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2024-04-15
Leute, so geht's nicht mehr weiter.
Die Dönerpreise EXPLODIEREN.
Aber wer ist eigentlich schuld daran?
Die Social-Plattformen sind voll mit Memes und Deepfake-Videos darüber, wer den Döner so teuer gemacht hat.
Der Döner war mal hier, und dann siiiiuuu jetzt sind wir hier oben.
Dass die Döner-Preise so in den Himmel ballern, ist für echt viele gerade junge Leute ein Problem bzw. einfach etwas, dass ihr Leben krass beeinflusst.
Nachdem wir auf Insta und TikTok diesen Clip aus dem Parlament gepostet haben:
Für sie ist momentan neben der Frage, wo sie hinziehen, wenn sie ausziehen, die gestiegenen Dönerpreise ein Thema.
… ging es bei uns komplett ab.
Der Clip ist viele Millionen Mal aufgerufen worden.
Es ist einer unserer meist geliktesten Posts ever.
Die Kommentare haben sich überschlagen, sag ich euch!
Selbst der Insta-Account der Bundesregierung wird anscheinend mit DMs und Kommis vollgeballert.
Wann kostet der Döner wieder 3€?
Die haben sogar eine Umfrage zum Dönerpreis gemacht und festgestellt, dass er doch etwas teurer ist als angenommen.
Tausende Leute sind der Meinung: Der Dönerpreis muss bei 3€ bleiben.
Und trotzdem ist es eine Absolute Ausnahme, dass das Thema in der Politik erwähnt wird.
Wenn dann nur als Scherz im Wahlkampf.
Also Leute, höchste Zeit, dass wie politisch der Döner wirklich steckt und warum die Politik das Thema durchaus ernst nehmen sollten.
Wir erzählen euch, was aktuell der Knackpunkt bei den Dönerpreisen ist, warum das besonders junge Menschen trifft
und wir haben sowohl SPD-Chef Lars Klingbeil als auch das Wirtschaftsministerium gefragt, ob es jetzt nicht dringend die Dönerpreisbremse braucht.
Los gehts!
Kurz vorweg: Natürlich sind die meisten Döner-Kommis mit Politikbezug eigentlich Jokes.
Ich feiere die ganzen Memes ja auch.
Wir wollen das Thema aber in diesem Video ernstnehmen.
Es gibt nämlich gute Gründe, warum der Döner ein Symbol für tiefliegendere Probleme ist.
Denn für uns fasst es dieser Top-Kommentar unter dem Reel am besten zusammen:
Wenn der Dönerpreis Parlament als alltagsfremd belächelt wird, ist das Parlament alltagsfremd.
Warum ist es also eigentlich so eine krasse Sache, wenn im Parlament über Döner gesprochen wird?
Ich weiß, dass das für ganz viele Menschen hier überhaupt kein Alltagsthema ist und dass das teilweise vielleicht auch ein bisschen verächtlich gemacht wird.
Aber warum denn?
Diverse Umfragen zeigen seit Jahren immer wieder:
Der Döner ist eines der, wenn nicht das beliebteste Fast Food der Deutschen.
Überall gibt's Dönerbuden.
Aber millionen Menschen in Deutschland essen jeden Tag Döner.
Und während der früher als Essen für wenig Geld bekannt war, treffen die krassen Preiserhöhungen viele Dönerfans, aber eben auch die Betreibenden der Dönerbuden stark.
Aber warum ist der Döner denn jetzt überhaupt so teuer geworden?
Ich sag's mal ganz ehrlich Leute:
Das letzte Mal, als ich für einen Döner 3.50 bezahlt habe, sah ich noch so aus.
Mittlerweile liegt der Döner durchschnittlich, je nach Stadt, bei 6-8€!
Wo der Döner am günstigsten und wo am teuersten ist, ist schwierig herauszufinden.
Deswegen haben wir einmal beim Lieferdienst Lieferando nachgefragt, der regelmäßig dazu Daten erhebt:
Laut denen ist der Döner in Dortmund mit durchschnittlich 6,53 Euro am günstigsten – und mit 8,53 Euro in München bzw. mit 8,83 Euro in Kiel am teuersten.
In einzelnen Fällen gehen die Preise aber auch schon hoch bis 10 Euro!
By the way, schreibt doch mal kurz in die Kommis, wieviel der Döner gerade bei euch so kostet.
Und Leute, es könnte noch schlimmer kommen.
Denn im November 2023 kündigte Europas größter Dönerfleischproduzent „Birtat“ auch noch an, die Preise zu erhöhen.
Es könnte preistechnisch also immer weiter durch die Decke gehen.
Wenn das Ganze so weiter geht, dann ist der Döner bald Luxus!
Dann bleibt uns nur eins übrig: Der Umstieg auf den Kraftriegel der Facharbeiterinnen und Facharbeiter: Die Currywurst.
Ohja, Mensch.
Doch was steckt hinter dem 8 Euro Döner?
(Alter was soll der Scheiß – )Du hast Döner 8 Euro gemacht – Nein. Hab ich nicht – Alle sagen das
Ein kurzer Überblick.
Also zusammengefasst kann man sagen.
Die hohe Inflation die wir hier gerade haben, macht eben auch kein Halt vor dem Döner.
Drei Faktoren spielen hier besonders mit rein.
Erstens: Gestiegene Einkaufspreise.
Das Hamburger Abendblatt befragte letzten Sommer mehrere Betreiberinnen und Betreiber von Dönerläden zu steigenden Kosten.
Die berichteten zum Beispiel, dass zehn Liter Frittieröl statt 9,90 Euro nun 28 Euro kosten würde.
Oder, dass der Preis für Dönerfleisch pro Kilo von 3,90 Euro auf acht Euro gestiegen sei.
Der Eimer Ketchup sei um 15 Euro teurer geworden und koste nun 25.
Auch im Donaukurier berichten Betreibende Anfang Januar:
Alufolie im Viererpack koste statt 16 mittlerweile 28 Euro.
Das belastet nicht nur die Verschwörungs-Community, sondern auch die Dönerbuden.
Das 2000er Pack Dönertüten kostet statt 12 nun fast 20 Euro.
Die Preise für Essen und Trinken, und allem, was dazu gehört, sind also von jetzt auf gleich enorm gestiegen.
So Leute, und in so nen guten Döner gehört ja so einiges rein, wie wir wissen:
Brot, Fleisch, Salat, Tomaten, Zwiebeln, vielleicht noch bisschen Feta und ne schöne Peperoni.
Das zeigt auch der Verbraucherpreisindex für Nahrungsmittel.
Also klar Lebensmittel sind schon immer mit der Zeit teurer geworden.
Das sieht man an der stetigen Steigung bis Ende 2021.
Aber Anfang 2022 bis März 2023 sind die Preise besonders schnell gestiegen und auch seitdem nicht mehr gesunken.
Mögliche Gründe: Die Coronapandemie oder die gestiegen Energiekosten bei der Lebensmittelproduktion.
Ein Faktor hier ist der russische Angriffskrieg auf die Ukraine.
Diese Steigerungen erklären aber noch nicht, warum der Döner so viel teurer geworden ist.
Was uns zum zweiten Punkt bringt:
Nicht nur Großhändler und Lebensmittelproduzenten zahlen mehr für Energie, sondern auch Dönerbuden:
Die berichteten letztes Jahr, dass sich Ihre Stromrechnungen über das Jahr hin weg verdoppelt hätten.
Selbes Spiel wie bei den Nahrungsmitteln:
Seit März 2022 sind auch hier die Preise um einiges angestiegen.
Und drittens: Der gestiegene Mindestlohn.
Als wäre das immer noch nicht genug, müssen die Imbisse sich auch noch an angestiegene Mindestlöhne anpassen.
Seit Januar 2024 sind das jetzt 12,41 Euro.
Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt der Mindestlohn positive Auswirkungen.
Zum Beispiel schrumpft der Niedriglohnsektor.
Aus der Sicht von Arbeitgebenden - in diesem Fall die Betreiberinnen und Betreiber der Dönerimbisse – ist das jedoch eine zusätzliche Hürde.
Und: Anfang Januar wurde die Mehrwertsteuer wieder angehoben, die für eine Zeit gesenkt worden war.
Sobald ihr also euren Döner vor Ort im Laden eures Vertrauens snacken wollt, zahlt ihr nun wieder 19 statt 7 Prozent.
So Leute, kommt es dann zustande, dass unsere Lieblingstasche „normalerweise in Richtung zehn Euro gehen" müsste.
Das sagen zumindest Betreibende.
Die Zeiten vom fettigen zweifuffzig-Döner um fünf Uhr morgens sind also endgültig vorbei.
Für viele junge Leute heißt es ja vermutlich jetzt schon nicht mehr:
Ich hole mir mal eben n Döner, sondern eher: Ich gönne mir jetzt mal ausnahmsweise einen.
Denn G steht für Gönnen.
Aber Leute!
10 Euro fürn Döner!
Übrigens: Kurzer Funfact: Wusstet ihr, dass das deutsche Lieblingsessen von Elon Musk der klassische Döner Kebab ist?
Ob ihn die Preiserhöhung juckt?
I doubt it!
Den Eindruck hat man ja auch bei den da oben.
Lasst uns kurz noch einmal zur Rede Hanna Steinmüller von den Grünen zurückkommen.
Sie brachte das Thema in den Bundestag, weil sie ausdrücklich vom Frisbee-Jugendclub in Gesundbrunnen darum gebeten wurde.
Ich habe ihnen versprochen, dass wir auch das hier zumindest sichtbar machen.
Ich finde, es gehört zur Volksvertretung, diese unterschiedlichen Perspektiven zu zeigen.
Und ganz ehrlich, wenn man darüber streiten muss, ob eine Volksvertretung so ein Alltagsthema bespricht, das von einem Jugendclub an sie herangetragen wurde, dann fände ich das verdammt problematisch.
Aber sind die Dönerpreise nun wirklich nur ein junges Thema?
Also, dass sich nicht auch ein middle aged Erwachsener darüber ärgert, dass die Dönerpreise steigen, können wir so auch nicht behaupten.
Was wir aber sehen: Dass sich in den Kommentaren auf Social Media fast ausschließlich junge Leute zum Thema melden.
Wir haben uns hunderte der Profile mal angeschaut, die zu dem Thema kommentieren.
Und wenn man die Bots und anonymen Accounts mal weglässt, dann sieht man:
Gerade junge Menschen beschweren sich – wenn auch manchmal mit einer dicken Portion Humor - über den teuren Döner.
Ist ja auch klar, gerade sie leiden aktuell nicht nur unter der Dönerpreiserhöhung,
sondern kämpfen genauso wie Dönerläden mit gestiegenen Strom-, Gas- und Lebensmittelpreisen und natürlich auch den Mieten.
Klar es gibt ja Bafög und staatliche Unterstützungen.
Aber da heißt es ja auch immer wieder, dass die Hilfe nicht ausreicht.
Laut dem statistischen Bundesamt waren 2021 knapp 38 Prozent der Studierenden armutsgefährdet.
Also fast 2 von 5 Studis.
Da ist ein günstiges Mittag- oder Abendessen wie der Döner doppelt nützlich.
Wenn ihr mich fragt, auf jeden Fall gesünder, als sich nur Nudeln mit Pesto reinzuschaufeln.
Kebab von gegenüber.
Von Mehmet … Extra scharf.
Also jetzt mal ehrlich: Ich weiß nicht, was ich ohne den billigen Döner, um die Ecke, in meiner Studienzeit gemacht hätte!
Und so geht's sicher einigen Auszubildenden.
Und das Thema ist nicht mega neu:
Die Regierung hat schon vor einem Jahr einige DMs auf Insta bekommen:
Warum ist der Döner so teuer geworden?
Herr Scholz ich bitte Sie senken sie die Dönerpreise.
Ich bezahle für einen Döner 9€ und der ist nicht mal bio.
Feel you!
Verändert hat sich die Situation seitdem jetzt aber auch nicht.
Mal abgesehen von jungen Leuten, die darauf bald verzichten müssten, trifft es aber auch die Ladenbesitzerinnen und -besitzer hart.
Bei 10 Euro kommt keiner mehr vorbei, der Laden bleibt leer.
Laut den Betreibenden sei es ultraschwierig die Preissteigerungen an die Verbraucher und Verbraucherinnen weiterzugeben.
In Berlin-Friedrichshagen gab es sogar schonmal einen Kundenstreik – ratet mal weshalb.
Richtig, der Döner wurde immer teurer.
Im schlimmsten Fall sehen einige Läden nur noch eine Option: Dicht machen.
Das ist ja doppelt blöd.
Wenn jetzt hier Politikerinnen und Politiker denken, dass das Probleme sind, die sie nichts angehen.
Weil wen juckt's ob eine Dönerbude mehr oder weniger da steht.
Dann sollten sie jetzt einmal kurz aufpassen oder besser gesagt aufwachen:
Der Dönerpreis ist eigentlich nur ein Symbol für Alles, was gerade teurer wird.
Vielleicht fällt es uns gerade nur so sehr auf, weil er lange als der billigste und immer verfügbare Snack galt, den sich alle in Deutschland leisten konnten.
Aber nicht nur Dönerliebhaberinnen und -liebhaber müssen sich umstellen.
Auch der Dönermann oder die Dönerfrau sind eben Unternehmerinnen und Unternehmer.
Leute, die oft Wurzeln in zum Beispiel der Türkei und sich hier ein eigenes Business aufbauen konnten und jetzt eben vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch stehen:
Entweder sie heben die Preise an und machen sich unbeliebt und unerschwinglich.
Oder sie bleiben billig und machen krassen Verlust.
Man kann den Döner verlachen und sagen:
Ja. Der wird halt teurer - andere Sachen sind auch teuer.
Klar, junge Leute können auch Nudeln essen.
Und ja, Burger im Restaurant kosten oft noch mehr.
Aber man kann auch einfach mal anerkennen, dass das für viele Menschen immer ein guter und frischer Snack war -
der sich schon längst tief in die Herzen und die deutsche Kultur eingegraben hat.
Und selbst wenn man jetzt als Politikerin oder Politiker absolut gar nichts vom Döner hält:
Gerade mit Blick auf die Landtagswahlen im Osten dieses Jahr, kann Inflation einen Einfluss auf die Wahlergebnisse haben.
Und die merkt man eben am Döner.
Bei einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Insa für Bild am Sonntag gaben 57 Prozent der Befragten an, dass die Bekämpfung der Inflation eines der wichtigsten Themen für 2024 sei.
Kein Thema wurde wichtiger bewertet.
Und: Eine Studie der Friedrich Ebert Stiftung, hat vergangenes Jahr untersucht, was jungen Wählerinnen und Wählern im Leben ist wichtig ist.
Dabei kam heraus, dass junge Menschen von allen abgefragten Lebensbereichen mit der finanziellen Situation am unzufriedensten sind.
Aber was ist die Lösung für das Dönerproblem?
Eine Forderung kam von euch immer wieder: Und zwar die Dönerpreisbremse.
Bislang gabs Forderungen nach einer Dönerpreisbremse eher im Joke-Kontext.
Zum Beispiel hat die Satirepartei DIE PARTEI in ihrem Regierungsprogramm neben einer Bierpreisbremse auch eine Dönerpreisbremse auf 3 Euro auf den Tisch gebracht.
Aber dass eine seriöse Partei wie die SPD konkret so eine Forderung auf ein Wahlplakat packt, dass ist die Ausnahme.
Und ja, das Bild ist echt.
Dazu gabs sogar einen Faktencheck von Correktiv, weil das viele Leute verwundert hat.
Und das ist noch gar nicht so lange her, das Bild stammt aus dem Januar 2023.
Das Plakat sollte für die Berliner Wiederholungswahl laut Wahlkampfleiter Vincent Wolff auf die gestiegenen Preise hinweisen.
Das zeige sich im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg am besten am Döner.
Und wenn das die Berliner SPD fordert, dann kann man doch auch mal den SPD-Chef mit dieser Forderung konfrontieren, dachten wir uns.
Deshalb hat mein Kollege Jan SPD-Boss Lars Klingbeil bei der Aufzeichnung zu unserem DDO-Podcast "Absolute Mehrheit" darauf angesprochen.
Wenn ihr den nicht kennt, unbedingt auschecken, Link zum Gespräch gibts in der Infobox.
Wie wäre es denn mit einer Dönerpreisbremse, die im Alltag viele Bürger entlasten würde?
(Es) ist für mich eine ziemlich sozialdemokratische Maßnahme.
Und die SPD in Kreuzberg hat das ja sogar schon mal auf Wahlplakaten gefordert.
Ich weiß aber gar nicht, ob es Döner im ganzen Land gibt.
Na klar, gibt Döner im ganzen Land. -Ich überlege gerade, ob es bei mir im ländlichen Raum in jedem Ort eine Dönerbude gibt.
In Niedersachsen?
In Niedersachsen gibt es natürlich Dönerbuden, aber nicht in jedem Dorf.
Wir müssen ja Stadt und Land zusammendenken.
Es geht ja nicht nur um die Berliner Stadtbevölkerung.
Mein Vorschlag zu sagen: Wir sorgen dafür, dass die Menschen mehr Geld in der Tasche haben.
Und dann kann der eine entscheiden, ob er seinen Döner kauft, und der andere kann überlegen, ob er eine Currywurst kauft und der dritte kann sich was Veganes kaufen.
Es ist doch besser.
Das gleichzeitig Man hat Geld in der Tasche und jeder kann doch überlegen, wofür es einsetzt.
Aber Döner 8 € ist schon ein Zumutung.
Das ist schon heftig.
Nicht ganz der erhoffte Erfolg.
Aber wie eben kurz erwähnt, hat sich auch der Account der Bundesregierung auf Insta mit dem Thema schon auseinandergesetzt.
Hat die Bock auf die Dönerpreisbremse?
Also eine Preisbremse wird es nicht geben.
Sie geht die Thematik eher allgemein an, sagt aber:
Obwohl der Döner nicht im Haushalt steht, gibt es trotzdem gute Nachrichten.
Und verweist auf das Inflationsausgleichsgesetz.
In dem Reel wird vorgerechnet: Ein Single mit 2.400 Euro Bruttogehalt würde dadurch 209 Euro Steuern im Jahr sparen – was demnach 36 Döner im Jahr wären.
Grund dafür: Die Freibeträge wurden zum Beispiel angehoben.
Man kann also mehr verdienen, bis man überhaupt Steuer zahlen muss.
Das Kindergeld wurde erhöht.
Außerdem wurde unter anderem der Einkommensteuertarif in 2024 angepasst.
Das Problem: Laut Marcel Fratzscher, dem Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung,
führten die Steueranpassungen vor allem bei Besserverdienende zu mehr Geld in der Tasche.
Geringverdienende würden nicht so stark davon profitieren.
Wir haben uns aber gedacht: Wenn die Bundesregierung das Thema Döner schon auf ihren Social-Kanälen thematisiert,
was sagt das Wirtschaftsministerium denn zur Idee einer Dönerpreisbremse?
Also haben wir da direkt mal angefragt.
Aber leider müssen wir euch mitteilen, auch das Bundeswirtschaftsministerium ist nicht überzeugt.
Der Grund: Für das Wirtschaftsministerium sei Deutschlands soziale Marktwirtschaft geprägt von Freiheit und Wettbewerb.
Wichtige Merkmale hierfür wären, dass Unternehmen – in diesem Fall jetzt Dönerläden - eben den Preis frei wählen dürften.
Im Gegenzug dürften aber auch Verbraucherinnen und Verbraucher frei entscheiden, wo sie ihren Döner kaufen würden und wo eben nicht.
Der dadurch entstehende Wettbewerb würde dafür sorgen, dass Unternehmen effizient und qualitativ wertvolle Produkte verkaufen würden.
Es will ja wirklich niemand den trockenen Döner mit ranzigen Billo-Fleisch, oder?
Wenn die Regierung jetzt einen sogenannten „Preisdeckel“ vorschreiben würde,
hätten die Unternehmen keine Möglichkeit, gestiegene Kosten an die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterzugeben.
Was unter anderem wiederum dazu führen würde, dass viele Läden schließen müssten.
Das Bundeswirtschaftsministerium hält daher also nichts von der Idee.
Aber man würde Verbraucherinnen und Verbraucher ja entlasten, siehe Inflationsausgleichsgesetz.
Die Nettolöhne seien im vergangenen Jahr bereits um 7,7% gestiegen.
Übersetzt heißt das: Da steht es dann jedem frei, ob man die Kohle in teureren Döner investieren will.
Aber liebes Wirtschaftsministerium.
Ich glaube, ihr habt da was falsch verstanden.
Zumindest in meiner Vorstellung wäre eine Dönerpreisbremse jetzt nicht einfach nur ein Preisdeckel.
Wenn, dann müsste man schon so etwas ähnliches wie die Energiepreisbremsen einführen,
bei denen alles, was über einem bestimmten Preisniveau liegt, vom Staat übernommen wird.
Aber Kohle ist ja momentan in der Ampel auch ein sensibles Thema.
Oh kacke, wir haben nicht genug Geld.
Und selbst, wenn man jetzt sagt: Die Politik kann nicht einfach Dönerpreise senken.
Das wäre ein viel zu großer Eingriff in die Wirtschaft.
Dann kann sie immer noch den Mehrwertsteuersatz auf Lebensmittel senken.
Das fordert die Linke schon lange.
Aber auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kam schon letztes Jahr damit an.
Wenn euch also Lebensmittelpreise beschäftigen, dann geht auf jeden Fall wählen und schaut euch an, was die einzelnen Parteien umsetzen möchten.
Fazit: Also ich persönlich dachte ja nicht, dass ich jemals ein Video über eine Dönerpreisbremse machen würde.
Und deswegen erst einmal: Applaus an alle, die dieses Thema immer wieder aufbringen.
Aber grundsätzlich geht es hier ja auch um etwas anderes:
Die wirkliche Frage ist doch, und deshalb haben wir dieses Video auch gemacht:
Wieso gibt's so einen krassen Hype, wenn einmal im Parlament sowas simples wie die Dönerpreise angesprochen werden?
Wir haben ja vorhin schon gesehen, dass es gerade junge Leute betrifft.
Dann ist es umso schlimmer, wenn das Thema verächtlich ausgelacht wird.
Ist das nicht ein bisschen arm für ein Parlament, wenn junge Menschen richtig ausrasten, sobald sich Abgeordnete ausnahmsweise mal mit einem Thema beschäftigen, dass sie direkt betrifft?
Vielleicht sollten sich die Abgeordneten in Zukunft etwas mehr auf Meme-Seiten rumtreiben,
damit sie auch sichergehen können, dass sie wissen, was junge Menschen gerade beschäftigt – oder hey, wilder Take, vielleicht auch häufiger mit ihnen sprechen!
Was meint ihr: Seid ihr für mehr Döner-Content aus dem Bundestag?
Welches Thema geht dem Parlament außerdem durch die Lappen?
Und die Frage aller Fragen: Mit scharf oder ohne?
Ab in die Kommentare damit.
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Hier hat euch Jan die absurdeste Kleinpartei Deutschlands vorgestellt.
Und hier bei Mr.Wissen2Go Geschichte gibts alles zur Geschichte des Döners.
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