德语助手
2020-04-14
Unter Schülern kursieren nach wie vor ziemlich verrückte Lerntipps. Wer nachts die Bücher unter sein Kopfkissen legt, weiß morgens, was drin steht und wer sich im Schlaf den Lernstoff vorlesen lässt, der lernt ihn automatisch.
Geht das denn? Ich meine, das wäre ja schon extrem praktisch. Kann man im Schlaf lernen? Die kurze Antwort für alle, die es eilig haben: Bücher unterm Kopfkissen sorgen allerhöchstens für Nackenprobleme und auch die ganze Nacht irgendwelche Formeln zu hören hat keinen positiven Lerneffekt.
Wer etwas weniger in Eile ist, darf sich jetzt aber darüber freuen, dass man im Schlaf eben doch lernen kann. Ihr habt sicher schon bemerkt, dass Babys extrem viel schlafen. Um die 18 Stunden am Tag sind diese kleinen Kinder damit beschäftigt zu schlafen. Und ich meine, der Tag hat immerhin nur 24 Stunden.
Bloß wovon sind die eigentlich so müde? Sie machen ja nicht so viel. Nein, das nicht.
Aber sie erleben so unheimlich viel Neues, dass sie ihren Schlaf dringend brauchen. Denn zum einen wächst man im Schlaf - nicht nur als Baby - zum anderen verarbeitet man, was man tagsüber erlebt hat.
Und gerade Neues muss verarbeitet werden. Genau darum schlafen Kinder mehr als Erwachsene. Es gibt einfach viel mehr neue Dinge, die sie kennen lernen, während Erwachsene Vieles schon kennen. Auch ihr lernt natürlich immer wieder etwas Neues und braucht darum auch dringend euren Schlaf um es eben richtig zu lernen.
Das heißt, dass lernen eben nicht nur dann statt findet, wenn ihr eure Nase in die Bücher steckt, sondern auch, wenn ihr gemütlich im Bett liegt und rein gar nichts macht. Alter, voll die gute Ausrede, wenn ihr mal nicht mehr aktiv lernen wollt. "Mama, lass mich noch ne Stunde schlafen, ich bin mit Bio noch nicht ganz fertig."
Nun haben diverse Studien gezeigt, dass das Schlafen nach dem Lernen besonders effektiv ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob ihr abends lernt und dann ins Bett geht, oder mittags ein Schläfchen macht, nachdem ihr gelernt habt. Wichtig dabei ist, dass der Schlaf erholsam ist.
Und natürlich, dass ihr davor schon etwas gelernt habt. Und damit ist gemeint, dass ihr es wirklich verstanden habt, nicht, dass ihr es durchgelesen habt. Außerdem - und das ist ein bisschen gemein - braucht euer Gehirn etwas Druck.
Wenn ihr nämlich etwas lernt, wovon euer Gehirn glaubt, es nicht zu brauchen, kann es sein, dass ihr im Schlaf den Lernprozess nicht abschließt. Darum ist es durchaus hilfreich, Klassenarbeiten zu schreiben, weil euer Gehirn sich dann viel eher darauf einlässt, etwas zu lernen. Doof, ja, finde ich auch.
Es ist also von immenser Bedeutung, gut und ausreichend zu schlafen, denn nur so, seid ihr für einen neuen Tag bereit. Nur so könnt ihr Lernprozesse abschließen. Mal ganz abgesehen davon, dass schlafen ja irgendwie echt angenehm ist.
Es lohnt sich darum wirklich überhaupt nicht, bis spät nachts zu lernen und dadurch zu wenig Schlaf zu bekommen, da das die Konzentration am nächsten Tag schwächt und dann der neue Kram erst gar nicht gelernt werden kann. Seid ihr erstmal in der Pubertät wird das dann zum Problem. Dort verschiebt sich der Tagesrhythmus nämlich leider nach hinten, sodass ihr morgens schlechter aus den Federn kommt und abends länger aufbleiben wollt.
Schade nur, dass es in Deutschland kaum Schulen gibt, die ihre Stundenpläne entsprechend anpassen. Lernen im Schlaf funktioniert also tatsächlich - bloß nicht unbedingt so, wie man sich das als Schüler vielleicht wünschen würde. Achtet darauf, dass ihr genügend guten Schlaf bekommt und erholt aufwacht, damit ihr überhaupt eine Chance habt, Neues zu lernen und spart euch die Bücher unterm Kopfkissen. Das ist wirklich nicht bequem.
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