德语助手
2019-09-10
Lea: So, dann guten Morgen zusammen. Noah: Morgens früh, gleich 8 Uhr. Wir sind an einer Gesamtschule hier in Aachen und hier geht gleich der Unterricht los.
Ich selber hab's als Schüler früher den Referendaren und Praktikanten ziemlich schwer gemacht, hab reingerufen, Zettelchen geschrieben, Kügelchen durch die Gegend geworfen.
Und jetzt gleich treffen wir Lea. Sie ist 20 Jahre alt und hat einen großen Traum: Lehrerin werden. Sie studiert Deutsch und katholische Religion eben auf Lehramt und die macht jetzt ihr Eignung- und Orientierungspraktikum hier an der Schule.
N: Moin. Hey, Noah.
L: Hallo. N: Moin, Moin. Bist du aufgeregt? L: Ja, ein bisschen. Ist ja schon was Neues jetzt, aber hab gut geschlafen, glücklicherweise. Ich hoffe, es wird gut, ja.
N: Jetzt hast du ja den Jackpot gezogen, 8. Klasse. L: Ja. N: Nicht ganz so einfach. Ich weiß noch, wie wir in der 8. waren, das war schwierig. L: Ja, die sind auch schwierig.
Lehrerin: Good everybody, I wish you all a good morning. Schüler: Good morning Misses ####. Lehrerin: That's a practical training as I said before. Maybe you want to introduce yourself a little bit to the class.
L: Ich mach's auf Deutsch, ich hab kein Englisch. Lehrerin: Ah, ok. Wo kommt ihr denn noch her? Schüler: please can we, can we rein, hier rein? N: Wie würdest du in so einer Situation jetzt reagieren? Ist das sowas, wovor du Schiss hast?
L: Ja natürlich, vor allen Dingen es ist ja jetzt auch Schulanfang. Man kennt die Schule noch nicht, man weiß noch nicht wie man reagieren soll irgendwie.
N: Wie macht sie's? Was kannst du von ihr lernen? Wie macht sie's?
L: Ja, auf jeden Fall die Ruhe bewahren, ne. Nicht anfangen, irgendwie zu Schreien oder so, also. Lehrerin: So, everybody. Hey!
N: Super Chaos. Lehrerin: Okay, there we go. Bye. Bye hope to see you soon.
*Musik*
L: Der erste Schultag ist ja immer der aufregendste, quasi. N: Hat sich das so ein bisschen angefühlt wie erster Schultag heute? L: Ja, auf jeden Fall.
N: Wie sieht's jetzt nach heute mit der Aufregung vor der ersten Stunde aus? L: Die steigt natürlich, weil man hat ja schon sehr verschiedene Kinder in der Klasse, nicht nur vom Alter her.
Sondern man hat ja auch Inklusionsschüler da und die kennen die Schüler und wissen auch, wie die jetzt zu reagieren haben, aber eben das mit der Chaossituation, quasi. Das muss man, glaub ich, schon sehr gut im Griff haben.
Und da habe ich natürlich schon ziemlich Bammel vor, dass ich das irgendwie nicht so direkt hinkriege, aber eigentlich freue ich mich drauf. Also, die Freude überwiegt eigentlich.
N: Was begeistert dich an dem Job so, dass du sagst ‚Hey, Traumjob'? L: Also, erstmal die Perspektive, einfach Kinder zu bilden und die auch zu selbstständigen Leuten mit zu entwickeln, quasi. Denen steht dann quasi die Welt offen, das finde ich eine tolle Vorstellung.
Irgendwie jemanden so ins Leben schicken zu können. N: Lea, bis nächstes Mal! L: Ja! Bis nächstes Mal. N: Tschau! L: Tschau!
*Musik*
N: Knapper Monat später und wir sind zurück in Aachen bei Lea und die sitzt grade im Lehrerzimmer und bereitet sich auf ihre erste richtige Unterrichtsstunde vor. Die musste jetzt letztens spontan schon mal einspringen. Hat Vertretung gemacht und jetzt sitzt sie wahrscheinlich hier drinnen und bereitet sich vor.
N: Morgen. L: Hi! N: Hello, wie geht's dir? L: Ja, gut und dir? N: Ja, alles fit soweit. Was hast du für ein Fach jetzt?
L: Deutsch, Lernbüro Deutsch. Lernbüro ist fünfte bis achte Klasse gemischt. N: Es ist ja echt so, du hast jetzt die erste richtige Stunde, die du selber vorbereitest.
L: Ja. N: Wie sieht's aus? Aufgeregt? Ja, Nein, ein bisschen? L: Ja schon.
Also da ist… auch wenn ich die jetzt nicht, also schon bei den normalen Stunden ist immer schon so ein kleines bisschen Nervosität dabei. Dass man irgendwie doch was falsch macht, oder so.
Und das ist natürlich jetzt schon ein bisschen größer noch. Dass man jetzt auch alles richtig macht und nichts vergisst. Das kann man irgendwie nicht vorbereiten sowas. Das ist so das was mich nervös macht. Die Sachen die man nicht so planen kann.
*Musik*
N: Jetzt geht ja gleich ist die große Pause vorbei, der Unterricht geht wieder los. Lehrer steht vorne. Wie muss der drauf sein damit ihr sagt: „Das ist ein cooler Lehrer"?
Schülerin: Also ich finde, der müsste einfach nett zu den Kindern sein. Er müsste gut erklären können. Er muss diese Sache nicht so richtig streng machen, also auch streng, aber nicht so richtig streng und das mit Freude machen.
Schülerinnen: Hi, hi, hi, hi, hi. L: So dann guten Morgen zusammen. Schüler: Guten Morgen Frau Minkenberg! L: Ja, mein Name nochmal. Frau Minkenberg ist mein Name.
Ich schreib das gleich auch noch mal an. Holt euren Baustein raus, habt ihr glaub ich auch schon alle gemacht. Frau Schmidt hat das schon gesagt. Denkt daran, dass ihr auf Seite 10 den Baustein auch anmalt.
Die Übersicht anmalt und dann eure Materialien rausholt und anfangt zu arbeiten. Ja super. Arbeitsblatt 7 ist einfach nur nochmal, dass du weißt was in die Inhaltsangabe kommt.
*Musik*
N: Ja, wie läuft's bisher? L: Ganz gut. Also, gibt's natürlich ein paar die ein bisschen, grade jetzt, ein bisschen lauter sind und aufgeregt sind, aber ansonsten… sind ja relativ leise, also ist jetzt nicht so, dass die hier rumschreien.
*Musik*
Ansonsten ist es sehr gut. Hast auch eine sehr gute Rechtschreibung, übrigens. Keine Fehler drin. N: Aber du hast ja nicht mit 'nem klassischen Rotstift jetzt grade damit gearbeitet.
L: Ja, nee, hab ich nicht gemacht. Ich hab noch keinen. N: Du hast noch keinen? L: Ja, ich muss mich noch einen zulegen. Musst du dir einen kaufen!
*Kinder freuen sich und schreien*
N: Lea, die erste Stunde! L: Ja! N: Die du selber vorbereitet hast, hast du geschafft. Wie war's denn? Hau raus!
L: War gut eigentlich. Also, ich bin eigentlich insgesamt sehr zufrieden. So langsam denken die hier auch, ich bin wirklich eine Lehrperson und das ist glaub ich immer so das… N: Du wirst ernst genommen!
L: Genau. Also, wenn die keinen Respekt haben, dann kommt man überhaupt nicht durch. N: Sagen Sie mal. Die Lea hatte ihre erste Unterrichtsstunde heute, die sie selber vorbereitet hat. Wie hat sie sich denn geschlagen?
Frau Schmidt: Ja super! Sie hat sowieso so toll mitgemacht von Anfang an. Also die Schüler haben sie akzeptiert.
Sie macht das ganz ruhig. Also das find ich ganz toll! Mit einer ganz großen Ruhe, aber auch Konsequenz.
Also du machst das schon gut! L: Danke! Fr. S: Super!
N: Lernt man so was denn an der Uni? Wird man da auf dieses praktische vor einer Klasse stehen, hier die Situation, alle gucken einen an, man muss denen was beibringen. Wird man darauf genug vorbereitet?
S: Ich glaube, das ist heute besser als bei mir damals in der Ausbildung, würd ich mal sagen, weil bei mir ist das schon etwas her. Ihr habt jetzt die Praxissemester. Ich glaube, es ist praxisorientierter, oder?
L: Ja ein bisschen. Aber schon… auch trotzdem nicht so viel. Wir haben jetzt dieses Praktikum hier und dann haben wir im Master wieder ein Praxissemester.
Aber dazwischen ist schon auch eine lange Zeit, wo wir nur in der Uni sitzen. Das ist schon, würd ich sagen, immer noch ziemlich wenig.
*Musik* N: Am Anfang hast du ja gesagt: „Schon ein bisschen Schiss davor irgendwie vor so vielen Menschen zu reden". Ist die Aufregung weg?
L: Ne, die Aufregung bleibt, glaub ich und ich glaub, das ist auch gut, dass die Aufregung immer ein Stück weit bleibt. Und ich bin ja noch lange nicht am Ende meines Studiums und ich kann da ja auch immer noch sehr viel drüber lernen, sonst hätte man, glaub ich, auch gar keinen Spaß mehr. Wenn das überhaupt nicht mehr irgendwie fordern würde oder so.
N: Aber Lehrerin ist der richtige Job für dich. L: Ja! Ich glaub schon. Nee, ich bin mir eigentlich ziemlich sicher. Es macht mir auch wirklich Spaß. N: Dann hat das Praktikum ja was gebracht.
L: Ja auf jeden Fall! N: Vielen Dank, dass wir dabei sein durften Lea. L: Ja gerne! N: Dankeschön.
Jetzt muss man sich bewusst machen, was für eine riesen große Herausforderung das ist für angehende Lehrer wie Lea, vor so einer Klasse zu stehen, vor denen zu sprechen und da eben Autorität auszustrahlen.
Denn neben den vielen Schülern, die Bock auf Unterricht haben, gibt's ja auch immer die paar Störer, die dir das Leben als Lehrer so richtig schwer machen können. Und auf diese Praxis muss die Uni noch mehr vorbereiten.
Jetzt interessiert mich: Was sagt ihr dazu? Lehrer werden cool, oder gar nicht? Und allgemein vor Leuten sprechen. Ist das genau euer Ding oder nicht?
Schreibt es mir gern in die Kommentare und hier findet ihr jetzt unsere ultimative Studenten Playlist mit allen Fragen rund ums Studienleben.
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