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2019-11-03
Alle Menschen auf der Welt lieben Musik. Der Musikgeschmack ist sehr unterschiedlich, aber keine Kultur kommt ohne sie aus. Doch warum ist Musik ursprünglich überhaupt entstanden? Die nächsten Verwandten des Menschen scheinen auf den ersten Blick wenig musikinteressiert zu sein. Auch sie bringen Geräusche und Laute hervor, die ganz klar Emotionen mitteilen.
Aber erst dem Menschen wird die Erfindung der Musik zugeschrieben. Sie akriviert weite Bereiche des menschlichen Gehirns, weckt Assoziationen und Emotionen. . . . . . und hat ihren Ursprung möglicherweise in einer Art vorsprachlichen Kommunikation. Doch warum begeisterte sich der Mensch für bestimmte Klänge?
Einer Theorie zufolge soll Musik und Tanz ursprünglich bei der Partnerwahl eine Rolle gespielt haben- wie hier beispielweise bei den Massai. Beim Tanzen kann man sich hervortun und einen möglichen Partner durch Stil und Ausdauer beeindrucken. Keine Frage, Musik hatte zu allen Zeiten und überall auf der Welt auch eine erotische Komponente. Aber ist dieser Aspekt tatsächlich der Ursprung von Musik und Tanz?
Ein Wissenschaftlerteam des Max-Planck Institus für Entwicklungspsychologie untersucht, was genau beim Musizieren passiert. "Musik ist tatsächlich strukturierte Zeit und vermutlich macht es Menschen auch deswegen so viel Freude miteinander zu musizieren, weil es ihnen gelingt, ihr Empfinden, ihr Handeln auf einander abzustimmen. Und das Gehirn als das Organ, das unser Handeln steuert, nutzt auch wiederum Wellen und Schwingungen, um zu funktionieren".
Fünf Gitarristen einer Meisterklasse zeigen etwas, das physikalisch gesehen überhaupt nicht möglich sein sollte: Das Spiel im Ensemble. Aufnahmen von Zeitlupenkameras und Hirnstrommessungen belegen, dass sich die Spieler optimal synchronisieren. Das Forschungsteam um Professor Lindenberger ist weltweit das erste, das diese Synchronisation nachgewiesen hat. Die Wissenschaftler interessiert, wie genau es die Musik schaffen, harmonisch zusammenzuwirken.
Die Synchronisation funktioniert sogar, wenn die Getarristen unterschiedliche Stimmen desselben Stückes spielen. Wird eine Saite angeschlagen, entsteht innerhalb von Millisekunden ein Ton, schneller als bei den meisten anderen Instrumenten. Keines der Ensemble-Mitglieder könnte darauf schnell genug reagieren. Die Kommunikation muss also schon vorher erfolgen. Erster Hinweis: Das Spiel im Ensemble funktionert nur, wenn die Musiker einander sehen können.
Die Psychologen vermuten, dass die Angleichung der Hirnwellen durch Mimik und Gestik ausgelöst wird. Winzige, nur Bruchteile von Sekunden dauernde Signale, die erst durch Zeitlupenaufnahmen sichtbar gemacht werden. "Musik ist Bewegung. Wenn wir daran denken, wie wir die Töne erzeugen, und auch wie Musiker miteinander umgehen, sie schauen sich an, sie geben Einsätze - von daher ist für uns die Grenze zwischen Musik und Bewegung gar nicht vorhanden".
Musik und Bewegung: Beides zusammen dient der Kommunikation. Das funktioniert sogar, wenn die Musik nicht live gespielt wird. Durch die Musik fühlt sich der Hörende mit seiner Lieblingsband und anderen Fans verbunden. Sogar wenn nicht alle dieselbe Musik hören, kann es mit dem Gruppenerlebnis klappen.
Bei einer Silent-Party zwar alle zusammen, aber die farbig beleuchteten Kopfhörer zeigen: Nicht alle haben denselben Musikgeschmack. Klar ist offenber: Musik synchronisiert sogar große Gruppen, aber welchen Vorteil brachte das? Möglicherweise half die koordinierte Bewegung einer Gruppe ursprünglich bei der Jagd. Wer zeitlich aufeinander abgestimmt angreift, hat mehr Aussicht darauf, ein Tier zur erlegen.
Dasselbe gilf für den Kampf. In vielen Kulturen stimmen sich Krieger durch Tänze auf eine Ausseinandersetzung ein. Auch die Marschmusik diente ursprünglich dazu, die geordnete Fortbewegung im Gleichschnitt zu ermöglichen, um einem Feind geordnet entgegenzutreten. Eine zweite Theorie hält daher die Jagd oder kriegerische Auseinandersetzungen für den Ursprung der Musik. Da die Musik überall in unserem Alltag präsent ist, können ihre Wurzeln sogar noch weiter zurückreichen.
"Jetzt haben wir über Musiker geredet, wir haben über Tanz geredet, aber natürlich kann man auch an Liebende denken. Man kann auch an das denken, war zwischen Mutter und Kind in den ersten Stunden der Geburt und danach passiert. Das heißt, dieses sich aufeinander einstellen, ist von fundamentaler bedeutung für unser soziales Zusammenleben". Die Mutter/Kind-Bindung beim Menschen unterscheidet sich grundsätzlich von der bei anderen Primaten.
Affenkinder halten sich zum Beispiel selbständig an ihrer Mutter fest, sodass diese auf Futtersuche gehen kann. Menschenbabys werden viel unreifer geboren. Ein dritte Theorie geht davon aus, dass Mütter die Musik erfunden haben könnten, um Kontakt zu ihren Babys zu halten, wenn sie sie während der Futtersuche ablegen mussten.
Für diese Annahme spricht aus neurowissenschaftlicher Sicht, dass das schneinbar nutzlose Singen den größten Nutzeffekt für die Entwicklung von Kindergehirnen hat. Ob nun die Mutter/Kind-Bieziehung, die Paarsuche oder das Marschieren die Musik hervorgebracht hat, sicher ist, dass die Musik hilft, Menschen bei gemeinsamen Unternehmungen zu koordinieren. Und vielleicht ist es genau das, was den Menschen letzlich von allen anderen Wesen unterscheidet.
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