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2023-11-09
13. August 1961. Geschützt von Soldaten und Polizei begannen ostdeutsche Bauarbeiter in den frühen Morgenstunden damit,
Straßen aufzureißen und Absperrungen in Berlin und Umgebungen zu errichten.
Sie arbeiteten an einer der berüchtigsten Grenzen der Geschichte, der Berliner Mauer.
Die Bauarbeiten gingen fast ein ganzes Jahrzehnt weiter.
Die Mauer trennte Stadtviertel, entzweite Familien und teilte nicht nur Deutschland, sondern die ganze Welt.
Doch wie kam es überhaupt dazu?
Im Zweiten Weltkrieg verbündeten sich die USA, Großbritannien und Frankreich mit der Sowjetunion gegen die Achsenmächte.
Nachdem sie Nazi-Deutschland besiegt hatten, kontrollierte jede der Siegermächte einen Teil von Deutschland.
Diese Teilung sollte nur vorübergehend sein.
Doch die ehemaligen Verbündeten hatten unterschiedliche Vorstellungen.
Die Westmächte förderten freie Marktwirtschaft.
Die Sowjetunion wollte sich mit gefügigen kommunistischen Staaten umgeben und Deutschland schwächen.
Die Beziehungen der ehemaligen Alliierten verschlechterten sich und im Westen entstand die Bundesrepublik Deutschland,
im Osten gründeten die Sowjets die deutsche Demokratische Republik.
Die sowjetischen Satellitenstaaten schränkten den Handel mit dem Westen ein.
Auch Reisen wurde erschwert.
So bildeten sie eine Grenze, die eiserner Vorhang genannt wurde.
In der ehemaligen deutschen Hauptstadt Berlin war die Lage etwas komplizierter.
Die Stadt befand sich zwar in der Ostzone, aber nach dem Krieg hatte man sich ja auf die gemeinsame Verwaltung durch alle Alliierten geeinigt.
So wurde West-Berlin durch die USA, Großbritannien und Frankreich zu einer demokratischen Enklave.
Den Ostdeutschen war es offiziell verboten, das Land zu verlassen.
Doch zu Anfang konnte man Westberlin noch leicht zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen.
Von Westdeutschland aus erreichte man dann auch andere Länder.
Diese offene Grenze stellte ein Problem für die ostdeutsche Führung dar.
Schließlich sahen sie sich als kommunistische Widerstand gegen Hitler.
Westdeutschland war für sie eine Weiterführung des Naziregimes.
Während die USA und ihre Verbündeten den Aufbau Westdeutschlands finanzierten,
bediente sich die Sowjetunion an den Ressourcen Ostdeutschlands.
Dadurch wurde die Planwirtschaft noch weniger wettbewerbsfähig.
Das Leben in Ostdeutschland lief unter den Augen der Stasi ab.
Diese Geheimpolizei überwachte die Bürger und reagierte bei den kleinsten Hinweisen auf Staatsverrat.
Im Osten gab es kostenlose Gesundheitsversorgung und Bildung,
der Westen genoss höhere Gehälter, mehr Konsumgüter und persönliche Freiheit.
Bis 1961 hatten schon 3,5 Millionen Menschen die DDR verlassen, etwa 20 Prozent der Bevölkerung.
Um zu verhindern, dass noch mehr Menschen rübermachten, schloss die DDR die Grenzen.
Der Mauerbau war dann der nächste Schritt.
Die Grenze verlief 43 Kilometer durch Berlin und weitere 112 durch Ostdeutschland und bestand aus Zäunen und Stacheldraht.
Einige Berliner flüchteten, indem sie über die Zäune kletterten oder aus Fenstern sprangen.
Mit dem Mauerbau wurde eine Flucht dann immer schwieriger.
1965 war die Mauer 106 Kilometer lang.
Auf den 3,6 Meter hohen Betonplatten wurde schließlich ein Rohr angebracht, das ein Hinüberklettern weiter erschweren sollte.
In den Folgejahren wurde die Grenze mit Nagelsperren, Wachhunden und Landminen verstärkt.
Außerdem baute man 302 Wachtürme und 20 Bunker.
Ein parallel dahinter verlaufender Zaun markierte das Ende des 100 Meter breiten Todesstreifens.
Alles dazwischen wurde abgerissen und mit Sand bedeckt.
So hatten die Grenzposten freie Sicht und außerdem den Befehl, jeden Flüchtenden zu erschießen.
Trotzdem gelang zwischen 1961 und 1989 fast 5000 Menschen die Flucht aus der DDR.
Manche waren Diplomaten oder Sportler, die bei Auslandsaufenthalten überliefen.
Andere hingegen gruben Tunnel, schwammen durch Kanäle,
flogen mit Heißluftbalans oder brachen mit einem gestohlenen Panzer durch die Mauer.
Aber das Risiko war groß.
Bei Fluchtversuchen starben über 138 Menschen.
Einige Schüsse fielen direkt vor Westdeutschen, die machtlos zusehen mussten.
Die Mauer stabilisierte zwar die ostdeutsche Wirtschaft, da ihre Arbeiter nicht fliehen konnten,
gleichzeitig wurde sie aber weltweit zum Symbol kommunistischer Unterdrückung.
Als Teil der Versöhnung mit dem Osten erkannte der Grundlagenvertrag von 1972 die DDR an,
dennoch erhoffte sich Westdeutschland eine Wiedervereinigung.
Das DDR-Regime erlaubte zwar nach und nach Familienbesuche,
doch durch Bürokratie und hohe Gebühren sollten Interessenten entmutigt werden, dieses Recht auch in Anspruch zu nehmen.
Trotzdem wurden sie mit Anträgen überschwemmt.
Ende der 1980er Jahre folgten auf den beginnenden Zerfall der Sowjetunion Massendemonstrationen,
bei denen Reisefreiheit und Demokratie gefordert wurden.
Am Abend des 9. November 1989 versuchte die DDR die Lage durch gelockerte Reisegesetze zu entschärfen.
Nach dieser Verkündung zogen Tausende von Ostberlinern zu den Grenzübergangstellen an der Mauer und zwangen die überraschten Grenzposten die Schranken sofort zu öffnen.
Jubelnde Menschenmassen strömten nach Westberlin und Menschen aus Ost und West tanzten gemeinsam auf der Mauer.
Andere begannen damit, sie niederzureißen.
Zwar versuchten die Grenzposten anfangs noch für Ordnung zu sorgen,
aber schon bald war klar, dass die Jahre der Teilung vorbei waren.
Nach vier Jahrzehnten der Trennung war Deutschland im Oktober 1990 offiziell wieder vereint.
Die Sowjetunion zerfiel kurz darauf.
Heute erinnern uns die noch übrigen Stücke der Mauer daran, dass jede Grenze,
die wir zur Einschränkung der Freiheit errichten, auch wieder niedergerissen werden kann.
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