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2021-09-19
Kaffee ist das Lieblingsgetränk der Deutschen- noch vor Bier und Wasser. Pro Kopf liegt der Verbrauch bei ca. 149 Litern im Jahr. Das entspricht einer vollen Badewanne.
Früher gabs den Kaffee grundsätzlich aus der Kanne. Heute sind praktische Einzelportionen angesagt. Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestle kam als erster auf die Idee mit dem portionierten Kaffee. Sein Kaffeesystem Nespresso ist ein Milliardengeschäft.
Inzwischen steht in mindestens jedem vierten deutschen Haushalt ein Automat für Kapsel- oder Padkaffee. aber warum ist der Kapselkaffe so beliebt? Vermutlich würden die meisten Leute antworten.
Weil es so bequem ist bequem ja, aber die bunten Kapseln haben auch ihren Preis. Eine Kapsel kostet bis zu 39 Cent. Sie beinhaltet ca. 5 Gramm Kaffee.
Das Kilo kostet also 80 Euro. Nicht schlecht. Interessanter aber ist die Frage nach der Umweltbilanz, denn die Verwendung von Aluminium für die Kapseln ist problematisch.
Nespresso hat bereits verschiedene Nachhaltigkeitsinitiativen ins Leben gerufen. Kritiker meinen allerdings das Unternehmen wolle damit bloß für ein grüneres Image sorgen.
Aber fangen wir von vorne an: Die Kaffeeproduktion im Allgemeinen ist umweltschädlich. Es wird: Urwald gerodet, um Flächen für den Anbau zu schaffen, wichtiger Lebensraum zerstört und der Boden der Erosion preisgegeben. Es werden Düngemittel, Pestizide und Insektizide eingesetzt die das Grundwasser verschmutzen, und die Artenvielfalt reduzieren.
Der Kaffee wird verschifft, geröstet, verpackt und zu den Kunden transportiert. Zusammengerechnet fallen somit pro Tasse 50 bis 100 Gramm CO2 an. Kaffee ist außerdem ein Wasserfresser.
Um 1 kg Kaffee zu produzieren benötigt man 21.000 Liter Wasser. Pro Tasse sind das mehr als 140 Liter. Eine Tasse Tee hingegen kommt in der Produktion mit 30 Litern Wasser aus.
Bei Kaffee in Aluminiumkapseln ist die Verpackung ein weiteres Problem. Das Aluminium wird extrem energieaufwendig aus dem Erz Bauxit gewonnen. Dieses Erz lagert zu 90% im Tropengürtel.
Das heißt für den Abbau wird ebenfalls Regenwald abgeholzt. Um ein Kilogramm Aluminium zu erhalten werden 14 Kilowattstunden elektrische Energie benötigt. Dabei werden 8,4 Kilogramm Kohlendioxid frei.
Als Abfallprodukt fallen dabei jährlich Millionen Tonnen von giftigem Rotschlamm an, der größtenteils aus Natronlauge und Schwermetallen besteht. Da es für den toxischen Schlamm kaum Weiterverarbeitungsmöglichkeiten gibt wird er in großen Seen gelagert oder er wird in Flüsse geleitet.
Die betroffenen Ökosysteme sterben und das Grundwasser wird vergiftet. Soviel zur Produktion! Sind die Aluminium Kapseln erst mal hergestellt ergibt sich das nächste Problem: Unmengen von Müll!
Medienangaben zufolge hat Nespresso im Jahr 2013 weltweit mindestens acht Milliarden Kaffeekapseln verkauft. Bei einem Gewicht von 1,13 Gramm pro Kapsel ergibt das ein Gesamtgewicht von 9000 Tonnen jährlich! Das ist ein riesiger Berg Aluminiumabfall der das Stahlgerüst des Eiffelturms mit seinen 7,300 Tonnen alt aussehen lässt.
Hier sieht Nespresso kein Problem. Aluminuium sei ein Metall dass sich zu 100 Prozent ohne Qualitätsverlust recyclen lässt und man benötige für Recycling-Aluminium nur fünf Prozent der Energie, die man bräuchte um Neugewonnenes herzustellen.
Sie seien in der Lage mehr als 75 % der weltweit verkauften Kapseln zu recyceln. Das Problem mit dem Recycling Umweltschützer bezweifeln jedoch, dass diese Zahl in der Praxis auch nur annähernd erreicht wird. In Deutschland werden die Kapseln über das Duale System entsorgt.
Viele Menschen wissen nicht, dass die Kapseln in den Gelben Sack gehören. So landet das wertvolle Aluminium im normalen Hausmüll und ist für das Recycling verloren. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass es in vielen Ländern überhaupt keinen gelben Sack gibt.
Und selbst wenn es so wäre, dass 75% der Kapseln recycelt würden, so macht das nur deutlich, dass immer noch 25 Prozent des Aluminiums nicht wiederverwendet wird. 2013 sind also mindestens 2000 Tonnen im Müll gelandet.
Von Kritikern hört man den Vorwurf, egal wie hoch die Recyclingquote auch sein mag, für die Kapseln werde hauptsächlich Neu-Aluminium eingesetzt. Auch das Recycling selbst kostet Energie. Pro Tonne Aluminium werden immerhin 1300 kWh Strom und 1700 Liter Wasser verbraucht.
All diese Aspekte sollten angesichts der Tatsache, dass man normalerweise zum Kochen von Kaffee überhaupt kein Aluminium benötigt, doch zum Nachdenken anregen! Und der Boom nimmt kein Ende.
Immer mehr Unternehmen, wollen in das Kapselgeschäft einsteigen. Wie man hört z. B. auch McDonalds und Coca Cola. Kapseln aus Plastik sind in der Herstellung übrigens ebenso umweltschädlich, da Rohöl gewonnen werden muss.
Wie dem auch sei, der Müll wird weiter wachsen. . . Wer seinen Kaffee möglichst umweltverträglich trinken will sollte darauf achten, dass er aus nachhaltigem Anbau stammt.
Kaffee aus der Espressokanne, löslicher Kaffee und der traditionelle Filterkaffee schneiden in puncto Ökobilanz am besten ab. Bei den Einzelportionen ist der Kaffee im Zellstoff-Pad der Gewinner.
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