德语助手
2019-09-27
Bis, ja, bis vor zwei Jahren war halt alles noch normal bei uns. So mit all den Problemchen, die man im Familienleben eben halt so hat.
Mit Schulnoten, Finanzen und alles was so dazugehört, zum normalen Familienleben halt. Dann hat sich alles verändert. Dann war im Prinzip von einem Tag auf den Anderen, war alles anders.
Es machte Boom und das alte Leben gab´s nicht mehr und nun mussten wir dann mit dem neuen Leben fertig werden. Wenn ein Kind krank wird und wenn das dann so auf eine Diagnose hinausläuft,
dass es halt schon eine schwerere Krankheit ist, so wie bei Lena halt, dann wirft einen das total aus der Bahn,
weil es war auf einmal alles anders.
Von Diagnose zu Diagnose ist einem immer mehr der Boden unter den Füßen weggerissen worden und man hat sich eigentlich nur noch dem normalen Leben, nach dem Alltag zurück gesehnt. Und eigentlich will ich immer noch aus diesem Albtraum einfach nur aufwachen.
Es ist einfach eine Katastrophe. Für die ganze Familie.
Auf der rechten Seite im Gehirn habe ich einen bösartigen Gehirntumor und ja, der hat gestreut hinten im Sehnerv, so dass ich jetzt halt auch schiele und durch den Tumor bin ich jetzt auch beschränkt im laufen.
Es hat angefangen im kleinen Finger, also ich konnte ihn nicht mehr richtig ausstrecken, also ich konnte nur noch so. . . .
Dann bin ich zu meiner Mama und hab ihr das gezeigt und sie hat gemeint, vielleicht ist das eine Sehnenverkürzung, bis ich dann beim Orthopäden war, war es schon die halbe Hand.
Ich fand das Anfang eigentlich noch witzig. Es sind dann manchmal auch so komische Situationen.
Wir saßen beim Abendbrottisch und da hat Lena ein Brötchen oder eine Gabel in der Hand gehabt und hat dann so Zitteranfälle bekommen. Und die zwei Mädels haben sich darüber den Arsch abgelacht und ich als Mutter saß da nebendran und mir ist alles aus dem Gesicht gefallen.
Und dann war es halt irgendwann so, dass mein Handy geklingelt hat und es hieß dann, ja Frau Heitzmann,
wir hätten gerne, dass sie und ihr Mann in die Klinik zum Gespräch kommen. Aber bitte ohne Lena. Ja.
Ich saß dann da in dem Raum und auf der einen Seite habe ich überhaupt nicht verstanden was der erzählt hat und auf der anderen Seite, habe ich doch alles verstanden. Und dann sagt der Arzt halt noch zu uns,
aber früher oder später wird sie halt an diesem Tumor sterben. Und dann geht man als Eltern halt dar raus und mein Mann und ich, wir haben uns angeguckt und gesagt:
„Was haben wir eigentlich verbrochen oder was haben wir falsch gemacht"?
Und dann kommst du nach hause und dann sitzt Deine Tochter da und guckt dich mit großen Augen an und sagt: „Mama, was habe ich jetzt"? . Das ist eins von meinen Lieblingsbildern, ja.
Weil ich da noch lange Haare hab und weil ich da so glücklich bin. Ja. Und weil es einfach schön ist. Das Bild.
Glück bedeutet für mich, mit meiner Familie zusammen zu sein und was mit meiner Familie zu unternehmen, weil die halt einfach ein Teil von meinem Leben sind.
Und ja, ich bin eigentlich immer glücklich, wenn ich zuhause bin. Ich nehme halt das Leben so wie es ist.
Wo dann dieser zweite Tumor gefunden wurde, da waren wir ja bei der Ärztin, da wussten wir ja dann mittlerweile auch schon,
dass die Ärzte die Prognose stellen, dass sie halt nicht erwachsen wird.
Und sie hat mir damals erzählt, dass sie den Tumor wahrscheinlich nicht mehr so lange aufhalten können, wie bisher und für mich war das dann so, dass wir eineinhalb Jahr mit dem Tumor schon gelebt haben und somit war für mich die Konsequenz,
gut, dann sind es halt jetzt wahrscheinlich maximal nochmal eineinhalb Jahre oder ein Jahr und da ist für mich schon eine Welt zusammen gebrochen.
Simon, Simon. . . Du wolltest die nächste Runde fahren.
Es geht einem halt so einiges durch den Kopf, man denkt dann so nach, wann ist es soweit und wie wird es dann halt passieren?
Und ob man dann im Krankenhaus ist oder ob man zuhause ist.
Ob man halt verbrannt werden will oder. . . . äh ja. Da denke ich dann drüber nach, wenn ich dann Abends im Bett liege oder so.
Ich finde es halt nicht mehr so witzig, wie es am Anfang gefunden habe. Morgen fahren wir gemeinsam ins Kinderhospiz.
Da freue ich mich drauf. Für mich war das ja immer so, Hospiz ist für mich eigentliche,
oder war früher für mich der Ort, wo Menschen hingehen zum sterben. Dass das aber auch so ein Ort zur Erholung ist,
dass wusste ich auch einfach gar nicht.
Ich habe jetzt erst in letzter Zeit die Erfahrung machen müssen, dass man ziemlich stark aufpassen muss,
das man nicht zu sehr den Fokus auf Lena legt und im Hintergrund dann der Rest der Familie auf der Strecke bleibt und auch zusammen fällt und man dann letztendlich vor einem riesigen Scherbenhaufen steht, dass nicht bloß das Kind dann irgendwann stirbt und man ein Kind verloren hat sondern das letztendlich die ganze Familie daran zerbricht.
„Hallo, dass ist bestimmt die Lena". „Ich bin die Berit, Hallo. Schön, dass du da bist"!
Man selber kann mal, kann mal einfach abschalten und baucht sich nicht immer Gedanken machen: „Was macht sie jetzt"?
„Was passiert jetzt"? „Geht´s ihr jetzt gut"?
Sie ist nicht auf mich angewiesen, dass sie sagt: „Mama, fahr mich mal zum schwimmen" sondern, sie kann es selber machen.
Und es ist für uns auch, diese schwere Verantwortung oder die schwere Aufgabe, dass einem einfach ein bisschen abgenommen wird. Eins, zwei, drei. . . .
Also, ich gehe gerne schwimmen, egal ob im Hallenbad oder Freibad oder so. Ich würde einfach überall gerne reinspringen.
Das ich lange leb, dass ist eigentlich mein größter Wunsch, ja Es gibt in Deutschland 40.000 Kinder,
die unheilbar krank sind. Helfen sie mit, dass diese Kinder in der Mitte unseres Lebens bleiben.
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