im Einzel,
die restlichen im Doppel- und im Teamwettbewerb.
Eine fantastische Rekordserie, die vielleicht noch nicht zu Ende ist.
Ich bin immer noch heiß.
Es gibt immer wieder Hürden, körperliche Hürden.
Aber ich habe den Geist offen, mich durchzuschlängeln und neue Wege zu finden, mein Spiel zu ändern.
Aber 2003 mussten sich die anderen an sein Spiel anpassen.
Timo Boll wurde nach diversen Turniererfolgen zum 1. Mal die Nummer 1 der Welt.
Ich hatte trotzdem irgendwie das Gefühl,
die Chinesen sind irgendwie viel besser und viel zu weit weg.
Und plötzlich, ja, durch die ganzen Erfolge hat es irgendwie genau mit einem Punkt, glaube ich, gereicht.
14 Jahre später, nach vielen Höhen und einigen Tiefen, erfand Boll sich sozusagen neu, wurde erneut die Nummer 1.
Und das hatten ihm im fortgeschrittenen Sportleralter wohl die wenigsten zugetraut.
Ich glaube, ich war 37 dann schon.
Ich habe dann immer gesagt, die langsamste Eins aller Zeiten.
Das war, glaube ich, auch wirklich so.
Jetzt, mit 40 Jahren, ist er immer noch Weltklasse.
Ein Phänomen.
Aber was macht ihn aus?
Wie schafft er das?
Zehn Punkte, um Timo Boll zu erklären.
Die Vorhand.
Er konnte gerade über den Tisch gucken.
Da schlug er schon zu mit der Vorhand und entwickelte diesen Schlag im Laufe der Jahre immer weiter.
Den Vorhand-Topspin spielt er jetzt nah am Tisch, bedingt durch die neuen, die größeren Bälle.
Vor dieser Reform konnte er noch mit mehr Rotation agieren.
Ein Schlag auf allerhöchstem Niveau.
Ich war früher der Meister des Spins.
Ich habe extrem viel Rotation in die Bälle reingebracht.
Das war sozusagen meine absolute Waffe, die sehr gefürchtet war im Welttischtennis.
Nicht ganz so gefürchtet, seine Rückhand.
Aber auch die hat er im Laufe der Zeit immer weiterentwickelt,
hat sie perfektioniert, schlägt sie hart und präzise.
Ein kompletter Spieler ist natürlich beidhändig.
Naja, in der Realität ist das kein Thema.
Dort ist in der Not der Wechsel des Schlägers von der einen in die andere Hand gemeint.
Auch den beherrscht Boll.
Ja, das ist ja so ein bisschen mein Markenzeichen, dieser berühmte Hand Switch.
Außergewöhnlich auch seine Sehfähigkeit.
Der Ball rotiert bis zu 150 Mal pro Sekunde.
Trotzdem kann Boll sogar den Stempelaufdruck erkennen.
Wir haben ja schon einige Tests gerade in Sachen dynamischen Sehen gemacht und da hatte ich immer außerordentliche Werte.
280 Prozent Sehfähigkeit.
Ein Spiel zu lesen heißt, nicht nur den Gegner zu analysieren,
sondern sich auch auf die wechselnden Bedingungen einzustellen.
Ja, auch wie im Tennis.
Bei uns spielt das Material mittlerweile auch so eine große Rolle.
Es gibt Bälle und Tische.
Das kann man mit Roland Garros vielleicht vergleichen.
Das stoppt und ist langsam und springt hoch.
Die Fitness spielt auf diesem Level eine herausragende Rolle und Timo Boll investiert viel.
Zudem lebt er wie kaum ein Zweiter für seinen Sport.
Mit viel Spaß.
Ich habe sehr viel Athletiktraining gemacht und war,
denke ich, auch eine lange Zeit einer der mit der fittesten Spieler auf der Tour.
Seine Freundlichkeit, Timo Boll, ist einfach ein netter Mensch geblieben.
In jeder Situation, trotz seiner großen Erfolge.
Und er ist eigentlich immer gut gelaunt.
Irgendwie ist bei mir immer heile Welt.
Ich fühle mich gut damit.
Zudem ist das solide Familienleben abseits der Öffentlichkeit mit seiner Frau Rodelia und Tochter Zoe
die Basis der sportlichen Karriere für den heimatverbundenen Hessen.
Hab früh geheiratet, bin froh, dass ich da auch nie irgendwie wild geworden bin.
Das hätte ja durchaus anders laufen können.
Boll wurde in China vor David Beckham zum Sportler mit dem größten Sexappeal gewählt.
Da hatte ich auch noch mehr Haare auf dem Kopf.
War mir schon ein bisschen peinlich.
Apropos China.
Dort ist er noch sehr viel populärer als in Europa.
Das liegt natürlich an den sportlichen Erfolgen.
Er war eine Zeit lang fast der einzige Spieler, der den chinesischen Superstars Paroli bieten konnte.
Z.B. beim Weltcup 2005.
Da schlug er die Top 3 Chinas nacheinander.
Innerhalb von 24 Stunden.
Das ist nicht allzu häufig passiert.
Darauf bin ich immer noch stolz.
Er interessiert sich aber auch für Land und Leute.
Er kann sich in China durchaus verständigen.
Ich heiße Bo'er, so nennen die mich dort.
Hier ist fast seine zweite Heimat.
Jeder Auftritt begleitet von vielen Fans.
Die halten ihm seit Jahren die Treue.
Eine gewachsene Beziehung.
Fans, wie man sie sich eigentlich wünscht,
auch nicht aufdringlich, sondern einfach nett und zuvorkommend und feuer mich immer an,
reisen um die Welt, um mich zu sehen.
Und dass er die Stäbchen fast genauso beherrscht wie den Tischtennisball, ist dabei nur eine Randnotiz.
Es ist entscheidend, dass du den Ball sauber triffst.
Und so ist es mit dem Stäbchen.
Wenn ich die Nuss sauber vorne eingeklammert habe, dann ist es egal, wie ich das Ding halte.
Wohl fühlt er sich auch im Kreise seiner Teamgefährten.
Bei den Olympischen Spielen 2008 bestritt er im Team-Halbfinale das entscheidende Spiel gegen Japan und gewann.
Die Mannschaft sicherte sich Silber.
Euphorie pur.
Vom emotionalen Moment wahrscheinlich der schönste.
Klar, mit einer Mannschaft zu feiern und das zu genießen,
ist natürlich auch immer schöner als irgendein Einzeltitel.
Trophäen und Auszeichnungen begleiten seine Karriere, die seit mehr als 20 Jahren andauert.
Dazu gehören auch Fair-Play-Würdigungen und der Höhepunkt,
Olympia 2016 Timo Boll als Fahnenträger der deutschen Mannschaft.
Ich habe viel aus meiner Karriere leider vergessen oder es ist einfach zu viel passiert.
Um sich alles abzuspeichern.
Aber den Moment, den habe ich wirklich eingebrannt.
Aber gerade bei den Olympischen Spielen sieht Boll noch Nachholbedarf.
Und deswegen wird er den Fans in aller Welt erhalten bleiben.
Da fehlt mir auch noch eine Einzelmedaille.
Ich bin immer noch gierig, die zu gewinnen.
沙发还没有被抢走,赶紧过来坐会吧