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2021-09-14
Was sind das für lange Haare, die da vom Turm herabfallen? Und wer klettert da an den Haaren hinauf? Du bist neugierig? Dann schau genau zu!
Es war einmal ein Ehepaar, das wünschte sich ein Kind. Und als die Frau nach langer Zeit endlich schwanger wurde, freuten sich beide sehr. Das Paar wohnte in einem kleinen Haus von dem aus man in einen Garten schauen konnte. Darin wuchsen herrliche Blumen und Kräuter. Der Garten war aber von einer hohen Mauer umgeben und gehörte einer mächtigen Zauberin, vor der jeder Angst hatte. Deshalb traute sich niemand, hineinzugehen.
Eines Tages schaute die Frau aus dem Fenster und sah in dem Garten Rapunzeln wachsen. Sie bekam sofort großen Appetit und sagte zu Ihrem Mann: „Wenn ich nicht diese Rapunzeln zu essen bekomme, muss ich sterben." Weil der Mann seine Frau sehr liebte, kletterte er am Abend heimlich in den Garten, pflückte die Rapunzeln und brachte sie seiner Frau. Diese machte sich einen Salat daraus, der ihr so gut schmeckte, dass sie noch mehr haben wollte.
Deshalb schlich der Mann am nächsten Abend wieder in den Garten. Doch plötzlich stand die Zauberin vor ihm und fragte wütend: "Wie kannst Du es wagen, in meinen Garten zu steigen und meine Rapunzeln zu stehlen? Das sollst Du büßen!" Der Mann bekam große Angst und sagte, dass er sie aus Not für seine schwangere Frau gepflückt hätte. Da sagte die Zauberin: „Du kannst so viele Rapunzeln mitnehmen wie Du möchtest. Dafür musst Du mir jedoch das Kind geben, das Deine Frau zur Welt bringen wird."
Sie versprach, gut für das Kind zu sorgen. Und weil der Mann große Angst hatte, stimmte er zu. Als das Kind geboren wurde, kam die Zauberin und nahm das Kind mit. Sie nannte es Rapunzel.
Rapunzel wurde ein schönes Kind. Als sie zwölf Jahre alt war, schloss die Zauberin sie in einen Turm ein. Der Turm lag in einem Wald und hatte weder eine Treppe noch eine Tür, sondern nur ein kleines Fenster ganz oben. Wenn die Zauberin zu Rapunzel wollte, stellte sie sich unten hin und sagte: "Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter."
Da öffnete Rapunzel ihre Zöpfe und ließ ihre langen, goldenen Haare herunter, so dass die Zauberin daran hochklettern konnte. Eines Tages ritt der Königssohn durch den Wald und kam an dem Turm vorbei. Er hörte Rapunzels wunderschönen Gesang und verliebte sich sofort in sie. Er wollte zu ihr in den Turm hinein, doch weil er keinen Eingang fand, ritt er wieder heim.
Der Gesang hatte sein Herz aber so gerührt, dass er jeden Tag zurückkehrte, um Rapunzel zuzuhören. Als er einmal wieder zum Turm kam, sah er wie die Zauberin unten stand und rief: "Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter.", und anschließend an den Haaren hochkletterte. Der Königssohn sagte zu sich: „Wenn das die Leiter ist, mit der man hinaufkommt, will ich mein Glück versuchen!"
Und am nächsten Tag ging er zum Turm und rief: "Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter!" Da fielen die Haare herab und der Königssohn stieg hinauf. Rapunzel erschrak als der Königssohn vor ihr stand. Doch als sie sah, dass er jung, schön und freundlich war, hatte sie keine Angst mehr.
Der Königssohn erzählte ihr, dass er sich in ihren Gesang verliebt hätte und als er sie fragte, ob sie seine Frau werden wolle, sagte Rapunzel "ja". Dann sagte sie: „Ich will mit Dir gehen, aber ich weiß nicht wie ich hier herunterkommen soll. Bring jedes Mal, wenn Du kommst, einen Strang Seide mit. Daraus flechte ich eine Leiter, steige zu Dir hinab und dann reiten wir mit Deinem Pferd davon."
So machten sie es, und der Königssohn kletterte jeden Abend zu Rapunzel hinauf und brachte ihr die Seide. Doch eines Tages verriet Rapunzel sich und sagte zur Zauberin, dass diese viel schwerer sei als der Königssohn. Da wurde die Zauberin sehr böse.
Sie nahm Rapunzels Haare in die Hand und schnitt sie mit einer Schere ab. Dann brachte sie das Mädchen in eine einsame Gegend, wo sie armselig leben musste. Dem Königssohn aber stellte sie eine Falle: Sie befestigte Rapunzels abgeschnittenen Haare am Fenster und als am Abend der Königssohn kam und rief, ließ die Zauberin die Haare hinab, so dass er hinaufsteigen konnte. Als der Königssohn oben die Zauberin sah, sagte diese: „Du willst Deine Liebste holen, aber der schöne Vogel sitzt nicht mehr im Nest und singt! Die Katze hat ihn geholt und wird Dir auch noch die Augen auskratzen. Du wirst Rapunzel nie wieder sehen!"
Da sprang der Königssohn vor Verzweiflung vom Turm herunter und landete in einem Dornenbusch, der ihm die Augen zerstach, so dass er nichts mehr sehen konnte. Der Königssohn lief lange blind im Wald herum und war sehr traurig, weil er Rapunzel verloren hatte. Nach einigen Jahren kam er jedoch an den Ort, an den die Zauberin Rapunzel gebracht hatte. Dort hatte diese Zwillinge auf die Welt gebracht, einen Jungen und ein Mädchen.
Als der Königssohn Rapunzels Stimme hörte, ging er in ihre Richtung. Da erkannte Rapunzel ihn, fiel ihm um den Hals und weinte vor Freude. Dabei gelangten zwei ihrer Tränen in seine Augen und er konnte wieder sehen. Der Königssohn ging mit Rapunzel in sein Königreich, wo sich alle sehr über die Rückkehr freuten. Dort lebten sie lange und glücklich zusammen.
Jetzt kennst Du das Märchen von Rapunzel.
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