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2024-02-25
Der Vatikan ist der kleinste Staat der Welt.
Obwohl der Zwergstaat nur einen halben Quadratkilometer groß ist und nur knapp 500 Einwohner hat, übt er durch sein Oberhaupt den Papst großen politischen Einfluss in der Welt aus.
Mitten in Rom gelegen ist er nämlich für mehr als eine Milliarde Katholiken das Zentrum des Glaubens.
Der Staat wird dabei nur von Männern regiert, seine Bürger zahlen keine Steuern und es ist das einzige Land der Welt mit Latein als Amtssprache.
Doch warum ist der Vatikan, der vollkommen von Italien umschlossen ist und dessen Fläche lediglich einem Achtel der Größe des New Yorker Central Parks entspricht, ein eigenes Land?
Beim Blick in die Geschichte bemerkt man, dass bereits im 8. Jahrhundert die damaligen Päpste einen eigenen Staat, den sogenannten Kirchenstaat, errichteten, der sich über ganz Mittelitalien erstreckte.
Die Päpste des Mittelalters und der frühen Neuzeit waren dabei ziemlich machtbewusste Herrscher.
Vom Kirchenstaat aus greifen sie ins Weltgeschehen ein, krönten Kaiser und entsandten Truppen in andere Gebiete.
Erst im Jahre 1309 gerieten die Päpste unter Abhängigkeit der französischen Krone und flüchteten deshalb ins Exil nach Avignon in Frankreich.
Deshalb war Avignon für fast 70 Jahre, unter die auch die große Pestepidemie fällt, Sitz des kirchlichen Oberhaupts.
Erst im Jahre 1377 fand die Rückkehr in die ewige Stadt Rom statt.
Erst jetzt entstand auch die Residenz der Päpste auf dem römischen Vatikanhügel und löste den jahrhundertealten Sitz der Päpste im Lateranpalast, der ungefähr 5 Kilometer vom Vatikan entfernt ist, ab.
Die Schweizer Garde, erkennbar in ihren Rüstungen und farbenfrohen Uniformen aus der Renaissance, beschützt den Papst seit 1506. Damals heuerte Papst Julius II.
Eine der Schweizer Söldnertruppen für seinen persönlichen Schutz an und seitdem blieben sie auch an der Seite des Vatikans.
Die Schweizer Garde ist dabei heutzutage das kleinste stehende Heer der Welt, dient vor allem für Zeremonien, umfasst aber weiterhin auch gut ausgebildete Soldaten und hochqualifizierte Schützen.
Und ja, die Truppe besteht auch weiterhin ausschließlich aus Schweizer Bürgern.
Aber zurück zur Geschichte.
Einige Jahrhunderte später dann, im Jahr 1870, ließ König Victor Emmanuel im Zuge der nationalen Einigung Italiens das Land des Papstes vollständig von italienischen Truppen besetzen.
Mit einem Schlag verlor der Papst so seine gesamte weltliche Macht, seine Truppen und auch sein Territorium.
Der Kirchenstaat wurde dabei komplett in das neu gegründete Italien zwangseingegliedert.
Päpste weigerten sich aber die Autorität des Königreichs Italiens anzuerkennen und der Vatikan blieb außerhalb der italienischen nationalen Kontrolle.
Papst Pius IX erklärte sich selbst zum Gefangenen des Vatikans und fast 60 Jahre lang weigerten sich die Päpste, den Vatikan zu verlassen und sich der Autorität der italienischen Regierung zu unterwerfen.
60 Jahre lang blieb also diese sogenannte römische Frage ohne abschließende Regelung.
Erst 1929 wurde der Staat der Vatikanstadt mit den sogenannten Lateranverträgen geschaffen.
Daran wurde festgelegt, dass sich das weltliche Territorium der römischen Kirche fortan auf die Vatikanstadt beschränkt.
In den Lateranverträgen wurde die Kirche dabei mit 1,75 Milliarden Lire entschädigt.
Der Vatikan nutzte diese Zahlung als Staatskapital, um seinen Staatskasten wieder aufzufüllen.
Laut den Lateranverträgen erstreckt sich das eigentliche Territorium der Vatikanstadt nur noch über das von einer Mauer begrenzte Gelände.
Zum Vatikan gehören dabei der Petersdom, der Petersplatz sowie die Paläste und Gärten innerhalb der vatikanischen Mauern.
Allerdings verfügt der Vatikan auch noch über einige weitere Besitzungen außerhalb seines Territoriums,
etwa die Sommerresidenz des Papstes und die pepsische Universität, sowie diverse Kirchen, Basiliken und auch viele Wohnungen und Immobilien in Rom.
Es war dabei der faschistische Diktator Mussolini, der den Päpsten mit seiner Unterschrift und dem Vertragswerk die Souveränität zurückgab.
Der Vatikan wurde darin als Nachfolger des Kirchenstaates anerkannt und erhielt den rechtlichen Status einer eigenständigen Nation.
Seitdem besitzt der Vatikan eine eigene Staatsbürgerschaft, eine eigene Bank, er prägt Münzen, gibt Briefmarken heraus und seine Autos haben vatikanische Nummernschilder.
Der Vatikanstaat ist eine absolute Wahlmonarchie, regiert wird der Vatikan durch den vom Kardinalskollegium gewählten Papst.
Der Papst vereint dabei alle drei Staatsgewalten in einer Hand,
er ist Herrscher über die Legislative, die Exekutive und die Judikative, weshalb hier keine Gewaltenteilung vorhanden ist.
Der Papst ist dabei heute der letzte absolute Regent Europas,
weil einmal gewählt ist er so lange Oberhaupt des Vatikans und der katholischen Kirche, wie er selbst es befürwortet und niemand kann den Papst zur Abdankung zwingen.
Bisher gab es auch nur einen Papst, der auf sein Amt aus Altersgründen verzichtet hat, das war im Jahr 2013 Papst Benedikt XVI.
Ich hoffe, das Video hat euch gefallen und ich konnte euch die Fragestellung verständlich erklären.
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