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2020-10-28
Das Evangelium nach Matthäus. Es ist einer der ersten offiziellen Berichte über Jesus von Nazareth – sein Leben, seinen Tod und seine Auferstehung.
Der Autor wird im Buch selbst nicht genannt, aber die frühste verlässliche Tradition schreibt das Buch dem Zolleinnehmer Matthäus zu. Er war einer der zwölf Apostel, die Jesus berufen hatte.
Er taucht sogar selbst im Buch auf. Die Apostel gaben ihre Augenzeugenberichte über Jesus etwa dreißig bis vierzig Jahre lang mündlich weiter – zusammen mit seinen Lehren, die sie auswendig kannten.
Matthäus hat dann all das gesammelt und zu einem genialen Ganzen zusammengefügt. Dabei wollte er bestimmte Themen über Jesus betonen. In diesem Video geht es um die erste Hälfte des Buches.
Matthäus wollte besonders betonen, dass Jesus die biblische Geschichte von Gott und Israel fortsetzt und erfüllt: Jesus ist der Messias aus dem Stamm David, er ist ein Lehrer mit Autorität wie Mose, und vor allem ist er „Gott mit uns" - oder auf Hebräisch:
Immanuel. Matthäus hat sein Buch so aufgebaut, dass die Einleitung und die Zusammenfassung den Rahmen um die fünf Abschnitte in der Mitte bilden. Jeder dieser Abschnitte endet mit einer längeren Lehrpredigt von Jesus. Dieser Aufbau ist bewusst gewählt und echt genial.
Schauen wir uns das jetzt mal näher an. Kapitel 1 bis 3 machen schon deutlich, dass die Geschichte von Jesus direkt mit der Geschichte des Alten Testaments verbunden ist. Matthäus beginnt mit dem Stammbaum von Jesus und macht klar, dass Jesus aus der messianischen Linie Davids stammt und ein Nachkomme Abrahams ist. Das bedeutet, dass er Gottes Segen zu allen Völkern bringen wird.
Danach kommen wir zu der berühmten Geburtsgeschichte von Jesus. Dabei wird vor allem betont, wie all diese Ereignisse die Prophetien des Alten Testaments erfüllen. Zum Beispiel dass fremde Völker kommen würden, um den Messias zu ehren oder er in Bethlehem geboren werden würde. Aber noch mehr als das.
Jesus wird durch den Heiligen Geist gezeugt, er wird „Immanuel" genannt. All das zusammen zeigt, dass Jesus nicht nur ein Mensch ist. Er ist Gott mit uns. Gott wurde Mensch. In der Einleitung sieht man schon zwei Schlüsselthemen des Buches:
Jesus ist ein Nachkomme von David und er ist „Immanuel". Aber Matthäus zeigt auch, dass Jesus ein neuer Mose ist. Wie Mose kam Jesus aus Ägypten, ging durch das Wasser bei seiner Taufe und verbrachte 40 Tage in der Wüste. Anschließend geht er auf einen Berg, um seine Lehre zu verbreiten.
Dadurch macht Matthäus klar: Jesus ist der „größere Mose", der im Alten Testament angekündigt wurde und Israel aus der Sklaverei befreien wird. Er wird ihnen Gottes neue Gebote geben, sie von ihren Sünden retten und einen neuen Bund zwischen Gott und seinem Volk schließen. Diese Parallele zwischen Mose und Jesus erklärt auch, warum Matthäus das Zentrum des Buches so strukturiert hat, wie wir es vorfinden.
Die fünf Teile stellen Jesus als Lehrer vor. Gleichzeitig stehen sie aber auch parallel für die fünf Bücher Mose. Jesus ist der neue Lehrer des Bundes, der die Geschichte der Tora vollenden wird. Im ersten Teil – in Kapitel 4-7 –betritt Jesus die Bildfläche und verkündigt, dass Gottes Königreich da ist.
Das ist ein Schlüsselgedanke! Das Königreich Gottes dreht sich im Kern um Gottes Rettungsaktion für die ganze Welt, die durch König Jesus ausgeführt wird. Jesus ist gekommen, um gegen das Böse anzutreten – besonders gegen geistliche Mächte, Dämonen, Krankheiten und den Tod. Jesus ist gekommen, um Gottes Herrschaft über die ganze Welt wiederherzustellen.
Dazu erschafft er eine neue Familie von Menschen, die ihm nachfolgen, seiner Lehre gehorchen und sich seiner Herrschaft unterstellen. Nachdem Jesus begonnen hatte, Menschen zu heilen und eine neue Gemeinschaft zu formen, nimmt er seine Nachfolger mit auf einen Berg bzw. einen Hügel und hält dort seine erste große Lehrpredigt – bekannt unter dem Namen „Bergpredigt".
Jesus beschreibt hier, wie Nachfolge und das Leben in Gottes Königreich konkret aussehen. Dieses Reich stellt vieles auf den Kopf. Keiner ist hier wichtiger als der andere. Ob jemand arm oder ein 'Niemand' ist, ob er reich oder religiös ist – alle sind dazu eingeladen und aufgerufen, umzukehren und Buße zu tun, um Jesus zu folgen und zu seiner Familie zu gehören.
Jesus sagt, dass er nicht gekommen ist, um die Gesetze der Tora oder das Alte Testament abzuschaffen. Er wird sie vielmehr durch sein Leben und seine Lehren erfüllen. Er ist gekommen, um die Herzen der Menschen zu verändern, damit sie Gott und ihren Nächsten inklusiv ihrer Feinde bedingungslos lieben können. Nach dieser beeindruckenden Predigt über Gottes Königreich zeigt der nächste Abschnitt, wie dieses Königreich im Alltag der Menschen Realität werden kann.
Matthäus erzählt neun Geschichten, wie Jesus die Kraft von Gottes Reich ins Leben von verletzten und gebrochenen Menschen bringt. Es gibt drei Gruppen mit jeweils drei Geschichten die alle von Menschen erzählen, die krank, gebrochen oder in Gefahr sind. Jesus heilt und rettet diese Menschen durch Wunder voller Gnade und Macht.
Zwischen diesen Dreiergruppen finden wir zwei parallele Geschichten, in denen Jesus Menschen zur Nachfolge auffordert. Matthäus macht dabei einen wichtigen Punkt klar: Man kann die Kraft der Gnade nur dann erleben, wenn man Jesus nachfolgt und sein Jünger wird.
Matthäus hat also gezeigt, wie groß die Kraft von Gottes Reich durch Jesus ist. Danach sendet Jesus seine zwölf Jünger aus, um das zu tun, was er bis hierhin getan hat und dadurch seinen Wirkungskreis zu vergrößern. Damit kommen wir zur zweiten großen Lehrpredigt in Kapitel 10. Jesus erklärt seinen Jüngern, wie sie das Königreich verkündigen sollen und was sie dabei erwartet.
Viele Menschen in Israel akzeptieren Jesus und sein Angebot des Königreichs. Aber Israels Leiter nicht. Sie würden viel verlieren, wenn sie Buße tun und Jünger von Jesus werden würden. Jesus weiß, dass sie ihn ablehnen und seine Jünger verfolgen werden – und genauso kommt es auch.
Im nächsten Abschnitt, Kapitel elf bis dreizehn, berichtet Matthäus in einigen Geschichten, wie Menschen auf Jesus und seine Botschaft reagieren. Diese Reaktionen sind sehr unterschiedlich! Einige Geschichten sind positiv – Menschen lieben Jesus und halten ihn für den Messias. Andere sind neutral, wie z. B. Johannes der Täufer oder die eigene Familie von Jesus. Es wird deutlich, dass sie sich Jesus SO nicht vorgestellt hatten.
Und dann gibt es Israels Leiter. Sie reagieren vollkommen negativ. Die Pharisäer und Schriftgelehrten lehnen Jesus ab. Sie halten ihn für einen falschen Propheten, der die Menschen in die Irre führt. In ihren Augen ist er ein Gotteslästerer - vor allem aufgrund der ihrer Meinung nach überzogenen Aussagen über sich selbst.
Aber Jesus ist von diesen Reaktionen weder verunsichert noch überrascht. Sie werden sogar zum Thema seiner dritten Lehrpredigt in Kapitel 13. Matthäus erzählt hier einige Gleichnisse über Gottes Königreich: zum Beispiel von einem Bauer der auf vier verschiedene Böden sät, von einem Senfkorn, von einer Perle oder von einem vergrabenen Schatz im Acker. Diese Gleichnisse sind eine Art Kommentar zu den Geschichten aus Kapitel 11 und 12.
Manche Menschen nehmen Jesus mit Begeisterung an, andere lehnen ihn ab. Aber Gottes Reich bleibt von unschätzbarem Wert und breitet sich trotz aller Hindernisse weiter aus. Das war die erste Hälfte des Evangeliums nach Matthäus.
Wenn du diese Kapitel liest, kannst du noch auf die folgenden Dinge achten: Denk daran: Matthäus präsentiert Jesus als denjenigen, der die Geschichte des Alten Testaments fortsetzt und erfüllt. Matthäus fügt deshalb immer wieder Zitate aus dem Alten Testament ein. Wenn du genau hinschaust, kannst du erkennen, dass diese Zitate sehr bewusst eingebaut sind, um mehr über Jesus und seine Identität zu erklären.
Halte kurz an und nimm dir die Zeit, diese zitierten Stellen in ihrem ursprünglichen Zusammenhang im Alten Testament zu lesen. Du wirst viele ziemlich coole und interessante Verbindungen entdecken. Dann schau dir noch die Personen an, die Jesus akzeptieren und ihm nachfolgen. Du wirst feststellen: Es sind meist eher unwichtige oder auch unreligiöse Menschen - und gerade diese Menschen werden durch ihr Vertrauen und ihren Glauben an Jesus verändert.
Und: Es sind die religiösen und stolzen Menschen, die sich von Jesus angegriffen fühlen. Wie entwickelt sich diese Spannung zwischen Jesus und den Leitern Israels weiter? Das erzählt uns Matthäus in der zweiten Hälfte seines Buchs. Wir glauben, dass sich ein roter Faden durch die gesamte Bibel zieht.
Und wir machen Videos wie dieses, um dir zu helfen den Aufbau und die Kernaussage eines Buchs besser zu verstehen. Das ist nur möglich, weil Menschen das Projekt unterstützen. Wenn du mehr darüber wissen willst, dir dieses Video und das dazu passende Plakat kostenlos herunterladen möchtest, dann besuch unsere Website www. dasbibelprojekt. de.
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