德语助手
2022-08-16
Wieder nicht vor 23 Uhr zu Hause.
Dabei wollt ich eigentlich ... früh pennen gehen heute.
Egal, dann eben jetzt.
"Simpli" hat ein neues Video gedroppt.
Zwölf Minuten! Uff.
Na ja, passt schon.
Geb ich mir kurz.
Nice.
Money Boy hat 'nen neuen Track.
Der geht direkt in die Insta-Story.
Wait!
Pietro ist auf Ibiza?
Kurz vor eins!
Wie ist das denn passiert?
Ich leg das Handy lieber mal weg.
Jetzt einfach wegknacken.
Easy.
Wenn ich jetzt schlafe, hab ich fast genau sechs Stunden.
Ich kann nicht pennen.
Warum schlaf ich nicht einfach ein?
Mein Kopf ist die ganze Zeit so ...
Na ja.
Bringt ja nichts.
Mal gucken, was auf Reddit geht.
Damn, ich sollte wirklich mehr Geld in Kryptos pumpen.
Wait, fast schon halb drei?
Langsam wird's eng.
Okay, ich stell mal 'nen Wecker.
Wecker klingelt in vier Stunden und 33 Minuten.
Damn.
So was hat bestimmt jeder schon einmal erlebt.
Laut DAK Gesundheitsreport schlafen 80 Prozent aller Arbeitnehmer schlecht.
Jeder zehnte Arbeitnehmer soll sogar unter einer schweren Schlafstörung leiden.
Einer repräsentativen Umfrage zufolge leidet auch fast jeder dritte Schüler unter Schlafstörungen.
Jeder zweite fühlt sich tagsüber müde und erschöpft.
Warum schlafen wir so wenig?
Was können wir dagegen tun?
Und warum hat das dramatische Auswirkungen auf unsere Gesellschaft, auf unsere Schulen und unser Arbeitsleben?
Ein Großteil der Bevölkerung glaubt schlecht zu schlafen.
Und wir wissen, dass ein Großteil der Bevölkerung zu wenig Schlaf bekommt.
Till Roenneberg zählt zu den international führenden Schlafforschern und hat unter anderem an der Harvard Universität geforscht.
Aktuell ist er Professor am Institut für Medizinische Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Ein bisschen zu wenig Schlaf wird akzeptiert vom System.
Da kann man immer noch sehr gut funktionieren.
Aber es hat langfristig Folgen.
Zu wenig Schlaf kann langfristig zu Übergewicht, psychischen Krankheiten und einem geschwächten Immunsystem beitragen.
Man ist außerdem anfälliger für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.
Auch unsere Leistungsfähigkeit lässt nach.
Schließlich sind wir tagsüber häufiger müde.
Zu viel Schlaf kann tatsächlich ebenfalls schädlich sein.
Davon sind aber viel weniger Menschen betroffen.
Doch gehen wir erst mal einen Schritt zurück.
Was passiert eigentlich, wenn wir schlafen?
Unsere Temperatur sinkt.
Unsere Atmung und unser Herzschlag werden langsamer.
Die Körpermuskulatur wird größtenteils gelähmt.
In unserem Gehirn sind derweil Millionen von Nervenzellen aktiv.
Wir durchlaufen verschiedene Schlafphasen.
Vielleicht träumen wir sogar.
Die neusten Ereignisse und Emotionen werden verarbeitet.
Unser Gedächtnis sortiert sich, unsere Kreativität wird genährt.
Wir erholen uns und schöpfen neue Kraft.
Wie viele Stunden wir schlafen sollten und um welche Uhrzeit ist sehr individuell und hängt unter anderem von unserer Genetik ab.
Einige brauchen zehn Stunden Schlaf, andere nur fünf oder sechs und sind topfit.
Die meisten sind irgendwas dazwischen.
Mit dem Alter nimmt die Schlafdauer kontinuierlich ab.
Als Kinder schlafen wir früh.
Als Jugendliche und junge Erwachsene deutlich später.
Und dann mit zunehmendem Alter wiederum immer früher.
Frauen schlafen den Großteil ihres Lebens früher als Männer.
Aber auch eine unbequeme Matratze, ein zu warmes Zimmer, eine laute Straße vorm Fenster, 13 Tassen Kaffee im System, Stress wegen der Klausur morgen:
All das bestimmt, wie's mit dem Schlaf läuft.
Doch am wichtigsten für unseren Schlaf ist das Licht.
Unser Körper hat sich im Laufe der Evolution an den regelmäßigen Wechsel von Tag und Nacht angepasst.
Sobald es dunkel wird, schüttet unser Körper beispielsweise vermehrt das Hormon Melatonin aus.
Es senkt unsere Herzrate, unsere Körpertemperatur und unseren Blutdruck.
Das macht uns schläfrig.
Morgens wird dann das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet.
Der Melatoninspiegel sinkt wieder, und wir werden wach.
Dieser Rhythmus wird umgangssprachlich auch biologische oder innere Uhr genannt.
Unsere biologische Uhr wird also größtenteils von Licht gesteuert.
Menschen im Osten Deutschlands stehen deshalb auch etwas früher auf als Menschen im Westen.
Im Osten geht die Sonne nämlich früher auf.
Heute richtet sich unser Leben aber nicht mehr nur nach dem Tageslicht wie vielleicht vor ein paar 100 Jahren.
Tagsüber verbringen wir immer weniger Zeit draußen.
Abends, wenn es dunkel wird, machen wir das Licht an, checken unser Handy oder schauen Fernsehen.
Lux ist eine Einheit, die angibt, wie hell es ist.
Drinnen werden normalerweise nicht mehr als 400 bis 500 Lux erreicht.
An einem sonnigen Tag können es draußen bis zu 100.000 Lux werden.
An bewölkten Tagen immer noch mehr als 10.000.
Tagsüber kriegen wir oft nicht genügend Licht und abends zu viel Licht.
Unser Körper kann Tag und Nacht dann teils nicht klar unterscheiden.
Unsere biologischen Uhren stellen sich also vermehrt auf spät schlafen gehen ein.
Jugendliche und junge Erwachsene, die sowieso spät schlafen gehen, schlafen dadurch häufig noch später ein.
Das muss nicht unbedingt schlimm sein, solange wir trotzdem ausreichend schlafen.
Den Luxus haben aber die wenigsten, weil ...
Unter der Wochen müssen viele von uns früh raus.
Oft ist der Startschuss in den Tag aber deutlich zu früh für die eigene biologische Uhr.
Experten sprechen in solchen Fällen von einem sozialen Jetlag.
Betroffene leben dabei quasi in zwei unterschiedlichen Zeitzonen.
Dann ist das eine eine soziale Zeitzone und das andere eine biologische Zeitzone.
Und die passen nicht zusammen.
Das ist laut Roenneberg neben Stress einer der Hauptgründe, warum viele von uns zu wenig schlafen.
In den letzten Jahrzehnten ist unsere Schlafdauer gesunken.
Allerdings hauptsächlich an Arbeitstagen.
An Wochenenden und freien Tagen wird der fehlende Schlaf dann häufig nachgeholt.
Der Unterschied zwischen der Schlafdauer an Wochenenden und Arbeitstagen wird immer größer.
Eine Studie unter deutschen Schülern und Studenten legt nahe, dass Frühaufsteher deutlich bessere Noten als Spätaufsteher bekommen.
2016 wurde der Schulbeginn an Highschools in Seattle um eine Stunde verschoben:
von 7.50 Uhr auf 8.45 Uhr.
Die Schüler haben durchschnittlich 34 Minuten pro Nacht mehr geschlafen und ihre Leistung hat sich verbessert.
Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin spricht sich bereits seit Jahren für einen späteren Schulbeginn aus.
Auch Arbeitszeiten müssten deutlich flexibler gestaltet werden.
Ganz generell und plakativ gesprochen, müssen wir zu einer Gesellschaft kommen, die keinen Wecker braucht.
Das ist wohl eher unrealistisch.
Aber zumindest kann jeder seinen eigenen Schlaf mit ein paar Tricks verbessern.
Tagsüber kann man auf Tageslichtlampen setzen und etwas Zeit draußen verbringen.
Abends sollte man künstliches und insbesondere blaues Licht häufiger meiden.
Ab und zu ist es wahrscheinlich eine gute Idee, ohne Handy schlafen zu gehen.
Money Boys neusten Banger kann man auch noch am nächsten Morgen genießen.
Gute Nacht ... Äh, Cheers.
Wir hoffen wie immer, dass euch dieses Video gefallen hat.
Schreibt uns eure Meinung zu dem Thema in die Kommentare.
Seid ihr eher Frühaufsteher oder Spätaufsteher.
Lasst uns das ebenfalls unbedingt in den Kommentaren wissen.
Auf der Endcard findet ihr weitere Wissenschaftsvideos von uns in einer Playlist.
Außerdem ein Video von "maiLab" zu den Folgen von Schlafentzug.
Schaut da gerne mal vorbei.
Ansonsten: Bis zum nächsten Video.
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