德语助手
2021-07-26
Es ist Samstag, der 17. Juli und auch heute ist wieder das Thema, worüber sehr viele Menschen nachdenken und sprechen, die Naturkatastrophe hier bei uns in Deutschland. Und auch wir wollen heute darüber reden.
Und damit hallo bei "logo"! . Vor vier Tagen haben wir das erste Mal über das heftige Hochwasser und die Überschwemmungen berichtet. Und trotzdem ist es für mich jedes Mal ein Schock, wenn ich solche Bilder sehe.
So eine Zerstörung hier, bei uns, in Deutschland, das hat sich glaub ich kaum einer wirklich vorstellen können. Mittlerweile beruhigt sich das Wetter zum Glück langsam. Entwarnung kann man aber in einigen der betroffenen Gebiete immer noch nicht geben.
Denn es hat zwar aufgehört zu regnen, die Wassermassen der vergangenen Tage sind aber immer noch da. Und die sind ziemlich gefährlich. Ophoven in Nordrhein-Westfalen in der Nacht. Anwohner müssen ihre Häuser und Wohnungen so schnell es geht verlassen.
Wasser strömt in den Stadtteil. Ein Fluss in der Nähe hat einen Staudamm zerstört. Straßen werden überflutet, Keller laufen voll. Die Feuerwehr versucht, das Wasser mit diesen Sandsäcken zu stoppen. Die Wassermassen sind immer noch sehr stark.
Sie könnten auch diesen Staudamm, die Steinbachtalsperre, noch zerstören. Dann würde das ganze Wasser hintendran ins Tal fließen. Deshalb werden Menschen, die in der Nähe wohnen, in Sicherheit gebracht. Dort, wo das Wasser zurückgeht, zeigt sich, was alles kaputt gegangen ist.
Für die Menschen ein Schock. Kann man nicht beschreiben. Also ich hab Gänsehaut, ich bin hier aufgewachsen, ich bin hier zur Schule gegangen, ich hab das noch nie so gesehen. Das Wasser hat überall matschige Spuren hinterlassen.
Auf den Straßen, in den Häusern oder Geschäften. Die Bundeswehr und verschiedene Hilfsorganisationen sind in Rheinland Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Einsatz. Tausende Rettungskräfte sind vor Ort. Die Helfer schleppen Fahrzeuge aus überfluteten Straßen, räumen Schutt weg.
Die Aufräumarbeiten werden vermutlich noch Wochen und Monate dauern. Bad Neuenahr-Ahrweiler ist einer der Orte in Rheinland-Pfalz, die von den Überschwemmungen am stärksten betroffen sind. "logo"! -Reporterin Maral ist seit heute morgen für uns vor Ort.
Mit ihr spreche ich jetzt live. Hi, Maral, du warst gestern ja noch hier im "logo"! -Studio. Jetzt bist du vor Ort und siehst und erlebst das alles mit eigenen Augen. Wie ist das für dich?
Ehrlich gesagt ist das noch mal ganz anders als es nur in Bildern im Video zu sehen. Als ich heut Mittag hierher gefahren bin, das war bedrückend, die Zerstörung hier zu sehen. Ich dachte, ich bin vorbereitet, ich dachte, ich weiß, was hier los ist.
Das war ein ganz anderes Gefühl, diese Zerstörung hier live zu sehen. Das kann ich mir vorstellen. Du konntest dir ja im Laufe des Tages ein Überblick verschaffen. Wie ist denn die Situation vor Ort? Der Boden ist komplett mit Matsch bedeckt, ich bin nur mit meinen Gummistiefeln einigermaßen sauber durchgekommen.
Hier sind Bäume umgeknickt, Schilder umgeknickt. Es liegen überall Müllhaufen rum, kein Haushaltsmüll, sondern Möbel, die voller Schlamm sind, die von den Bewohnern rausgeräumt wurden. Also überall Möbelhaufen dazwischen zerstörte Autos, die einen Totalschaden haben.
Teilweise hängen die auch in Bäumen, also ein krasses Bild der Zerstörung. Es ist auch viel los, es sind viele Menschen hier, viele Hilfsautos. Auf meiner Tour durch die Stadt hab ich auch Josy getroffen. Sie steht jetzt hier neben mir.
Sie stand mit ihren Badelatschen im Schlamm und hat mit angepackt. Euer Haus ist auch vom Hochwasser betroffen, wie sieht es da aus? Es ist total katastrophal, die Keller, die Erdgeschosse, alles voll. Die Möbel sind zerstört, die Küchen, alles einfach.
Es ist schlimm. Was habt ihr in den letzten Tagen gemacht, wie kann ich mir das vorstellen? Wir haben alles raus geräumt. Was man retten konnte, haben wir in Tüten getan. Die großen Möbel sind natürlich zerstört, die haben wir auf die Straße gelegt. Die wurden dann abgeholt mit großen Fahrzeugen.
Ich finde, dafür, dass du so viel Schlimmes erlebt hast und so viel zerstört ist, bist du ziemlich gut drauf. Woran liegt das? Wir haben super viel Hilfe, wir kriegen viel Essen und Trinken. Alle helfen mit. Die Keller werden ausgepumpt, das ist toll. Deswegen soll man auch glücklich sein.
Diese Hilfsbereitschaft habe ich nicht nur hier lebt, sondern auch heute Morgen schon, da war ich am Nürburgring in Rheinland Pfalz, bei einer Spendensammelstation. Das war echt beeindruckend, wie viele Spenden dorthin gebracht wurden. Innerhalb von zwei Tagen haben sich hier unzählige solcher Berge gebildet. Kleidung, Spielsachen, Lebensmittel und viele andere Spenden werden hier sortiert.
Alexander, hier sind ja Mengen an Säcken und Kisten. Hättest du damit gerechnet? Nein, damit kann man auch nicht rechnen. Man hat am Anfang überhaupt keine Vorstellung.
Erstmal möchte man helfen, das heißt man startet einen Aufruf und sagt: Wir sammeln etwas für die Region. Dann bringen die Menschen Kleidung, Nahrungsmittel, die bringen alles, was die Menschen in den betroffenen Gebieten gebrauchen können.
Und dann am Ende wird das sehr viel, das sortieren viele fleißige Helfer. Dazu gehören auch Jule und Anna. Die beiden sind extra eine Stunde hier hergefahren, um zu helfen. Hey ihr beiden, ihr seid ja hier fleißig am sortieren, wonach sortiert ihr denn genau?
Wir sortieren hier die Babysachen, die Kindersachen, für die Kleineren, für die Größeren, alles, was mit Kindern zu tun hat, nach Oberteilen, Hosen, Bodies. Bei den Kindern kann man das schön in die Größe einordnen. Wow, ganz schön viel Arbeit.
Wie kam's denn, dass ihr überhaupt gesagt habt, wir fahren jetzt dahin und helfen? Wir haben vor allem gestern in den Nachrichten gesehen, wie viel hier ist und wie viel Hilfe benötigt wird. Dann haben wir uns gesagt, dass wir helfen, weil wir wollen auch, dass uns geholfen wird, wenn's uns genauso geht.
Anna und Jule werden dafür noch das ganze Wochenende die Spenden sortieren. Jetzt müssen wir im nächsten Schritt auch mit den Hilfsorganisationen schauen, wie können die Transporte aufgebaut werden. Wie können die Sachen zu den bedürftigen Menschen gebracht werden, weil viele Straßen sind ja auch nicht mehr da.
All das sind Dinge, die werden jetzt gerade organisiert, damit das, was hier angekommen ist, bei den Menschen landet. Aber man kann auch direkt hier zur Sammelstelle kommen und sich Sachen mitnehmen, die man braucht, so wie auch Ingrid. Ich hab auf'm Campingplatz im Mobilheim gewohnt, das hab ich vor drei Jahren eingerichtet.
Da wollt ich bleiben, bis ich alt bin. Ich hab da alles reingesteckt, was ich hatte. Und jetzt ist es weg. Ich bin grad noch weggekommen mit dem Auto und mit den Sachen, die ich an hab und das war's. Gott sei dank, hab ich meine Papiere dabei.
Jetzt bin ich fassungslos, wie viel die Leute spenden. Wir waren erst in Dorsel oben untergebracht und die haben alle aus ihren privaten Sachen, Lebensmittel, Verpflegung, die haben alles hingebracht, was sie an Kleidung spenden konnten. Bei mir bisschen schwierig, ich hab ja große Größen.
Also das war fantastisch, ich kann gar nicht mehr sagen. So viel Hilfsbereitschaft, dass kaum noch etwas fehlt, außer Dinge, die man fürs Aufräumen braucht, wie zum Beispiel Gummistiefel oder Schippen. Einerseits hab ich Menschen getroffen, die hier anpacken und hilfsbereit sind und das ist toll zu sehen.
Andererseits hab ich auch Menschen gesehen, die alles verloren haben, denen es schlecht geht. Deshalb ist es ein gemischtes Gefühl, hier zu sein. Danke Maral für diese Eindrücke. Maral wird auch morgen weiter aus dem Hochwassergebiet für uns berichten.
Das aller wichtigste im Moment ist natürlich, auf die Menschen zu schauen, die von dem Hochwasser betroffen sind. Gleichzeitig stellen sich bei einer so schweren Katastrophe natürlich auch viele die Frage: Wie konnte es überhaupt zu so einem heftigen Hochwasser kommen? Dafür gibt es mehrere Gründe. Wir erklären's euch.
Der Auslöser für Überschwemmungen ist, klar, Regen. Zum Problem wird er, wenn es innerhalb kurzer Zeit an einem Ort sehr viel auf einmal regnet. Oder wenn es über lange Zeit regnet. Denn dann kann das passieren: Nummer 1: Viele Böden schaffen es nicht, große Mengen an Wasser auf einmal aufzunehmen.
Das heißt, das Wasser kann nicht vollständig im Boden versickern. Nummer 2: Oft gibt es keine natürlichen Böden mehr. Dadurch, dass wir immer mehr Straßen und Häuser bauen, verschließen wir die Böden. Regenwasser kann also nicht aufgenommen werden und fließt zum Beispiel in die Kanalisation.
Aber bei sehr viel Regen in kurzer Zeit, ist die Kanalisation schnell voll. Nummer 3: Früher sahen Bäche und Flüsse so aus. Es gab große Wiesen und Flächen an den Ufern. Wenn es zu viel regnete, wurden diese Flächen überflutet, so lange bis das Wasser versickerte. Viele dieser Flächen an den Ufern gibt es nicht mehr.
Dort stehen immer öfter Häuser. Regnet es viel, kann sich das Wasser nicht mehr ausbreiten. Es sammelt sich an und es kommt zu Überschwemmungen. Und dass es überhaupt so viel geregnet hat, liegt an Wettertief Bernd. Dieses Tief hat tagelang über dem Westen Deutschlands gelegen und sich nur langsam wegbewegt.
Woran das liegt, erklären wir euch auf logo. de. Damit war's das von "logo"! für heute. Wir sehen uns morgen wieder. Ich sag: Bis dahin, macht's gut und tschüss.
Der Regen verzieht sich am Sonntag in den Norden, auch im Südosten von Bayern sind noch ein paar Schauer möglich. Ansonsten scheint die Sonne bei Höchstwerten zwischen 21 und 28 Grad Wenn ihr den Menschen in den überschwemmten Gebieten helfen wollt, auf logo. de gibt's Infos, was ihr jetzt tun könnt.
沙发还没有被抢走,赶紧过来坐会吧