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Hast du schon mal ein Déjà-vu gehabt?

Dieses obskure Gefühl, das einen beschleicht, wenn einem die Situation bekannt vorkommt.

Eine Szene in einem Restaurant spielt sich genauso ab, wie du dich erinnerst.

Die Welt bewegt sich wie ein Ballett, das du choreografiert hast.

Der Ablauf kann jedoch gar nicht auf einer früheren Erfahrung beruhen, da du hier noch nie zuvor gegessen hast.

Muscheln isst du heute zum ersten Mal.

Also was ist da los?

Leider gibt es keine einheitliche Erklärung für ein Déjà-vu.

Die Erfahrung ist kurz und tritt ohne Vorwarnung ein, was es Wissenschaftlern nahezu unmöglich macht, das Phänomen zu untersuchen.

Schließlich können Wissenschaftler auch nicht einfach herumsitzen und darauf warten, dass sie ein Déjà-vu haben.

Das könnte Jahre dauern.

Ein Déjà-vu hat keine physische Form und wird in Studien von Testpersonen als eine Empfindung oder ein Gefühl beschrieben.

Aufgrund dieses Mangels an eindeutigen Beweisen haben sich mit den Jahren die Spekulationen gehäuft.

Seit Emile Boirac den französischen Begriff Déjà-vu für bereits gesehen eingeführt hat, gab es mehr als 40 Theorien zur Erklärung dieses Phänomens.

Trotzdem, jüngste Fortschritte in der Bildgebung und kognitiven Psychologie grenzen das Feld ein.

Lassen Sie uns drei der heute am weitesten verbreiteten Theorien durchgehen.

Alle mit der Situation im Restaurant als Grundlage.

Reden wir über duale Verarbeitung.

Wir brauchen eine Handlung.

Nehmen wir dafür einen Kellner, der ein Tablett mit Geschirr fallen lässt.

Während sich die Szene abspielt, verarbeiten die Gehirnhälften eine Flut von Informationen.

Die rudernden Arme des Kellners, seinen Hilferuf, den Geruch von Pasta.

Innerhalb von Millisekunden strömen diese Informationen durch Pfade im Hirn und werden in einem einzigen Moment zusammengefasst.

Meistens wird alles synchron aufgezeichnet.

Diese Theorie besagt jedoch, dass ein Déjà-vu eintritt, wenn es zu einer leichten Verzögerung der Informationen aus einem dieser Pfade kommt.

Durch die unterschiedlichen Ankunftszeiten interpretiert das Gehirn die verspätete Information als separates Ereignis.

Wenn der bereits aufgezeichnete Moment abgespielt wird, fühlt es sich so an, als wäre er schon einmal passiert.

Und gewissermaßen stimmt das auch.

Unsere nächste Theorie ist ein Verdreher in der Vergangenheit, kein Fehler in der Gegenwart.

Gemeint ist die Hologrammtheorie, die wir anhand dieses Tischtuchs erforschen werden.

Während du die Karomuster auf dem Tischtuch absuchst, taucht aus den Tiefen deines Gehirns eine Erinnerung auf.

Der Theorie zufolge liegt dies daran, dass Erinnerungen in Form von Hologrammen gespeichert werden.

Und bei Hologrammen braucht man nur ein Fragment, um das ganze Bild zu sehen.

Dein Gehirn verbindet die Tischdecke mit einer Tischdecke aus deiner Vergangenheit.

Vielleicht aus dem Haus deiner Großmutter.

Anstatt sich daran zu erinnern, dass du die Decke bei deiner Großmutter gesehen hast, hat dein Gehirn die alte Erinnerung geweckt, ohne sie zuzuordnen.

Dadurch ist sie dir vertraut, aber du erinnerst dich nicht an sie.

Obwohl du noch nie in diesem Restaurant warst, hast du die Tischdecke schon mal gesehen, kannst sie aber nicht identifizieren.

Schaue dir nun diese Gabel an.

Konzentrierst du dich auf die Gabel?

Unsere letzte Theorie ist die geteilte Aufmerksamkeit.

Die besagt, dass ein Déjà-vu eintritt, wenn unser Gehirn eine Umgebung unterschwellig wahrnimmt, während uns ein bestimmtes Objekt ablenkt.

Kehrt unsere Aufmerksamkeit zurück, glauben wir schon mal hier gewesen zu sein.

Zum Beispiel hast du dich gerade auf die Gabel konzentriert und nicht auf die Tischdecke oder den stürzenden Kellner geachtet.

Obwohl dein Gehirn alles in deinem peripheren Sichtfeld aufgezeichnet hat, geschieht es außerhalb deiner bewussten Wahrnehmung.

Wenn du dich endlich von der Gabel löst, glaubst du schon mal hier gewesen zu sein.

Und das stimmt auch.

Du hast nur nicht aufgepasst.

Während alle drei dieser Theorien die gemeinsamen Merkmale eines Déjà-vus aufweisen, wird keine als endgültige Erklärung für das Phänomen bezeichnet.

Doch während wir darauf warten, dass Forscher und Wissenschaftler neue Wege finden, diesen flüchtigen Moment festzuhalten, können wir den Moment selbst studieren.

Schließlich beruhen die meisten Studien zum Thema Déjà-vu auf Berichten aus erster Hand.

Wieso also nicht auch von dir?

Wenn du das nächste Mal ein Déjà-vu hast, denke kurz darüber nach.

Warst du abgelenkt?

Gibt es irgendwo ein vertrautes Objekt?

Ist dein Gehirn einfach gerade langsam oder ist es etwas anderes?

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