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2024-11-11
Deutschland ist eine Autonation.
Wir lieben, hegen und pflegen unsere vierrädrigen Schätze.
Ein Grund?
Die großen deutschen Autohersteller.
Dazu gehört ohne Zweifel die Weltmarke Volkswagen.
Doch jetzt befindet sich der VW-Konzern in der größten Krise seiner Geschichte.
Was das bedeutet, wie es dazu kommen konnte und wie die Zukunft der Wolfsburger sowie ihrer Mitarbeiter vor allem in Deutschland aussieht, erfahrt ihr hier und jetzt bei Die Sieben.
Frage 1: Was ist passiert?
Wir schreiben Montag, den 28.10.2024.
Im Rahmen einer Informationsveranstaltung in Wolfsburg präsentierte Betriebsrat die Pläne, die den größten Einschnitt in der Geschichte des Konzerns bedeuten.
Laut Konzernbetriebsratschefin Daniela Cavallo sollen Standorte schrumpfen, während Produkte, Stückzahlen, Schichten und Montagelinien reduziert werden.
Klartext, es muss drastisch Geld gespart werden.
Denn es fehlen Milliarden von Euro.
Ein umfassendes Restrukturierungsprogramm steht vor der Tür.
Dabei ist der Zeitpunkt für die Beschäftigten denkbar ungünstig, denn zurzeit finden Verhandlungen zwischen VW und der IG Metall über einen neuen Haustarifvertrag statt.
Und die Gewerkschaftsvertretung fordert unter anderem eine Lohnerhöhung von 7 Prozent.
Trotz der geplanten Einsparmaßnahmen kündigte der Betriebsrat an, sich in den kommenden Wochen weiter für den Erhalt der Arbeitsplätze einzusetzen und die Belegschaft über die Fortschritte in den Verhandlungen zu informieren.
Frage 2: Was bedeuten die Sparmaßnahmen?
Allein in Deutschland beschäftigt VW rund 120.000 Mitarbeiter.
Etwa die Hälfte davon ist im Werk in Wolfsburg tätig.
Dort schlägt ohne Frage das Herz des Volkswagen-Konzerns.
VW betreibt in Niedersachsen eines der weltweit größten Automobilwerke auf einer Fläche von 1,6 Quadratkilometern.
Das Werk Wolfsburg ist sowohl Hauptsitz der Marke Volkswagen PKW als auch Unternehmenszentrale des Volkswagen-Konzerns.
Dazu gehören insgesamt zwölf Fahrzeugmarken, darunter Audi, Lamborghini, Bentley und Porsche.
Zudem arbeiten etwa 40.000 Angestellte in der Verwaltung.
Ginge es nach der Unternehmensspitze, könnten hier etwa 20 Prozent der Arbeitnehmer eingespart werden.
Aber auch die Existenz anderer Standorte steht auf der Kippe.
Kein Werk ist sicher, betonte Daniela Cavallo nach Angaben der Deutschen Presseagentur und verwies auf den Standort Osnabrück.
Nach dem Verlust eines Folgeauftrages von Porsche gilt dieser nun als besonders gefährdet.
Die Ernsthaftigkeit der Situation unterstreicht vor allem die Aufhebung der Beschäftigungssicherung.
So sind ab Mitte 2025 betriebsbedingte Kündigungen erstmals in der VW-Geschichte möglich.
Nach über 30 Jahren Arbeitsplatzsicherheit.
Frage 3: Woher kam der Erfolg von VW?
Der erste große Wurf gelang Volkswagen nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Käfer.
Als erschwingliches Auto für die breite Masse gedacht, entstanden bis 2003 über 21,5 Millionen Fahrzeuge.
Der niedrige Preis und die Robustheit bescherten VW ein positives Image.
In den 1970er Jahren brachte VW den Golf auf den Markt, der schnell zum Bestseller avancierte und den Erfolg des Käfers fortsetzte.
Bis heute wurden über acht Baureihen hinweg mehr als 35 Millionen Fahrzeuge verkauft.
Damit zählt der Golf zu den beliebtesten Autos, die jemals produziert wurden.
Die guten Verkaufszahlen sorgten bald für wachsende Ambitionen des Konzerns.
Mit der Übernahme von Audi 1965 und später Marken wie Lamborghini und Porsche stellte sich der Konzern breiter auf.
Heute ist VW nach Toyota der zweitgrößte Fahrzeughersteller der Welt.
Frage 4: Was ist der Grund für die Krise?
Wie kommt es nun zu dieser einschneidenden Situation für VW?
Ein wichtiger Faktor sind die in der Vergangenheit verstärkt auftretenden Qualitätsprobleme bei Fahrzeugen der Marke.
Besonders deutlich wird das beim jahrzehntelangen Kassenschlager, dem Golf.
Zuletzt konnte die siebte Generation mit einfacher Bedienung und guter Qualität punkten.
Beim Dauertest von Automotor & Sport erzielt das Modell Bestwerte.
Beim aktuellen Golf 8 sieht das ganz anders aus.
Beim Test über 100.000 Kilometer treten zahlreiche Probleme auf.
Wegen häufiger Werkstattbesuche fällt das Modell im AMS-Test durch und landet beim Mängelindex auf dem letzten Platz.
Das elektrische Pendant zum Golf, der ID.3 landet gleich zum Marktstart in den Schlagzeilen, die mangelhafte Software bereitet unzähligen Käufern Probleme.
VW muss nachbessern und nimmt aufgrund der Absatzschwäche massive Preisanpassungen vor.
Der Imageschaden ist groß und an den Erfolg bisheriger Modelle kann VW momentan nicht anknüpfen.
Frage 5: Wie sehen die Zahlen aus?
Zusammenfassend lässt sich diese Frage kurz und knapp beantworten, rückläufig.
Die Produktions- und Absatzzahlen sinken von Berichtsmonat zu Berichtsmonat immer weiter.
Gerade im Bereich der Elektrofahrzeuge ist das besonders spürbar.
Das größte und leistungsfähigste Elektro-Autowerk des Volkswagen-Konzerns in Europa steht in Zwickau.
Hier wird nicht nur von VW, sondern auch von den Schwestermarken Audi und Cupra produziert.
Die Kapazitäten sind allerdings nicht voll ausgelastet.
Anstatt der maximal möglichen 1.500 Fahrzeuge pro Tag werden momentan nur 1.050 produziert.
Auch die Produktion des Golf 8 stockt.
Im dritten Quartal lieferte der Konzern weltweit knapp 2,2 Millionen Fahrzeuge aus.
Ein Rückgang von 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Im zweiten Quartal 2024 betrug der Rückgang noch 3,8 Prozent.
Das schlägt sich auf den Gewinn nieder, der allein im dritten Quartal um 64 Prozent einbrach.
Die Richtung ist also klar.
Es geht bergab.
Frage 6: Was macht die Konkurrenz aus China?
Volkswagen hat es derzeit nicht leicht, denn die Konkurrenz aus China macht dem deutschen Autobauer ordentlich Druck.
Chinesische Hersteller wie BYD und NIO punkten mit innovativen Elektroautos, die nicht nur technisch auf dem neuesten Stand sind, sondern preislich attraktive Alternativen bieten.
Problematisch für VW, der große Vorteil der chinesischen Hersteller ist die starke Unterstützung durch den Staat, der großzügige Subventionen und günstige Rohstoffe bereitstellt.
VW hingegen muss sich mit hohen Produktionskosten und strengen Umweltauflagen herumschlagen.
Die Folge, in China, dem wichtigsten Automarkt der Welt, verlieren die deutschen Hersteller zunehmend Marktanteile.
Doch nicht nur dort, auch in Europa drängen die Chinesen immer stärker auf den Markt.
Ein harter Wettkampf um Marktanteile hat längst begonnen, denn technische Innovationen müssen zu immer günstigeren Preisen angeboten werden.
Und das kostet Geld.
Viel Geld.
Frage 7: Wie sieht die Zukunft für VW aus?
Wenn eines klar ist, dann, dass es viel zu tun gibt in Wolfsburg.
Konzerntypisch sind die Pläne für die Zukunft ambitioniert.
Bis 2028 sollen satte 70 neue Elektromodelle an den Start gehen.
Für VW wird es nicht nur bei ID.3 Bis ID.7 Bleiben.
Auch kleinere Modelle sollen ins Modellportfolio aufgenommen werden.
Ein interessanter Ausblick ist beispielsweise die Studie ID.2 ALL, bei der VW einen günstigen Einstieg in die Welt der Elektro-Kleinwagen verspricht.
In jedem Fall liegt viel Entwicklungsarbeit vor den Wolfsburgern.
Es braucht gute, innovative Autos zu niedrigen Preisen.
Und vielleicht gelingt VW ja sogar ein neuer großer Wurf wie bei Käfer und Golf.
Das waren sieben Fragen rund um die Krise von VW.
Konnten wir eure wichtigsten Fragen zu dem Thema beantworten?
Was denkt ihr von der aktuellen Situation des Konzers?
Wir freuen uns auf eure Meinung in den Kommentaren.
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