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2017-03-08
Top-Thema
Sichere Taxis für Frauen in Ägypten
Fast jede Frau in Ägypten wurde schon mal sexuell belästigt. Reem Fawzy hat in Kairo das Projekt „Pink Taxi" gestartet. Es ist ein Taxi-Service von Frauen für Frauen. So können sie sich sicher durch die Stadt bewegen.
Übergriffe auf Frauen in der Öffentlichkeit sind in Ägypten Alltag. Laut einer Studie der Vereinten Nationen haben 99 Prozent der Ägypterinnen Erfahrungen mit sexueller Belästigung gemacht. Reem Fawzy setzt sich für die Rechte und die Sicherheit der ägyptischen Frauen ein. Sie hilft Frauen zum Beispiel dabei, Jobs zu finden. Ihr neues Projekt heißt „Pink Taxi": Es ist ein Fahrdienst von Frauen für Frauen.
„Nach der Revolution ist es sehr unsicher für uns Frauen geworden, Taxi zu fahren", erzählt Fawzy. Jedes Mal, bevor sie ein Taxi benutzt hat, hat sie erst einmal den Namen des Fahrers und das Nummernschild an ihre Familie geschickt – zur Sicherheit. So kam Fawzy auf die Idee, einen sicheren Taxi-Service für Frauen zu gründen. Sie kaufte 20 Autos, stellte 50 Frauen ein und bildete sie aus.
Die Angestellten sind zwischen 25 und 45 Jahre alt, haben alle einen Uni-Abschluss und sprechen Englisch. Das ist der Chefin wichtig. In pinkfarbener Kleidung transportieren die Fahrerinnen ägyptische Frauen und Touristinnen sicher durch Kairos Verkehrschaos. Am Anfang war es schwierig, Frauen zu finden, die den Job machen wollten. Denn viele Männer haben ihren Frauen verboten, zu arbeiten, erzählt Fawzy. Ihr eigener Mann hat das auch versucht. Doch heute lacht sie darüber: „Mittlerweile winkt er nur noch ab und sagt: 'Mach, was du willst'", sagt sie.
Manche Kritiker warnen davor, dass solche Projekte die Gesellschaft nur noch weiter teilen. Reem Fawzy gibt zu, dass das „Pink Taxi" das Problem nicht löst. Aber den Anspruch hat Fawzy auch gar nicht. „Wir sind ein Privatunternehmen, nicht die Polizei. Sexuelle Belästigung in den Griff zu bekommen, das ist Aufgabe des Staates", sagt sie.
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