德语助手
2022-08-02
Ich bin ein emotionaler Mensch, auch wenn ich das selten zeige.
Ich bin traurig, wenn etwas Schönes zu Ende geht.
So traurig, dass ich lange versucht habe, daran festzuhalten, auch wenn es längst vorbei war.
Ich hatte das Glück mit vielen anderen Kindern in meinem Alter aufzuwachsen.
Meine beste Freundin hat gegenüber von mir gewohnt und wir haben viel Zeit miteinander verbracht.
Wir haben zusammen draußen gespielt, über die gleichen Dinge gelacht.
Und wir fanden die gleichen Kinder doof.
Als ich zehn Jahre alt war, ist sie mit ihrer Familie weggezogen.
Ich war traurig und wusste, dass es nicht mehr so sein würde, wie es mal war.
Als ich Jahre später die Schule gewechselt hab, haben wir uns wiedergetroffen.
Ich wollte, dass es mit uns wieder so wird, wie früher.
Aber es ist viel Zeit vergangen und wir hatten uns verändert.
Sie hatte neue Freunde und einen ganz anderen Humor.
Wir konnten nicht mehr über die gleichen Dinge lachen.
Aber ich wollte unsere Freundschaft nicht loslassen.
Ich habe versucht, mich ihrem Humor und ihren Freunden anzupassen, um etwas von dem Gefühl von damals zurückzuholen.
Aber eigentliche hatten wir mittlerweile ganz andere Interessen.
Es hat lange gedauert, bis ich akzeptieren konnte, dass unsere Freundschaft von damals vorbei war.
Vielleicht war das auch ein Grund, warum ich mich mehr und mehr der Welt der Filme und Serien gewidmet habe.
Ich habe Filme und Serien schon immer gerne geschaut, aber in dieser Zeit vielleicht etwas intensiver, um nicht zu sagen exzessiver.
In den Serien gab es Freundschaften, die ich gerne gehabt hätte und als die Serien nach ein paar Jahren zu Ende waren, konnte ich nicht einfach zur nächsten Serie übergehen.
Freundschaften pflegt man schließlich.
Ich weiß nicht, wie viele Wiederholungen ich von „Friends" oder „der Prinz von Bel Air" gesehen habe, nur um an einem Gefühl festzuhalten.
Ich wollte nicht akzeptieren, dass es diese heile und fast perfekte Welt nicht mehr gab.
Es sollten noch einige Jahre vergehen, bevor ich verstehen würde, dass man nicht zu lange an Dingen festhalten sollte.
Alles hat seine Zeit.
Freundschaften gehen zu Ende, aber wo ein Ende ist, ist auch ein neuer Anfang, sagt man.
Rückblickend ärgere ich mich, dass ich einer Serie, einer künstlich erschaffenen Welt, so viel Bedeutung gegeben habe, obwohl sie nichts mit mir oder meinem Leben zu tun hat.
Jahre später, bin ich auf eine Reise gegangen.
Ich war in einer neuen Stadt, über die ich nicht viel wusste.
Ich konnte die Sprache nicht.
Ich bin fast jeden Tag in das gleiche Café gegangen.
Die Leute kamen aus vielen Ländern und ich glaube alle wollten einen neuen Ort und neue Menschen kennenlernen.
Nach ein paar Wochen hatte ich neue Freunde, mit denen ich viel Zeit verbracht habe.
Wir sind zusammen essen gegangen und haben uns zusammen die Stadt angeschaut.
Nach ein paar Wochen haben die ersten Leute die Stadt wieder verlassen.
Das war ein komisches Gefühl und es hat uns traurig gemacht.
Aber bald sind wieder neue Leute dazugekommen.
Unsere Gruppe hat eine neue Dynamik bekommen und es sind wieder neue Freundschaften entstanden.
An alten Dingen festzuhalten, finde ich heute sinnlos, weil es mich davon abhält, neue Erfahrungen zu machen.
Je mehr Erfahrungen ich mache, desto besser, denn: „Die Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir bereits hinter uns haben."
Das ist ein Zitat von Konfuzius.
Je mehr Erfahrungen ich also mache, desto vertrauter wird der Weg, auf dem ich gehe.
Das Leben ist voller Anfänge und voller Enden und ich will mich auf jeden Anfang und auf jedes Ende einlassen, egal wie viele es sind.
Es geht immer weiter.
Also, bis nächste Woche.
Tschüss.
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