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Roboter-Koch im Restaurant?! So schmeckt die Zukunft! | Galileo Food

Kocht hier der Koch der Zukunft?

Vier, drei, zwei, eins, wooo

Was kann der Robo-Koch überhaupt?

Passt er in jedes Restaurant?

Und wie finden die Menschen, die hier arbeiten, den neuen Kollegen?

Diese Männer haben den Roboter in ihre Küche geholt.

Kevin Grote, 29, und sein Bruder Dennis, 33.

Beide Gastronomen in dritter Generation.

Da drehen sich schon Töpfe.

Das ist ja schon mal spannend.

Das habe ich so noch nicht gesehen im Lokal.

Ist das schon ein Teil hier vom Roboter?

Das ist schon ein Teil.

Das ist die Vorderansicht.

Und ich kann dir gerne mehr zeigen.

Kommst du mit in die Küche?

Ja, aber sehr gerne.

Ja, wo ist denn jetzt der Roboter?

Das ist der Roboter!

Das ist so lustig, man stellt sich immer so eine Art R2D2 oder irgendwie auch C3PO vor und dann ist das so eine Metallschrankwand.

Der muss viel kochen und muss intelligent sein und das braucht Platz.

Neun verschiedene warme Bowls muss der Roboter können.

Wahlweise als Variante mit Huhn, vegetarisch oder vegan.

Wer möchte, verfeinert seine Wahl noch mit diversen frischen Zutaten.

Der Laden brummt.

An guten Tagen gehen 250 Gerichte über die Theke.

In der Küche arbeitet neben dem Roboter nur Jamal,
der gerade frische Zutaten für die Toppings vorbereitet.

Aber warum kocht hier eigentlich eine Maschine die Bowls?

Als die Corona-Pandemie kam, haben wir keine Leute mehr bekommen.

Dann mussten wir uns Mittel und Wege überlegen, um dem Ganzen Abhilfe zu beschaffen.

Es ist klar. Erste Idee, wir bauen Roboter.

Verrückte, aber gut.

Da hast du natürlich verrückte Ideen mit irgendwelchen Greifarmen.

Dann haben wir gesagt, es muss funktionieren, auch für 200 Leute am Tag, für 300 Leute.

So haben wir diesen Roboter entwickelt.

International sind Roboter in der Gastronomie auf dem Vormarsch.

Sie kochen, mixen Cocktails und backen sogar automatisch Pizza.

Während der Olympischen Winterspiele in Peking haben Roboter sogar eine ganze Großkantine geschmissen.

Von der Zubereitung der Gerichte bis zu ihrer Auslieferung an den Platz.

Zurück nach Münster zum Bowlroboter, der inzwischen patentiert ist.

Rund 1,5 Millionen Euro steckten Dennis und Kevin in die Entwicklung.

Parallel probierten sie an einem kleinen Prototypen die Rezepte aus.

Gericht einfüllen, kochen, probieren, immer wieder.

Dabei wurde ihnen schnell klar, damit der Roboter gleichbleibend gut und sehr schnell kochen kann,
braucht er vorgegarte Grundmischungen.

Sobald der Gast seine Bestellung abschickt, legt der Robo-Koch los.

In Sekundenschnelle transportiert ein Zuführwagen die Zutaten,
hier Tofu und eine asiatische Reismischung,
direkt in den Topf.

Noch Teriyaki-Sauce drüber und schon startet der Kochvorgang.

Stromsparend mit Induktion.

Wahnsinn, mit welcher Geschwindigkeit der Wagen fährt.

Das war ja echt so, schon waren sie am Topf, zack, zack, so sind wir.

Fertig.

Wahnsinnig schnell.

Wie lange hat das gedauert?

Ein paar Sekunden.

Wir schaffen bis zu 120 Gerichte in der Stunde.

Der Topf dreht sich permanent, damit nichts anbrennt.

Die Kunden können zugucken und sehen auf digitalen Anzeigen, wann sie dran sind.

Die gesamte Zubereitung dauert gerade mal drei Minuten.

Ein Live-Countdown läuft mit.

4, 3, 2, 1 und fertig.

Krass.

Was passiert denn jetzt da?

Ist ja krass, der spült jetzt hier selbstständig.

Er spült selbstständig und ist danach direkt wieder einsatzbereit.

So schafft der Roboter in einer Stunde so viele Bowls wie drei Köche aus Fleisch und Blut.

Die menschlichen Mitarbeiter sind nur noch fürs Verfeinern und das freundliche Überreichen der fertigen Gerichte zuständig.

Wie der Robo-Koch genau arbeitet, zeigt Kevin jetzt Matthias.

Der gesamte obere Bereich des Roboters ist ein riesiger Kühlschrank mit vielen kleinen Fächern.

In denen lagern die vorgegarten Grundgerichte,
wie Italy mit Gnocchi und Gemüse oder Heimat,
Hühnerfrikassee mit Reis.

Alle Magazine sind mit einem Zentralcomputer vernetzt, der immer den aktuellen Füllstand anzeigt.

Das minimiert Foodwaste.

Wie ein Roller.

Nebenan warten fünf verschiedene Würzsoßen auf ihren Einsatz.

Unter anderem Tomate und Curry.

Natürlich auch digital per Infrarotsonde überwacht.

Das Highlight ist aber der untere Bereich.

Ja, also wir können hier gerne reinschauen.

Im laufenden Betrieb ist das eigentlich nicht möglich.

Aus Sicherheitsgründen für unsere Mitarbeiter, für uns selbst.

Können wir Stand-by machen oder so?

Wir machen Stand-by nur für euch und schauen einmal rein.

Sehr gerne.

Hinter den Stahlplatten verbirgt sich ein Transportlaufband mit direkter Verbindung zu den Speisebehältern.

Also ich habe mich jetzt entschieden für East Asia,
ich drücke Enter und dann fährt unser Zugführwagen los,
fährt genau unter das Magazin.

und lässt sich 250 Gramm abwiegen und von der Schnecke zuführen.

Das kommt unten rein, wird dann zu dem jeweiligen Kochtopf gebracht und für dich zubereitet.

Einfach, aber genial.

Wenn das Gericht nach drei Minuten fertig ist, übernehmen die Mitarbeiter aus Fleisch und Blut.

Die sind für die Zusatztoppings und das schöne Anrichten zuständig.

Wie zum Beispiel Natascha.

Sie arbeitet seit vielen Jahren in der Gastronomie.

Wie findet sie eigentlich, dass ihr jetzt einen Roboter im Nacken kocht?

Ist das so ein bisschen die drohende Wachablösung?

Ich habe hier endlich Zeit für den Gast.

Ich muss mir keine Sorgen machen, dass mir was in der Pfanne anbrennt oder irgendwie zu viel zu wenig.

Immer gleichbleibende Qualität.

Also nicht mein Konkurrent der Roboter, sondern mein Freund der Roboter.

Genau, mein Freund und Helfer.

Unsere Mitarbeiter sind charmant.

Die Mensch-zu-Mensch-Interaktion ist uns wichtig und auch die Gastfreundlichkeit.

Roboter können viel, aber keine menschliche Wärme ersetzen.

Man freut sich ja auch über ein Lächeln, wenn einem die Bowl überreicht wird oder so.

Also nur Maschinen, das wäre nicht ganz meins.

Im Lokal von Dennis und Kevin funktioniert offenbar die Kombination aus Mensch und Maschine.

Das soll die Zukunft des Familienunternehmens sichern.

Vielleicht macht meine Tochter ja irgendwann in 15 Jahren die vierte Generation und steht dann entweder vor,
hinter dem Roboter oder entwickelt ihn sogar.

Bis dahin wollen die beiden aus dem Roboter-Restaurant eine ganze Kette machen.

Schnelle und gesunde Bowls soll es bald deutschlandweit in Innenstädten und auch an Autobahnen und Flughäfen geben.

Gekocht von Robotern, garniert und serviert von Menschen.