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2019-10-18
Das Buch Genesis (auch 1. Mose genannt) ist das erste Buch der Bibel und ist in zwei große Bereiche eingeteilt. Die Kapitel 1 bis 11 erzählen Gottes Geschichte mit der ganzen Welt. Kapitel 12 bis 50 zoomen dann hinein in die Geschichte Gottes mit einem Mann Abraham und seiner Familie. Die Erzählung in Kapitel 12 verbindet die beiden Teile der Geschichte wie ein Scharnier.
Dieser Aufbau zeigt uns, dass Genesis als Ganzes verstanden werden will und dass es auch als Einleitung für die gesamte biblische Geschichte gedacht ist. Das Buch beginnt in Vers 2 mit der Erzählung, wie Gott eine dunkle und chaotische Welt durch seine Ordnung in eine schöne und wunderbare Welt verwandelt. Er macht also eine Welt, in der das Leben aufblühen kann. Dann macht Gott diese Geschöpfe, die er Menschen nennt oder "Adam" auf Hebräisch.
Er erschafft sie als sein Ebenbild, was etwas über ihre Rolle und Berufung in Gottes Welt verrät. Die Menschen sind also geschaffen, um Gottes Charakter in dieser Welt widerzuspiegeln. Sie sind seine Repräsentanten und sollen seine Welt stellvertretend für ihn regieren. Das bedeutet:
Sie sollen diese Welt bewahren und ihr Potential dazu nutzen, dass noch mehr Leben aufblühen kann. Gott segnet die Menschen. Das ist ein Schlüsselwort im Buch. Und er gibt ihnen einen Garten, von dem aus sie beginnen, die neue Welt zu bauen. Das Entscheidende ist: Die Menschen haben dabei die Wahl, WIE sie diese Erde aufbauen wollen.
Für diese Wahl steht stellvertretend der Baum der "Erkenntnis des Guten und des Bösen". Bisher hatte Gott definiert, was gut und was schlecht ist. Nun gibt Gott den Menschen die Würde und Freiheit selbst zu entscheiden. Werden sie jetzt Gottes Definition von Gut und Böse vertrauen oder werden sie Autonomie beanspruchen und selbst definieren, was gut und böse ist?
Es steht viel auf dem Spiel! Gegen Gott zu rebellieren ist tödlich, weil man sich von der Quelle des Lebens abwendet. Das wird durch den Baum des Lebens verdeutlicht. In Kapitel drei betritt nun eine seltsame Gestalt die Bühne: eine Schlange. Sie wird nicht weiter vorgestellt, außer dass auch sie von Gott geschaffen wurde.
Klar ist aber, dass dieses Lebewesen in Rebellion gegen Gott lebt und auch die Menschen zur Rebellion und damit zum Tod führen will. Die Schlange erzählt eine andere Geschichte über den Baum und die Wahl der Menschen. Sie sagt: „Nach der Erkenntnis von Gut und Böse zu greifen bringt nicht den Tod, sondern das „echte Leben" und man wird sein wie Gott".
Das ist eine tragische Ironie! Denn die Menschen sind Gott ja schon ähnlich – sie waren ja geschaffen, um Gottes Ebenbild widerzuspiegeln. Aber statt Gott zu vertrauen, erklären sie nun ihre Unabhängigkeit und wollen selbst zwischen Gut und Böse entscheiden. In diesem Augenblick gerät die ganze Geschichte außer Kontrolle.
Als Erstes zerbricht die Beziehung zwischen den Menschen. Mann und Frau erkennen plötzlich, wie verwundbar sie sind und können sich gegenseitig nicht mehr vertrauen! Sie machen sich Kleidung, um sich voreinander zu verstecken. Als Zweites zerbricht die persönliche Beziehung zwischen Gott und den Menschen.
Sie laufen weg und verstecken sich vor Gott. Als Gott sie findet, schieben sie sich gegenseitig die Schuld zu, wer mit der Rebellion angefangen hat. Hier gibt es in der Erzählung einen Einschub, in dem Gott der Schlange und auch den Menschen die tragischen Konsequenzen ihrer Entscheidung aufzeigt.
Zuerst sagt Gott der Schlange, dass sie trotz ihres scheinbaren Triumphes besiegt werden wird und ab jetzt Staub fressen muss. Gott verspricht, dass eines Tages ein Same – also ein Nachkomme – von der Frau auftreten und die Schlange tödlich am Kopf verletzen wird. Das klingt nach einer guten Nachricht, aber dieser Sieg kostet auch etwas.
Denn die Schlange wird dem Nachkommen bei ihrer Niederlage auch eine tödliche Wunde an der Ferse zufügen. Ein ziemlich rätselhaftes Versprechen von diesem „verwundeten Sieger". Es ist aber bis hierher schon klar: Diese Reaktion Gottes ist ein Akt der Gnade Gottes. Die Menschen rebellieren – und Gott? Er verspricht sie dennoch zu retten!
Allerdings sind die Konsequenzen für diese Entscheidung nicht vom Tisch. Gott macht ihnen klar, dass nun jeder Bereich ihres Lebens – Zuhause oder bei der Arbeit – voller Trauer und Schmerz sein wird und letztlich im Tod endet. Alles aufgrund ihrer Rebellion. Ab hier beginnt eine Abwärtsspirale.
In Kapitel 3 -11 können wir die Auswirkungen der Rebellion verfolgen und sehen, wie die menschlichen Beziehungen weiter zerbrechen. Wie zum Beispiel in der Geschichte von den zwei Brüdern: Kain und Abel. Kain ist so eifersüchtig auf seinen Bruder, dass er ihn ermorden will.
Gott warnt ihn, dass er der Versuchung nicht nachgeben soll, aber tut es trotzdem. Kain tötet seinen Bruder auf dem Feld. Danach zieht Kain weiter und baut eine Stadt, in der Gewalt und Unterdrückung herrschen.
Genau das finden wir bei einem Mann namens Lamech. Er ist der erste Mann in der Bibel, der mehr als eine Frau hat. Er sammelt quasi Frauen als ob sie Besitztümer wären. Und er prahlt dann sogar in einem kurzen Lied, dass er gewalttätiger und rachsüchtiger ist als Kain es je war. Danach gibt es eine eigenartige Geschichte von den „Gottessöhnen" –
vermutlich waren das böse Engelwesen oder aber antike Könige, die behaupteten von Göttern abzustammen. Genau wie Lamech nahmen sie sich so viele Frauen wie sie wollten und zeugten mit ihnen die Nephilim, die "Helden der Urzeit". Welche Ansicht auch richtig sein mag, der Punkt ist: Menschen errichten Königreiche die Gottes Welt mit Gewalt und Korruption füllen.
Gottes Reaktion ist Entsetzen und Trauer, weil die Menschen seine gute Welt ruinieren und sich gegenseitig zerstören. Aus einer Leidenschaft heraus seine gute Welt zu beschützen, reinigt Gott sie mit einer großen Wasserflut von ihrer Bosheit.
Dabei beschützt und beruft er einen tadellosen Menschen – Noah und seine Familie. Er soll ein neuer Adam sein. Gott wiederholt seinen Segen für Noah und beauftragt ihn, hinauszugehen in die Welt. Die Hoffnung ist ziemlich groß, doch auch Noah versagt, ebenfalls in einem Garten.
Er pflanzt einen Weinberg und betrinkt sich richtig heftig. Einer seiner Söhne, Ham, findet ihn im Zelt und tut seinem Vater etwas sehr Unsittliches an. Somit ist also unser neuer „Adam", nackt und beschämt, genau wie der Erste. Und die Abwärtsspirale beginnt von neuem.
Das alles mündet in der Gründung der Stadt Babylon. Die Völker von Mesopotamien versammeln sich und feiern ihre neue technologische Errungenschaft: den Ziegelstein. Sie können damit Städte und Türme schneller und höher bauen, als jemals zuvor. Sie beginnen einen neuartigen Turm zu bauen, der bis zu den Göttern reichen soll und wollen sich damit einen Namen machen.
Es ist ein Bild der menschlichen Rebellion und Arroganz – die Rebellion des Gartens im Großformat. Doch Gott demütigt sie in ihrem Stolz und zerstreut sie. Das sind alles ziemlich unterschiedliche Geschichten, die aber alle ein und dieselbe Aussage machen: Gott gibt den Menschen immer wieder die Chance, das Richtige mit seiner Welt zu tun - und die Menschen ruinieren es immer und immer wieder.
Diese Geschichten machen deutlich, dass wir in einer guten Welt leben, die erst durch uns schlecht geworden ist. Wir alle haben entschieden, „Gut und Böse" selbst zu definieren und tragen dazu bei, dass Beziehungen zerbrechen, Konflikte und Gewalt entstehen und alles im Tod endet.
Aber es gibt Hoffnung! Gott hat diesen Nachkommen angekündigt, den „verletzten Sieger", der die Quelle von allem Böse besiegen wird. Trotz allem Bösen der Menschen ist Gott entschlossen seine Welt zu segnen und zu retten.
Die große Frage ist natürlich: „Was wird Gott nun tun?" Die nächste Geschichte, das Scharnier, gibt uns die Antwort darauf. Aber fürs Erste ist haben wir gesehen, worum es in Genesis 1-11 geht.
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