德语助手
2024-01-04
Siehst du die arme Marktfrau,
die weinend inmitten der vielen Scherben sitzt?
Und hättest du gedacht,
dass das mal eine schöne Prinzessin war?
Nein?
Na, dann schau mal genau zu, wie es dazu kam…
Es war einmal ein König,
der hatte eine wunderschöne Tochter.
Doch sie war sehr übermütig und eingebildet und kein Prinz war ihr gut genug.
Eines Tages veranstaltete der König ein großes Fest.
Dazu lud er alle Männer ein,
die noch nicht verheiratet waren,
um sie der Reihe nach seiner Tochter vorzustellen:
Könige, Herzöge, Fürsten und andere Edelmänner.
Die Königstochter wurde zu den Gästen geführt,
aber sie hatte an jedem etwas auszusetzen:
Sie waren ihr entweder zu dick oder zu lang,
zu kurz oder zu blass, oder hatten sonst etwas,
was ihr nicht passte.
Über einen der Männer, einen jungen König,
machte sich die Tochter ganz besonders lustig,
denn er hatte ein krummes Kinn.
„Ei“, lachte sie, „der hat ein Kinn,
das aussieht wie der Schnabel einer Drossel!“
Von da an nannten ihn alle nur noch `König Drosselbart`.
Als ihr Vater jedoch sah, wie seine Tochter die Leute verspottete, wurde er böse und schwor,
dass sie den erstbesten Bettler heiraten müsse,
der vor der Tür stehe.
Einige Tage später kam ein armer Musikant zum Schloss, und der König ließ ihn zu sich bringen.
In seinen schmutzigen, zerrissenen Kleidern sang der Mann für den König und dessen Tochter.
Als er fertig war und um eine kleine Gabe bat, antwortete der König:
„Dein Gesang hat mir so gut gefallen,
dass ich dir meine Tochter zur Frau gebe.“
Die Königstochter erschrak, doch ihr Vater bestand darauf, sich an seinen Schwur zu halten.
Deshalb ließ er schnell den Pfarrer holen, und seine Tochter musste den Bettler heiraten.
Danach sagte der König:
„Als Frau eines Bettlers kannst du nicht länger in meinem Schloss wohnen.
Geh mit deinem Mann fort von hier.“
Der Bettler nahm die Königstochter an der Hand und ging mit ihr aus dem Schloss hinaus.
Nach einer Weile kamen sie an einen Wald.
Da fragte die Königstochter: „Ach, wem gehört der schöne Wald?“
Der Bettler antwortete: „Der gehört dem König Drosselbart;
hättest du ihn genommen, so wäre er dein.“
Da jammerte die Königstochter:
„Ich arme Jungfer zart,
ach, hätt‘ ich genommen den König Drosselbart.“
Dasselbe passierte als sie an eine Wiese und auch in eine große Stadt kamen.
Alles gehörte König Drosselbart,
und die Königstochter bereute sehr,
dass sie ihn nicht hatte heiraten wollen.
Da sagte der Bettler:
„Es gefällt mir gar nicht,
dass du dir immer einen anderen Mann wünschst.
Bin ich dir nicht gut genug?“
Schließlich kamen sie an kleines Haus.
Die Königstochter fragte:
„Ach, das Haus ist so klein!
Wem gehört das elende, winzige Häuschen?“
Ihr Mann antwortete: „Das ist unser Haus.
Dort werden wir zusammen wohnen.“
Das Haus war so klein, dass die Königstochter sich bücken musste, um hineinzukommen.
„Wo sind die Diener?“, fragte sie.
„Es gibt keine Diener“, antwortete der Bettler.
„Du musst alles selbst erledigen.
Und jetzt mach das Feuer an und setz Wasser auf,
um Essen zu kochen.
Ich bin sehr müde.“
Die junge Frau wusste aber nicht, wie man Feuer anmachte oder kochte,
und deshalb musste es der Bettler selber machen.
So ging es einige Tage lang, bis die Vorräte fast aufgebraucht waren.
Da sagte der Bettler: „So geht das nicht weiter, wir müssen Geld verdienen.
Ab nun wirst du Körbe flechten, die ich verkaufen kann.“
Aber als die Königstochter versuchte, die Äste zu flechten,
zerstach sie sich dabei ihre zarten Hände.
Auch spinnen konnte sie nicht, und deshalb schickte der Bettler sie auf den Markt in der Stadt wo sie Geschirr und Töpfe verkaufen sollte.
Die Königstochter hatte Angst, dass man sie dort erkennen und auslachen würde,
doch sie gehorchte, denn sie hatte Hunger.
In der ersten Zeit lief es sehr gut: Die Leute kauften von der Königstochter das Geschirr,
denn sie bewunderten ihre Schönheit.
Eines Tages jedoch geschah ein Unglück:
Als die Königstochter mit ihrem Geschirr an der Ecke des Marktplatzes saß, jagte ein wilder Reiter mit seinem Pferd mitten in ihren Marktstand hinein,
so dass alles in tausend Scherben zersprang.
Die unglückliche Königstochter lief nach Hause und erzählte ihrem Mann davon.
Der Bettler sagte: „Hör auf zu weinen.
Du bist zu keiner ordentlichen Arbeit zu gebrauchen.
Darum wirst du ab sofort als Küchenhilfe im Schloss unseres Königs arbeiten.
Sie werden dir dafür etwas zu Essen geben.“
So wurde die schöne Königstochter eine Magd in der Schlossküche.
Sie musste dem Koch helfen und viele unangenehme Arbeiten erledigen.
Dafür brachte sie jeden Abend Essensreste mit nach Hause, die sie und ihr Mann essen konnten.
Eines Tages sollte im Schloss die Hochzeit des ältesten Königssohnes gefeiert werden.
Da ging die junge Frau zum Festsaal und bewunderte, wie prächtig und herrlich alles war.
Sie dachte an ihr Schicksal und bereute ihren Stolz und Übermut,
der sie in große Armut gestürzt hatte.
Köstliche Speisen wurden in den Festsaal rein- und rausgetragen.
Davon warfen ihr die Diener ein paar Reste zu, die die junge Frau in ihren Taschen steckte,
um sie heimzutragen.
Plötzlich betrat der Königssohn den Saal.
Er trug prächtige Kleider und goldene Ketten.
Als er die schöne junge Frau bei der Saaltür entdeckte, ging er auf sie zu, nahm ihre Hand und wollte mit ihr tanzen.
Sie erschrak und weigerte sich, denn es war der König Drosselbart, über den sie sich lustig gemacht hatte.
Doch der Königssohn zog sie in den Saal, um mit ihr zu tanzen.
Da zerriss das Band um ihre Taschen und all das Essen darin fiel auf den Boden.
Die anderen Gäste fingen an zu lachen und die junge Frau schämte sich entsetzlich.
Sie lief aus dem Saal hinaus, doch König Drosselbart holte sie auf der Treppe ein und sagte freundlich zu ihr:
„Hab keine Angst.
Ich war der Musikant, der mit Dir in dem winzigen Haus gelebt hat und ich war auch der wilde Reiter, der deine Töpfe kaputt gemacht hat.
Ich habe das getan, um dich für deinen Stolz und deinen Hochmut zu bestrafen,
mit dem du mich verspottet hast.“
Die Königstochter weinte bitterlich und sagte: „Ich war so ungerecht und bin es nicht wert,
deine Frau zu sein.“
Der König aber antwortete: „Beruhige dich.
Die bösen Tage sind vorbei.
Jetzt wollen wir unsere Hochzeit feiern.“
Da kamen die Kammerfrauen und zogen ihr die prächtigsten Kleider an.
Und auch ihr Vater, der alte König, kam mit seinem Hof und wünschte ihr Glück zu ihrer Hochzeit mit König Drosselbart.
Sie wurde glücklich und hatte ein wunderschönes Leben.
Nun kennst du das Märchen von König Drosselbart.
Aber hast du auch unseren kleinen Wichtel entdeckt?
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