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2019-11-05
Der frühe Vogel
„Piep, Piep, Piep"! „Was ist denn das? Wer macht denn da so einen Lärm? Schon wieder dieser Vogel"! Seit einem Woche sang auf dem Baum vor Amalies Fenster ein Vogel, und genau so lang beschwerten sich die Nachbarn über ihn.
Herr Müller, der manchmal nachts arbeiten musste, hatte sogar schon mal einen Schuh nach ihm geworfen, als der Vogel ihn nach nur Zweistunden-Schlaf geweckt hatte. Amalie dagegen fand es schön, morgens von dem Vogelgesang wach zu werden.
„Guten Morgen, Piepmats"! grüßte sie zum Fenster hinaus, damit der Vogel auch ein nettes Wort hörte. Er hüpfte von Zweig zu Zweig mit seinem roten Schnabel und hellblauen Federn. Amalie hat so ein Vogel noch nie gesehen, selbst ihre Eltern wussten es nicht, was es für einen Vogel war.
„Piep Piep Piep". „Ruhe"! schrie Herr Müller. Und in diesem Moment beschloss Amalie, dass sie etwas unternehmen musste. Doch erstmal bracht Papa sie in den Kindergarten. Im Morgenkreis hörte sie gar nicht richtig zu.
Danach spielte sie kaum mit den anderen Kindern. Und auch während des Mittagessens grübelte sie darüber nach, was sie tun konnte, damit in ihrer Straße morgens wieder Frieden herrschte. Als die andere Kinder neben ihr längst ihr Mittagsschlafen machten, kam ihr endlich eine Idee.
Beinah hatte sie gelacht vor Freude, dann schlief auch Amalie ein. Als Mama sie endlich abgeholt hatte, stürmte sie durch die Haustür und hoch in ihr Zimmer. Vor dem Fenster sah sie den Vogel auf einem Ast.
Sie öffnete es, und der Vogel nickte den Kopf schief. Er blickte ihr entgegen, als habe er nur auf sie gewartet. „Hallo Piepmats, hör mal zu"! sagte sie aufgeregt, und dann setzte sie ihren Plan in die Tat um.
Sie übte den ganzen Nachmittage mit dem Vogel so lange, dass Mama sie schon fragte, was sie dort oben eigentlich aufführte. Am Abend klappte es ziemlich gut. Als Amalie schließlich im Bett lag, konnte sie vor Aufregung kaum einschlafen.
Am Morgen wurde sie nur deshalb wach, weil sie auf ein Geräusch wartete. Auf ein ganz bestimmtes Geräusch. Eine Melodie. Und dann erklang sie. Der Vogel pfiff das Lied, das Amalie ihm den ganzen letzten Nachmittag vorgepfiffen hatte.
Es war das Schlaflied, dass Mama ihr immer vorgesungen hatte, als sie noch klein gewesen war. Der Vogel hat es tatsächlich gelernt. Amalie streckte den Kopf aus dem Fenster und lobte den schlauen Piepmats.
Sie entdeckte sogar ein zwei anderen Köpfe, die aus ihren Fenstern sahen und zuhörten. In Herrn Müllers Haus blieb es ganz still. Aber als sie ihm am Nachmittag über den Weg lief, da sah er so ausgeschlafen aus wie lange nicht mehr, und grüßte sie freundlich lächelnd. Über den Vogel schimpft er nie wieder.
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