德语助手
2022-08-01
Ich möchte euch mal wieder ein paar Redewendungen vorstellen.
Für heute habe ich zehn Redewendungen mit Körperteilen herausgesucht.
Nach diesem Video werdet ihr wissen, was es bedeutet wenn ich sage "Für dich lege ich meine Hand ins Feuer" oder "Er hat mir einen Floh ins Ohr gesetzt" oder "Er hat es getan, ohne mit der Wimper zu zucken".
Wenn ihr übrigens noch mehr Videos über deutsche Redewendungen sehen möchtet, klickt gern hier oben – dann kommt ihr zu meiner Playlist.
Jetzt aber erst mal viel Spaß mit diesem Video!
Wenn ihr sehr viel Arbeit habt und viele Dinge gleichzeitig machen müsst, könnt ihr sagen: "Ich habe viel um die Ohren!".
Diese Redewendung bedeutete ursprünglich wahrscheinlich, dass man auf der Arbeit ganz viel Lärm oder ganz viele Stimmen hörte – man hatte die also um die Ohren.
Heute hat das aber nichts mehr mit Geräuschen zu tun.
Wir sagen zum Beispiel: "Es tut mir leid, dass ich erst jetzt auf deine E-Mail antworte.
Ich hatte in den letzten Wochen so viel um die Ohren!"
Das ist tatsächlich ein Satz, den ich sehr häufig so benutze.
Das bedeutet also: Ich beantworte deine E-Mail erst jetzt, weil ich in den letzten Wochen so viel zutun hatte.
Ich hatte so viele Aufgaben, dass ich nicht früher antworten konnte.
Oder: "Wie geht's Stefan?" – "Ganz gut, aber er hat auf der Arbeit sehr viel um die Ohren."
Also: Er hat auf der Arbeit viel zu tun.
Oder: "Wenn man viel um die Ohren hat, ist es wichtig, sich auch mal zu entspannen."
Also: Wenn man ein viel beschäftigter Mensch ist, muss man sich auch mal Ruhe gönnen.
Die nächste Redewendung klingt ein bisschen merkwürdig, wenn man nicht weiß, was sie bedeutet: "jemandem wie aus dem Gesicht geschnitten sein".
Das bedeutet, dass jemand einer anderen Person sehr ähnlich sieht.
Besonders häufig hat man das bei Eltern und ihren Kindern oder unter Geschwistern.
Zum Beispiel: "Sarah ist ihrer Mutter wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten."
Das bedeutet: Sarah sieht ihrer Mutter wirklich sehr, sehr ähnlich.
Oder: "Sind Sie mit Angela Merkel verwandt?
Sie sind ihr wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten!"
Also: Sie sehen der Bundeskanzlerin – der ehemaligen Bundeskanzlerin muss ich ja sagen – sehr ähnlich.
So ähnlich, dass Sie mit ihr verwandt sein könnten.
Eine umgangssprachliche Redewendung mit den "Ohren" ist: "jemandem einen Floh ins Ohr setzen".
Ein Floh ist ein ganz kleines Tier, so eins hier.
Wenn man sich vorstellt, man hat so einen Floh im Ohr, der da die ganze Zeit herumhüpft – da müsste man ständig daran denken, weil man den Floh die ganze Zeit merkt.
Und das ist ein Hinweis darauf, was diese Redewendung bedeutet: Ich spreche mit einer anderen Person.
Und diese Person bringt mich auf eine Idee – diese Idee ist der Floh, der dann in meinem Ohr sitzt und mich nicht mehr in Ruhe lässt.
Ich muss immer an sie denken.
"jemandem einen Floh ins Ohr setzen" bedeutet deshalb: jemanden auf einen Gedanken bringen, den er nicht mehr vergessen kann.
Jemanden auf eine Idee bringen, an die er ab jetzt immer denken muss.
Oft geht es dabei um eine etwas verrückte, abwegige Idee.
Eine besondere Idee.
Zum Beispiel: "Mit deinem Vorschlag, in London zu studieren, hast du Markus ja einen tollen Floh ins Ohr gesetzt.
Er spricht von nichts anderem mehr!"
Also: Ich habe Markus vorgeschlagen, in London zu studieren.
Und diese Idee ist jetzt der Floh in seinem Ohr, an die er immer denken muss und die er auch umsetzen will.
Oder: "Markus will unbedingt in die USA auswandern." – "Wer hat ihm denn den Floh ins Ohr gesetzt?"
Das klingt hier ein bisschen negativ.
"Wer hat ihn denn auf die blöde Idee gebracht?", könnte man auch sagen.
Oder: "Ich war eigentlich zufrieden mit meinem Job.
Bis Julia mir den Floh ins Ohr setzte, einen eigenen Laden zu eröffnen."
Julia hat mir also vorgeschlagen, einen eigenen Laden zu eröffnen.
Und daran – an diesen Vorschlag – muss ich jetzt die ganze Zeit denken.
Weiter geht's mit "ein Auge auf jemanden oder etwas werfen".
Das klingt ein bisschen eklig, wenn ich so darüber nachdenke, aber es ist eigentlich etwas Positives damit gemeint.
"Deine neuen Schuhe sehen ja toll aus!"
"Danke! Ich hatte schon lange ein Auge darauf geworfen.
Gestern habe ich sie mir dann endlich gekauft."
"Ich hatte schon lange ein Auge darauf geworfen" bedeutet umgangssprachlich: Die Schuhe wollte ich schon lange haben.
Noch ein Beispiel: "Auf dieses Haus habe ich schon lange ein Auge geworfen.
Jetzt steht es endlich zum Verkauf!"
Also: Dieses Haus wollte ich schon lange haben, kaufen.
Oder diese Schlagzeile hier: "Auf diesen Job hat Meghan jetzt ein Auge geworfen".
Hier geht es um Meghan Markle, die offenbar einen Job sehr interessant findet und ihn haben möchte; also diese Arbeit haben möchte.
Man kann auch ein Auge auf eine Person werfen.
"Ich glaube, mein Bruder hat ein Auge auf dich geworfen" bedeutet: Ich glaube, mein Bruder findet dich sehr interessant.
Der mag dich sehr und flirtet mit dir.
Was man auch oft liest ist zum Beispiel: "Viele Vereine haben ein Auge auf den talentierten Fußballspieler geworfen."
Also im Zusammenhang mit Sportlern sieht man das oft.
Das bedeutet einfach: Viele Vereine wollen diesen Fußballspieler in ihr Team holen.
Die Redewendung "keinen Finger krumm machen" bedeutet "nichts machen".
Das bedeutet, dass man faul ist oder dass man einer anderen Person nicht hilft.
Zum Beispiel hier: "Freundin Georgina verrät, warum Cristiano Ronaldo im Haushalt keinen Finger krumm macht".
Cristiano Ronaldo hilft also nicht im Haushalt.
Das heißt er räumt nicht auf, er saugt nicht, er wäscht nicht ab und so weiter.
Oder: "Wird Lena uns wohl beim Umzug helfen?" – "Vergiss es.
Die wird für uns keinen Finger krumm machen."
Also: Auf keinen Fall.
Lena wird uns nicht helfen.
"sich ein Bein ausreißen" ist unsere nächste Redewendung.
Das klingt auch wieder ein bisschen brutal, ist aber eigentlich etwas sehr Positives.
"sich ein Bein ausreißen" ist umgangssprachlich und bedeutet: "sich sehr anstrengen", "sich sehr viel Mühe geben".
Zum Beispiel: "Peter ist der beste Verkäufer der Welt.
Er reißt sich für seine Kunden wirklich ein Bein aus."
Also: Peter strengt sich sehr an, damit seine Kunden zufrieden sind.
Er macht alles für sie.
Oder: "Als ich ganz neu in der Stadt war, hat Thomas sich ein Bein ausgerissen, um eine Wohnung für mich zu finden.
Das war echt toll von ihm."
Thomas hat sich also sehr viel Mühe gegeben, sich sehr angestrengt, um eine Wohnung für mich zu finden.
Man benutzt diese Redewendung auch in der negativen Form.
"sich kein Bein ausreißen" bedeutet: "sich nicht sehr anstrengen", "sich nicht viel Mühe geben".
Zum Beispiel: "Seitdem ich weiß, dass ich nicht befördert werde, reiße ich mir im Job kein Bein mehr aus."
Also: Seitdem ich weiß, dass ich nicht befördert werde, gebe ich mir im Job keine Mühe mehr.
Wenn ihr mich als Mitglieder unterstützt, könnt ihr die Redewendungen aus diesem Video auf meiner Website üben.
Dort findet ihr ein Quiz und ihr könnt euch auch das Skript zu diesem Video als PDF herunterladen.
Der Link ist unten in der Videobeschreibung!
Die Redewendung "jemanden auf den Arm nehmen" habt ihr vielleicht schon mal gehört.
Das bedeutet, dass man jemanden auf eine witzige Art täuscht oder mit jemandem einen Scherz macht.
Woher kommt diese Redewendung?
Normalerweise nimmt man ein Kind auf den Arm.
Das bedeutet, dass man das Kind hochhebt und dann trägt.
Wenn ich mir vorstelle, dass ich eine erwachsene Person so auf den Arm nehme, heißt das, dass ich die Person wie ein Kind behandle.
Ich nehme die Person nicht ernst und glaube, dass ich die Person täuschen kann.
Dass sie mir alles glaubt, was ich ihr erzähle.
Das ist damit gemeint.
Schauen wir uns hier auch mal ein paar Beispielsätze an: "Lukas hat mir erzählt, dass er 100.000 Euro im Lotto gewonnen hat."
"Ich glaube, da hat er dich auf den Arm genommen.
Mir hat er gestern noch erzählt, dass er sich Geld leihen muss."
Also: Hmm, ich glaube, da hat er einen Scherz gemacht.
Das war nicht ernst gemeint, was er gesagt hat.
Oder: "Ich habe gestern Brad Pitt getroffen."
"Ach komm! Du willst mich doch auf den Arm nehmen!"
Also: Ach, du machst doch Witze!
Das glaub ich dir nicht!
Umgangssprachlich sagt man hier auch gerne "jemanden verarschen".
Also: "Ach, du verarschst mich doch!"
Das ist ein derber Ausdruck – da steckt "der Arsch" drin, was ja auch ein Schimpfwort ist – aber das bedeutet dasselbe wie "jemanden auf den Arm nehmen".
Weiter geht's mit "einen Frosch im Hals haben".
Ein Frosch ist ja ein Tier – was hat der im Hals zu suchen?
"Ich habe einen Frosch im Hals" sagt man, wenn man heiser ist.
"heiser" ist ein Adjektiv.
Das bedeutet, dass die Stimme nicht so richtig funktioniert.
Wenn man erkältet ist zum Beispiel, dann hört sich die Stimme ja oft ein bisschen anders an als sonst.
Oder wenn man sehr viel geredet hat.
Dann ist man "heiser".
Und wenn man so heiser ist, dass man sich räuspern muss – also so machen muss : Dann sagt man: "Ich habe einen Frosch im Hals".
Was denkt ihr, was es bedeutet, wenn man etwas tut, "ohne mit der Wimper zu zucken"?
Die Wimper – das sind diese kleinen Haare über dem Auge.
Wenn man damit zuckt - also wenn sich das Auge hier oben schnell bewegt –, kann das ein Zeichen dafür sein, dass man – ja, aufgeregt ist, dass man starke Emotionen hat.
Und wenn man etwas tut, OHNE mit der Wimper zu zucken, dann bedeutet das, dass man etwas macht, ohne zu zögern und ohne sich von Emotionen aufhalten zu lassen.
Da geht es um Dinge, die man normalerweise nicht einfach so mal schnell macht.
Dinge, bei denen man erwarten würde, dass man erst darüber nachdenkt oder sich Zeit nimmt.
Zum Beispiel: "Mein Chef hat mir gestern ohne mit der Wimper zu zucken gesagt, dass ich meinen Job verlieren werde."
Normalerweise erwarten wir ja, dass der Chef das erklärt, vielleicht auch sagt, "Es tut mir wirklich leid, aber wir müssen Sie entlassen".
Aber hier in dem Beispiel hat er das einfach so gesagt, ohne Emotionen zu zeigen.
Oder: "Julia hat sich gestern ein Paar Schuhe für 700 Euro gekauft, ohne mit der Wimper zu zucken."
Hier würden wir erwarten, dass sie da vielleicht etwas länger drüber nachdenkt, weil 700 Euro ja sehr viel Geld sind für ein Paar Schuhe.
Aber Julia hat sich die Schuhe einfach gekauft.
So als wäre es ganz normal, mal eben 700 Euro dafür auszugeben.
Hört ihr das?
Ich bin heiser und habe einen Frosch im Hals.
Kurz was trinken.
Weiter geht's!
Jetzt kommen wir zu einer Redewendung, die ihren Ursprung im Mittelalter hat.
Die ist also schon sehr alt.
Die Redewendung heißt "für jemanden seine Hand ins Feuer legen".
Klingt unangenehm, aber schauen wir uns ein Beispiel an:"Glaubst du, dass Thomas die 300 Euro aus dem Büro geklaut hat?" – "Ich bin mir sicher, dass Thomas es nicht war.
Für ihn würde ich meine Hand ins Feuer legen."
Das bedeutet: Ich vertraue Thomas voll und ganz.
Ich garantiere, dass er es nicht war.
Ich bin mir absolut sicher.
Oder: "Wenn Hanna es so erzählt hat, dann stimmt es auch.
Ich kenne sie seit 30 Jahren und würde für sie meine Hand ins Feuer legen."
Das heißt: Das, was Hanna erzählt hat, ist ganz bestimmt die Wahrheit.
Ich vertraue Hanna und bin mir ganz sicher, dass sie die Wahrheit sagt.
"für jemanden seine Hand ins Feuer legen" bedeutet also: ganz großes Vertrauen zu jemandem haben und für jemanden bürgen.
"bürgen" bedeutet, dass man dafür garantiert, dass eine andere Person die Wahrheit sagt.
Im frühen Mittelalter musste man wirklich seine Hand ins Feuer legen, wenn man seine Unschuld beweisen wollte.
Man hat sich dann danach die Hand angeschaut.
Wenn die Person keine schlimmen Verbrennungen hatte, war sie unschuldig.
Es konnte aber auch eine andere Person für die beschuldigte Person die Hand ins Feuer legen.
Daher kommt diese Redewendung.
Gibt es solche ähnlichen Redewendungen auch in eurer Muttersprache?
Dann freue ich mich, wenn ihr mir davon in den Kommentaren erzählt!
Und schreibt mir gerne auch, ob ihr euch noch mehr Videos zu deutschen Redewendungen wünscht und welche Redewendungen euch besonders interessieren.
Vielen Dank und bis zum nächsten Mal, macht's gut, tschüss!
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