德语助手
2021-09-15
Jack Ma – geboren als Ma Yun – erblickte am zehnten September 1964 im Südosten von China das Licht der Welt.
Und verbrachte seine Kindheit mit seinen beiden Eltern und Geschwistern in einem kommunistischen und vom Westen mehr und mehr isoliertem China.
Entsprechend wuchs er in recht armen Verhältnissen auf.
Jack war ein etwas sonderbares Kind - immer recht dürr und klein, schreckte aber dennoch nie vor Konflikten mit seinen Klassenkameraden zurück:
„Ich hatte nie Angst vor Gegnern, die größer waren als ich". – diese Furchtlosigkeit vor großen Gegnern sollte ihn auch in seinem zukünftigen Geschäftsleben noch weit bringen.
Durch einen Besuch des US-Präsidenten Nixon wurde Jacks Heimatstadt plötzlich zu einem Mekka für ausländische Touristen.
Und so kam es, dass ein Lehrer Jack eines Tages erzählte, dass er ausländische Touristen bei einem See in der Nähe gesehen hätte.
Also machte sich Jack auf den Weg zu dem See um sich selbst zu vergewissern.
Für die nächsten 9 Jahre fuhr er jeden Morgen 70 Minuten mit dem Rad zum lokalen Hotel um sich mit den Touristen anzufreunden, ihnen Stadttouren zu geben und – vor allem - um mit ihnen Englisch zu lernen.
Diese Liebe zum Ausland und der englischen Sprache bescherte ihm schließlich seinen ersten Job als Universitätslehrer für Englisch, sein monatlicher Verdienst damals: 12 US-Dollar.
Bis er diesen Job bekam, war es allerdings dennoch ein recht steiniger Weg:
„Als ich versuchte ein Polizist zu werden, wurde ich abgelehnt, ich versuchte bei KFC zu arbeiten, abgelehnt, ich versuchte als Kellner zu arbeiten, abgelehnt.
Ich wurde immer abgelehnt, ich lernte also damit umzugehen und genau dieses Umgehen mit Ablehnung und Widerstand ist eine der Qualitäten die mich als Unternehmer dorthin gebrachte haben wo ich heute bin.
Schließlich bekam Jack die Chance seines Lebens, einen Übersetzungsjob in den USA.
Doch als er in Los Angeles landete, kam das böse Erwachen.
Der vermeintliche Partner von Jack, welcher ihn nach Amerika holte, war ein Betrüger.
Also flog er nach Seattle um bei einer befreundeten Familie unter und das erste Mal mit dem Internet in Berührung zu kommen.
„Mein Freund Stuart sagte: Jack, das ist das Internet, du kannst alles im Internet finden.
Ich war skeptisch und suchte nach dem Wort „Bier".
Ich fand deutsches Bier, amerikanisches Bier aber kein chinesisches Bier.
Also machte ich eine wirklich hässliche Web-Site für meine Übersetzungsagentur und binnen der nächsten Stunden bekam ich 5 Anfragen, drei aus Amerika, eine aus Deutschland und eine aus Japan.
Ich war so fasziniert" Er kam also zurück nach China und gründete das erste chinesische Internet-Start-UP „China Pages".
Dabei handelte es sich um ein englischsprachiges Verzeichnis von chinesischen Unternehmen.
Von Technologie verstand er damals so gut wie nichts.
„Als ich mein erstes Internet-Start-UP gründete war ich wie ein Blinder auf einem schwarzen Panther, ich wusste, dass ich etwas unglaublich Mächtiges unter mir hatte, aus dem ich etwas machen musste, doch verstehen tat ich davon nichts".
Mit der Zeit realisiert er allerdings, dass er 1995 zu früh dran war, weder die Kunden noch die Anbieter noch der Staat China und auch nicht Jack selbst waren bereit für das Internet.
1999 überrollt der Internet-Boom die Wall-Street, so gut wie jeden Tag brachten neue Gründer ihre Start-UPs an die Börse – alle mit dem Ziel möglichst schnell an möglichst viel Geld zu kommen.
Und auch Jack weitab der Wall-Street oder Silicon Valley entschied sich dazu es noch einmal zu probieren, er versammelte 17 Freunde in seiner Wohnung und entwickelte einen Plan um gegen die Internet-Giganten aus den USA anzukommen.
Also bauten sie ihre eigene Handelsplattform namens Alibaba, welche kleinen chinesischen Unternehmen dabei helfen sollte ihnen Zugang zum Weltmarkt zu geben.
Die Web-Site fand schnell Anklang bei chinesischen Unternehmen und internationalen Kunden, etwas verdient haben Jack Ma und sein Start-UP aber in den ersten Jahren nicht.
„In den ersten drei Jahren machten wir keinen Umsatz und ich sagte nur, wenn ihr ein langfristig erfolgreiches Unternehmen sein wollt, dann denkt nicht an den Umsatz, denkt an die Kunden.
Der einzige Umsatz der mich in den ersten Jahren interessiert sind Dankes-Mails in denen steht:
„Jack, danke für alles, wir wissen dass du kein Geld verdienst aber wir verdienen mit deiner Plattform eine Menge Geld".
– So sollte sich das in den ersten Jahren anhören, und genauso hörte es sich an und heute sind wir eines der erfolgreichsten Unternehmen der Welt".
Nachdem die Dotcom Blase relativ gut überlebt wurde, kam der nächste Schock auf Alibaba zu.
Die Gruppe hatte gerade erst im Mai 2003 ihre Handelsplattform für Endkonsumenten namens Taobao gelaunched, als 2004 die Botschaft kam, dass der Internet-Handels-Gigant Ebay plane, den chinesischen Markt einzunehmen und den chinesischen Alibaba Konkurrenten EachNet akquirierte.
Auch wenn für den Rest der Welt klar war, dass Ebay den chinesischen Markt nahezu mit sofortiger Wirkung übernehmen würde, ließen sich Jack Ma und seine Mitarbeiter nicht unterkriegen.
„Wir sollten das Baby nicht aus dem Fenster werfen, nur weil es zu viel schreit"! – so der Gründer.
Auf die Frage ob er Angst hätte von Ebay gekauft zu werden antwortete so ein Manager von Alibaba, mit demselben Optimismus seines Gründers: Wir werden Ebay kaufen!
Und während Ebay versuchte, einfach das zu machen, was sie in allen anderen Ländern auch machten hörte Alibaba auf die Bedürfnisse der chinesischen Bevölkerung und schaffte es schließlich im Jahre 2006 den Milliardenkonzern Ebay, von der chinesischen Bildfläche zu wischen.
Heute ist die Alibaba Group eines der weltweit führenden Handelsunternehmen mit starken Wachstumszahlen, gut 50.000 Mitarbeitern, einem Umsatz von mehr als 24 Milliarden Dollar sowie einer Marktkapitalisierung von gut 440 Milliarden US-Dollar.
Jack Mas Vermögen wird derweil auf 38 Milliarden $ geschätzt.
Seine Ideen. Wie viele erfolgreiche Unternehmer hat auch Jack Ma immer wieder etwas unkonventionelle Ideen und Thesen, welche er auch gern in Interviews Preis gibt.
Auf die Frage wer seine Konkurrenz ist antwortet er beispielsweise nur: „Ich weiß es nicht!
Das Internet - E-Commerce ist für uns ein 10.000 Meter Rennen, wir sind gerade mal 100 Meter gelaufen und alle fragen mich: „Wer sind deine Konkurrenten, wer sind deine stärksten Gegner"?
Ich sage dann immer „laufen wir einfach einmal weitere 3000 Meter und dann werden wir schon sehen, wer unsere Konkurrenten sind".
Außerdem machen sich Unternehmer in allen Bereichen viel zu viele Gedanken um die Konkurrenz, so Jack Ma.
„Wenn du ein Unternehmen gründest, mach dir keine Sorgen um deine Konkurrenz, es gibt keinen Ort auf dieser Welt, wo es keine Konkurrenz gibt, du musst lernen damit umzugehen".
Was diese Sichtweise betrifft, scheint Ma Bezos sehr zu ähneln, über en es übrigens auch eine Doku auf diesem Kanal gibt.
Man muss sich als Unternehmen auf zwei Sachen konzentrieren: Mitarbeiter und Kunden.
Wenn die Mitarbeiter und die Kunden glücklich sind, dann sind auch die Aktionäre glücklich, aber nur weil die Aktionäre glücklich sind, heißt das nicht, dass auch die Mitarbeiter und Kunden glücklich sind.
„Investoren mögen uns nicht mögen, wenn uns aber die Kunden mögen, gehört uns die Zukunft".
Dabei fokussiert sich Jack nie auf große Kunden bzw.
Weltkonzerne, sondern auf kleine Unternehmen und die Endkonsumenten.
„In der Wildnis wird die Welt nicht von den großen Elefanten oder Raubtieren bestimmt, sondern von den unzähligen kleinen Insekten.
Genauso ist es auch in der Wirtschaft und darum haben wir uns immer auf die kleinen Unternehmen und Endkonsumenten fokussiert, denn wenn wir die haben, kommen die großen Weltkonzerne automatisch.
Wenn du schließlich Millionen kleiner Fische zusammenführst, wird es nicht lange dauern, bis die Haie kommen".
Ähnlich wie Jeff Bezos und Amazon auch, haben Alibaba und Jack Ma einen sehr kundenorientierten Ansatz.
So fragte ihn einmal ein Report ob er vorhabe mit Alibaba noch mehr in den physischen Bereich zu gehen und mehr Warenhäuser zu bauen, worauf der Gründer von des chinesischen Handelsriesen folgende Antwort gab:
„Wir haben gar nichts vor, wir machen das, was die Kunden von uns wollen.
Wenn die Kunden sagen - baut mehr Warenhäuser - dann bauen wir mehr Warenhäuser, wenn die Kunden aber sagen - alles ok so wie es ist - dann bauen wir keine Warenhäuser.
Wir sind nicht dazu da mit Konkurrenten mitzuziehen oder es ihnen gleichzutun sondern dazu, unsere Kunden glücklich zu machen".
Eine weitere These Jacks ist, dass er nicht wollen würde, dass Leute für ihn arbeiten.
„Ich will nicht das Leute für mich arbeiten, ich will das Leute für eine Vision arbeiten, auf die wir uns gemeinsam abgestimmt haben".
Entsprechend dieser Aussage ist auch die Kultur bei Alibaba recht speziell und mag für Außenstehende teilweise gar ein wenig verrückt anmuten: „Einmal war ich in Amerika und hielt einen Vortrag über die Vision und Mission von Alibaba.
Am Schluss kam David ein Mitarbeiter von einem Fortune 500 Unternehmen zu mir und sagte:
Jack du bist verrückt, dein Unternehmen hat kein Geschäftsmodell und kein Geld und du redest hier über die Mission und Vision von Alibaba.
Ich sagte nur: David komm zu Alibaba, dann wirst du mich verstehen.
Er kam also nach China, verbrachte drei Tage in meinem Unternehmen und sagte dann:
Jack ich sagte du seist verrückt, jetzt sage ich alle 100 Leute die hier arbeiten sind verrückt, ihr sprecht alle dieselbe verrückte Sprache".
Abschließend kann man sagen, dass Jack Ma von Grund her ein optimistischer Realist ist.
Ein Unternehmer also, welcher zwar nicht alles positiv sieht, doch auch Dingen, denen kritisch gegenübersteht, welche er aber nicht ändern kann, mit einem konstruktiven Ansatz begegnet, so verkörpert seine Einstellung zum Thema Globalisierung seine Denkweise recht gut:
„Du kannst Globalisierung nicht stoppen, die Welt wird kleiner und kleiner.
Und wenn du Globalisierung nicht stoppen kannst, dann mach sie besser"!
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