德语助手
2019-04-20
In diesem Video schauen wir uns acht Fakten an, die zum Aufstieg der Nationalsozialisten in der Weimarer Republik beigetragen haben. Eben alles, was ihr dazu wissen müsst. Zunächst müssen wir uns noch einmal klarmachen, dass man in der Politik viele Ideen entwickeln und viele Pläne schmieden kann. Aber dass der Erfolg oder Misserfolg oft nicht von einem alleine abhängt, sondern von den allgemeinen Umständen.
Politik ist eben kein Wunschkonzert, Viele verschiedene Dinge, die man selbst nicht beeinflussen kann, spielt eine Rolle und so ist ein Politiker auch immer von Zufall und Glück abhängig. Nichts von dem, was passiert, passiert zwangsläufig. Mit Notwendigkeit. Immer wieder gibt es auch Alternativen, andere Möglichkeiten.
Deshalb sage ich gleich vorneweg: Der Aufstieg der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, NSDAP, war kein unumstößliches Naturgesetz. Hitler musste nicht Reichskanzler werden. Deshalb ist es ja so wichtig, sich genau anzuschauen, wie es dazu kam.
1. Den Neuaufbau der NSDAP und ihre neue Strategie Im jahr 1923 versuchen Adolf Hitler und seine Parteigenossen, die Macht im Staat gewaltsam an sich zu reißen. Aber der Putsch misslingt. Zum sogenannten Krisenjahr 1923 könnt ihr euch auch mal dieses video hier oben anschauen.
Hitler sitzt im Endeffekt nur ein paar Monate im Gefängnis. Das war's auch schon eine sehr milde Strafe für den Putschversuch. Die Nazi-Partei und die bewaffneten Schlägertrupps der SA, SA steht übrigens für Sturmabteilung, werden verboten.
Für Hitler hat sich die Sache, auf längere Sicht gesehen, trotzdem gelohnt. Vorher war er ein Provinzpolitiker. Jetzt ist er in ganz Deutschland bekannt. Nach dem Ende seiner Haft wird die NSDAP 1925 neu gegründet.
Und auch die SA wird wieder aufgestellt. Außerdem ändert Hitler seine Strategie. Ab sofort setzt er auf das Legalitätsprinzip. Das bedeutet, Die Nazis sollen auf legale Weise, durch Wahlen an die Macht kommen.
Die Demokratie soll also durch legale Mittel beseitigt werden. Aber zwischen ich nehme mir ein Gewehr schießt alle, die sich mir in den Weg stellen und machen mich zum Herrscher und ich überzeuge die Wähler mit der Kraft meiner Argumente, gibt es sehr viele Möglichkeiten, die man sich verhalten kann. Was hitler wirklich will, das wird klar, wenn man sich anschaut, wie er seine Partei umbaut.
Zunächst einmal steht er allein als Führer an der Spitze. Er entscheidet, mit Demokratie hat das nichts zu tun Die Parteimitglieder grüßen sich sogar bei dem Grus "Heil Hitler". Und zum anderen kämpft die SA weiterhin gegen politische Gegner.
Es gibt Saalschlachten, die Plakat-Klebe-Trupps anderer parteien werden zusammengeschlagen. Andere Politiker verprügelt. Auch das hat mit Rechtsstaat nichts zu tun. Und wie reagiert der Wähler auf die Aktionen der NSDAP?
Naja in den sogenannten goldenen 20ern noch dazu könnt ihr euch ein Video hier oben anschauen, kann die NSDAP keine Wahl Erfolge einfahren. Von 6,6 % fällt sie auf 2,6 % eine bedeutungslose Splitterpartei. Das Auftreten und die Themen der Partei schrecken die Wähler ab. Zu viel Anitisemitismus, zu viel Weltuntergangsstimmung, zu viel Gewalt.
2. Die krise der weimarer Politik. Aber auch in den Einigermaßen ruhigen und stabilen Jahren der Weimarer Republik festigt sich die junge Demokratie nicht. Die Parteien sind zu wenig kompromissfähig. Die Feinde der Demokratie von rechts und links setzen der Republik dauernd zu.
Viele Wähler haben kein wirkliches Vertrauen in die demokratischen Politiker. Politisch gesehen befindet sich daher das Land in einer Dauerkrise. Die Parteien der Mitte verlieren immer mehr an Einfluss. Die Wähler wenden sich verstärkt den radikalen Parteien zu.
Die Kommunisten, die Monarchisten, die DNVP, also die Deutsch-Nationale Volkspartei, die legen daher immer mehr zu. Im jahr 1925 wird Hindenburg zum Reichspräsidenten gewählt. Hindenburg im 1. Weltkrieg führte er die Oberste Heeresleitung an. Man kann ihn wohl als Antidemokratischen bezeichneten.
Die politische Auseinandersetzung entwickelt sich immer mehr zum politischen Kampf. Fast jede Partei hat Ende der 1920 er Jahre ihre eigenen bewaffneten Einheiten. Die Kommunisten haben den Roten Frontkämpferbund mit mehr als 100.000 Mitgliedern. Die DNVP hat den Stahlhelm, mit etwa 500.000 Mitgliedern.
Die NSDAP hat Anfang der 1930 er Jahre die SA, mit rund 400.000 Mann. Dazu noch 50.000 SS-Männer. Das SPD-nahe Reichsbahner, Schwarz-Rot-Gold, der einzige demokratische Kampfverband hat mehr als eine Million Mitglieder. Alle Verbände sind bewaffnet.
Nur mal zum Vergleich, die Reichswehr, also die deutsche Armee kommt auf gerade mal 100.000 Soldaten. 3. Die Weltwirtschaftskrise. 1929 kommt dann die Weltwirtschaftskrise. Dazu habe ich euch auch schon mal ein Video gemacht. Oben verlinkt auf dem i.
Zu dieser Zeit wird die Weimarer Republik von einer Koalition aus vielen Parteien regiert. Aber mit der Weltwirtschaftskrise zerbricht diese Koalition. Im september 1930 kommt es zu Neuwahlen. In der Krise wenden sich die Leute vermehrt radikaleren Parteien zu.
Die Kommunisten steigern sich auf 13,1%. Die Nazis explodieren förmlich. Von 2,6% auf 18,3%. Und sind plötzlich zweitstärkste Kraft im Parlament.
4. Die Präsidialkabinette. Jetzt schlägt die Stunde der sogenannten Präsidialkabinett. Die Idee dahinter ist folgende: Die Regierung soll auch ohne Mehrheit im Parlament regieren.
Dafür nutzt man zwei Artikel der Weimarer Verfassung. Vor allem den Artikel 48. der sagt dass der Reichspräsident im Notfall mit Notverordnungen regieren darf, also ohne Zustimmung des Parlaments. Es geht so, die Regierung schlägt ein Gesetz vor.
Das Parlament lehnt das Gesetz ab. Jetzt geht die Regierung zum Reichspräsidenten und bittet ihn, das Gesetz als Notverordnung zu erlassen. Das ist übrigens verfassungswidrig. Jetzt ist es so, dass der Reichstag eine Notverordnung außer Kraft setzen kann.
Und auch wenn es keine Mehrheit für die Regierung gibt, eine Mehrheit gegen die Regierung, die gibt es alle mal. Das Parlament verlangt also, die Notverordnung außer Kraft zu setzen Jetzt nutzt der Reichspräsident aber einen anderen Artikel. Den Artikel 25. der Verfassung und löst das Parlament auf.
Bis es einen Wahlkampf, Neuwahlen, ein neues Parlament und vielleicht eine neue Regierung gibt, dauert es 60 Tage, also zwei Monate. In dieser Zeit setzt der Präsident die Notverordnung wieder in Kraft. Und die Regierung regiert per Notverordnung ohne Kontrolle durch den Reichstag. Dieses Vorgehen ist natürlich verheerend, weil die Demokratie so nicht mehr funktioniert.
Die Präsidialkabinette zeigen schon in Richtung Diktatur. Denn die Kontrolle der Regierung durch das Parlament ist außer Kraft gesetzt. Es gibt nicht wenige Politiker, die meinen, dass eine Art Hindenburg-Diktatur langsam wieder zu einer Monarchie führen sollte. Hier findet ihr übrigens ein eigenes video zur verfassung der Weimarer Republik einfach oben auf das i klicken.
5. Der Schulterschluss der Rechten. Dazu kommt, dass sich die rechten Parteien nun verbünden. Im Oktober 1931 treffen sie sich zu einer riesigen Kundgebung in Bad Harzburg, einem Städtchen im heutigen Niedersachsen. Das Bündnis das aus dem Zusammentreffen entsteht, heißt auch Harzburger Front.
Die Idee dazu hat Alfred Hugenberg einen Verleger, dessen Konzern etwa 1.600 Zeitungen herausgibt. Dabei tritt ein Mann sehr Selbstbewusst auf. Adolf Hitler. Er lässt fast 100.000 Männer von SA, SS und Hitlerjugend aufmarschieren. Auch wenn sich die verschiedenen Kräfte bei den Rechtsradikalen und Rechtsextremen gegenseitig nicht über den Weg trauen, schaffen sie es, zumindest irgendwie zusammenzuarbeiten.
Auf der politischen linken Seite dagegen sind KPD und SPD total verfeindet. 6. Die Wahlkampftaktik der Nazis. Im Wahlkampf im Juli 1932 ziehen die Nazis alle Register. Zunächst passen sie ihre Themen und Slogans an. 、 Der Antisemitismus tritt in den Hintergrund, denn man will ja niemanden verschrecken.
Jede Zielgruppe bekommt ihre Ansprache. Die Partei heißt ja: National Sozialistische Deutsche Arbeiter Partei. Den Arbeitern und kleinen Angestellten präsentiert man sich als sozialistische Arbeiterpartei, den Reichen und Traditionalisten als national deutsche Partei. Man muss eben flexibel sein.
Man kann auch sagen, die NSDAP versteht es, in fremden Gewässern zu fischen. Außerdem setzt Joseph Goebbels, der den Wahlkampf leitet, voll auf Personalisierung. Oft steht nicht einmal NSDAP auf den Plakaten, sondern nur Hitler. Der Kandidat ist überall wegen des Flugzeugs.
Unter dem Motto "Hitler über Deutschland" fliegt Hitler in vier großen Reisen kreuz und quer durch die Republik. Von einer Großkundgebung zur anderen. Das ist eine Attraktion. Und die Nazis erreichen dadurch so viele Wähler wie noch nie zuvor. Und die SA prügelt währenddessen die politischen Gegner tot.
Dutzende Menschen sterben. Hunderte werden bei Straßenschlachten verletzt. 7. Das Beinahe-Ende Hitlers. Als die Stimmen am 31. Juli 1932 ausgezählt werden, können die Nazis einen Triumph feiern. Sie verdoppeln ihre Stimmenzahl.
Mehr als 13,7 Mio. Wähler haben ihr Kreuz bei Hitler gemacht. Das darf man nicht vergessen, dass die Deutschen die Nazis in freien Wahlen zur mit Abstand größten Partei gemacht haben. Aber Hitler kann in diesem Jahr nicht feiern, denn der Reichspräsident ernennt ihn nicht zum Reichskanzler. Hitler will aber auch nicht als Minister in eine Regierung eintreten, die von einem anderen Reichskanzler geführt wird.
Denn für ihn gilt: Alles oder Nichts. Und genau das stürzt die Nazis in eine tiefe Krise. Die SA hat sich die allergrößten Hoffnungen gemacht. Und als die nun enttäuscht werden, laufen die Schlägertrupps sozusagen Amok.
Politische Gegner werden angegriffen, verletzt und getötet. Häuser werden angezündet und der Judenhass wird wieder öffentlich gezeigt. Eine Regierung kommt nicht zustande. Die NSDAP und die KPD, die beiden demokratiefeindlichen Parteien an den Rändern, haben sich zusammen über 50% der Stimmen geholt.
Eine negative Mehrheit. Die Präsidialregierung macht erst einmal weiter und es kommt gleich wieder zur Neuwahl. Im November 1932 verlieren die Nazis 2 Mio. Stimmen. Sie sind zwar weiter die stärkste Partei, aber wieder weiter von der Macht entfernt als vorher.
Hitler ist am Boden zerstört. Er erkennt, dass die Nazis trotz aller erfolge nicht durch Wahlen an die Macht kommen können. Damit ist seine Strategie gescheitert. Der "Führer" überlegt sogar sich umzubringen.
8. Die antidemokratischen Helfer. Da kommt unerwartete Hilfe. Der Ende 1932 von Hindenburg berufene Reichskanzler General Kurt von Schleicher will sich selbst als starken Mann zeigen, der die Interessengegensätze in der Gesellschaft ausgleichen kann. Er will mit allen gutwilligen Kräften zusammenarbeiten und eine Querfront bilden.
Schleicher will die Arbeitervertreter von SPD, Zentrum, DNVP und auch NSDAP hinter sich scharen. Nur mit Mühe kann Hitler verhindern, dass die linken Teile der Nazis zu Schleicher wechseln. Im Endeffekt will Schleicher den Reichstag auflösen und ohne Parlament mit einer befristeten Militärdiktatur regieren. Aber damit stößt er auf Widerstand.
Der Reichspräsident will keinen so offensichtlichen Bruch der Verfassung. Die Reichswehr hat Angst, dass sie gegen die hunderttausenden SA-Männern nicht ankommt. Großgrundbesitzer und Industrielle, die Hindenburg stützen, lehnen Schleicher als zu "sozialistisch"ab. Und Schleichers Vorgänger im Amt des Reichskanzlers, Franz von Papen will zurück an die Macht.
Dazu will von Papen die NSDAP nutzen. Vor allem von Papen, aber auch Hindenburgs Berater aus Politik und Wirtschaft, überzeugen den Reichspräsidenten davon, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen. Papen denkt, als Vize-Kanzler kann er Hitler steuern. Im Kabinett einrahmen und ausbremsen.
Aber er begeht einen schweren Fehler. Er unterschätzt Hitlers Hartnäckigkeit und Skrupellosigkeit. Sehr schnell nutzt der nämlich alle Möglichkeiten, um sich selbst die Macht zu sichern. Also wenn man es zusammenfasst, dann seht ihr, die Demokratie war praktisch schon am Ende, bevor Hitler Reichskanzler wurde.
Die Eliten in der Reichswehr, in der Industrie und in der Gruppe rund um den Reichspräsidenten, und natürlich der Reichspräsident selbst, wollten einen autoritären diktatorischen Staat aufbauen. Vielleicht zurück zur absolutistischen Monarchie. Und sie dachten, sie könnten sich dank der Nazis und der unterstützung der Massen sichern. Auf der anderen Seite waren die demokratischen Kräfte nicht dazu fähig, gemeinsam gegen die Feinde, der Demokratie vorzugehen.
Und viele Wählerinnen und Wähler haben die Nazis gewählt, weil sie darauf hofften, dass sich ihre wirtschaftliche Lage verbessert. Hitler hat es sehr geholfen, dass er unterschätzt wurde. Die Nationalkonservativen Eliten und viele Wähler haben nicht begriffen, was für eine Bewegung die NSDAP war und wie radikal ihre Ideologie ihre Weltanschauung war. Die Sozialdemokraten und die Kommunisten waren fast die Einzigen, die die verheerenden Folgen von Hitlers Ernennung zum Reichskanzler voraus ahnten.
Sobald die Nationalsozialisten an der Macht waren, haben sie auch sofort daran gearbeitet, ihre Diktatur aufzubauen und ihre Gegner loszuwerden. Wie das passiert, dazu geht es bald hier noch ein Video auf dem Kanal und wenn ihr mehr über die Weimarer Republik wissen wollt, dann schaut euch einfach hier auf dem Kanal um. Da gibt es eine ganze Menge Videos. Wenn ihr Fragen habt, dann postet sie gerne in die Kommentare.
Und zum Schluss natürlich noch der obligatorische Hinweis, kein Video verpassen wollt ihr bei uns, dann abonniert uns einfach Danke euch fürs zuschauen. Bis zum nächsten Mal.
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