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2019-10-22
Hallo und Herzlich Willkommen bei Schlaumal. Seit Jahren sterben weltweit unzählige Bienen. Imker berichten, dass ihre Völker jährlich um 30 bis 90 Prozent schrumpfen.
Woran liegt das und warum sind Bienen eigentlich so wichtig? Bienen sind faszinierend! Sie bestäuben die Welt, und das schon seit etwa 100 Millionen Jahren.
Die Honigbiene ist ökologisch gesehen die wichtigste aller Bestäuber. Im Vergleich zu ihr sind die anderen Bestäuber auf ein geringeres Nahrungsangebot spezialisiert und verbrauchen daher mehr Zeit für die Suche.
Wildbienen und Honigbienen gehen eine regelrechte Symbiose mit der Pflanzenwelt ein: Die Pflanzen bieten den Bienen die Nahrung, die sie zum Überleben brauchen. Und die Bienen bieten sich als Bestäuber an, die die Pollen verbreiten und die Vermehrung der Pflanzen sichern.
Albert Einstein soll einmal gesagt haben: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr."
Ob das Zitat wirklich von Einstein stammt oder nicht – es hat einen wahren Kern: Die Biene ist aus der globalen Ernährung nicht wegzudenken.
Ein Drittel der Nutzpflanzen könnten ohne sie nicht bestäubt werden, vor allem Obst und Gemüse würden deutlich weniger Ernte bringen.
Ein Rückgang dieser Pflanzen würde Mangelernährung, Hunger und Krankheiten bedeuten. Schon jetzt zeigen sich erste Auswirkungen auf die Artenvielfalt: Es gibt immer weniger Vögel.
Würden Bienen aussterben, würde das, neben den ökologischen Folgen, auch großen ökonomischen Schaden mit sich bringen: Weltweit bringt die Biene durch ihre Bestäubungsarbeit etwa 265 Milliarden Euro ein.
Ginge der Ertrag zurück, müsste man große Summen investieren, um dies auszugleichen. In China gibt es bereits Regionen, in denen die Obstbäume mühsam von Menschenhand bestäubt werden müssen, denn die Bienen sind dort schon verschwunden.
Eine echte Lösung ist das jedoch nicht: Menschen sind bei dieser Arbeit längst nicht so effektiv wie Bienen. Um 300 Millionen Blüten zu bestäuben, wie es ein Bienenvolk am Tag schafft, bräuchte man die Arbeitsleistung von mehr als 1500 Menschen.
In Anbetracht dessen macht es Sorge, dass der Bienenbestand immer weiter abnimmt. Woran das liegt, ist wissenschaftlich noch nicht ganz geklärt. Vermutlich spielen verschiedene Faktoren eine Rolle.
Sicher ist: Die Lebensweise des Menschen hat einen großen Anteil daran. Die moderne Landwirtschaft hat gewaltige Auswirkungen auf die Bienen: Zum Beispiel sind Monokulturen inzwischen an vielen Orten an der Tagesordnung.
Auf großen Flächen wird nur noch eine einzige Pflanzenart angebaut. Doch Bienen brauchen, genau wie wir, eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung, um gesund zu bleiben.
Die Monokulturen schränken das Nahrungsangebot für die Bienen deutlich ein. Und: Oft blüht die einzige Nutzpflanzenart, die es in der Umgebung gibt, nur kurz. Im Rest des Jahres leiden die Bienen dann Hunger.
Monokulturen bringen ein weiteres Problem für die Bienen mit sich: Sie erfordern den Einsatz großer Mengen an Pestiziden. Und diese sind sehr schädlich für die Bienen.
Vor allem Nervengifte aus der Gruppe der Neonicotinoide sind hochgiftig für Bienen, wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigen. Diese Mittel werden jedoch auf der ganzen Welt eingesetzt.
Der Verkauf dieser Pestizide, die Bienen, Gesundheit und Umwelt schädigen, ist für Hersteller wie Bayer ein Milliardengeschäft. Durch ihren Einsatz sterben nicht nur Schädlinge, sondern auch Honigbienen, Wildbienen und viele andere wichtige Insekten.
Die Bienen nehmen das Gift direkt mit dem Pollen oder über Guttationstropfen, also von der Pflanze abgeschiedene Wassertropfen, auf. In der Folge leidet das Nervensystem der Bienen und sie verlieren ihr Gedächtnis sowie ihre Orientierungsfähigkeit.
Von diesen Fähigkeiten hängt jedoch das Überleben des ganzen Bienenvolkes ab. Gleichzeitig schaden die Pestizide der Fruchtbarkeit der Bienen und haben Auswirkungen auf ihr Immunsystem, sodass die Bienen anfälliger für Parasiten und Krankheiten werden.
Die Milbe Varroa destructor ist ein besonders großes Problem für die Bienen. Sie wurde aus Asien eingeschleppt und befällt nun die Bienen. Die Milbe ernährt sich vom Bienenblut und vermehrt sich auf der Brut.
Durch die Bisswunden überträgt die Milbe Krankheitserreger, die in kurzer Zeit ganze Völker auslöschen können. Die Klimaveränderungen haben ebenfalls eine deutliche Wirkung auf die Bienen. Die Blütenphasen beginnen früher, die milden Winter nützen den Milben.
Plötzliche Temperaturschwankungen schwächen das Volk, reduzieren die Vorräte und bringen das Gleichgewicht der Bienen völlig durcheinander. Was können wir gegen das Bienensterben unternehmen? Ein wichtiger Schritt gegen das Bienensterben ist ein uneingeschränktes Verbot von Neonicotinoiden, und zwar auf EU-Ebene und weltweit.
Das Zulassungsverfahren von Chemikalien muss von Seiten der Politik verschärft werden, damit keine Wirkstoffe mehr zugelassen werden, die für Bienen gefährlich sind. Der Ökolandbau kommt ohne die gefährlichen Stoffe aus und sollte deshalb gefördert werden.
Auch du kannst einen kleinen Beitrag leisten, um den Bienen zu helfen: Bepflanze einen Balkonkasten mit bienenfreundlichen Blumen. So finden die Bienen auch in der Stadt oder in Gebieten mit Monokulturen ein größeres Nahrungsangebot.
Verwende im eigenen Garten keine Pestizide und kaufe am besten nur Lebensmittel, bei deren Anbau keine Pestizide genutzt wurden. Wenn euch das Video gefallen hat dann lasst doch einen Daumen nach oben da. Und ansonsten vielen Dank fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal bei Schlaumal.
2019/10/22 14:13:02