德语助手
2018-05-22
Zumindest in der deutschen Sprache schlüpfen sie in die unterschiedlichsten Rollen. Also spitzt mal schön die Lauscher!
„Horchlappen", „Löffel", „Lauscher" und „Teller": Für das Ohr gibt's im Deutschen manche umgangssprachliche und regionaltypische Ausdrücke. Dabei bezeichnet es grundsätzlich das Gehörorgan bei Mensch und Wirbeltier. Beim Menschen sitzt der äußere knorpelige Teil, auch „Ohrmuschel" genannt, an beiden Seiten fest am Kopf.
Bei Tieren wie Hunden, Katzen und Pferden kann er auch beweglich sein. Aufmerksame Ohren Im Tierreich sagen Ohren, ihre Position und ihre Stellung, oft ebenfalls etwas aus über das Gemüt der Tiere.
Wenn zum Beispiel ein Pferd die Ohren rückwärts flach an den Kopf legt, zeigt es starken Unwillen. Stellt es die Ohren aufrecht, versucht es dagegen, aufmerksam ein Geräuschsignal zu lokalisieren. Daher kommen auch solche Redensarten wie „lange Ohren machen", „die Ohren spitzen" oder „ganz Ohr sein" als Ausdruck gespannten und neugierigen Zuhörens.
Sagt man manchen Leuten nach sie hätten „Ohren wie ein Luchs", dann haben diese meistens ein sehr gutes Hörvermögen. Denn der Luchs zeichnet sich nicht nur durch die pinselartige Zuspitzung seiner Ohren aus, sondern ebenfalls durch seinen ausgezeichneten Gehörsinn. Wer allerdings wie ein ängstlicher oder schuldbewusster Hund „die Ohren hängen lässt", ist mutlos oder niedergeschlagen.
Häufig bekommt er oder sie dann den Ratschlag: „Halt die Ohren steif"! als Aufforderung, sich nicht unterkriegen zu lassen und den Mut nicht zu verlieren. Eben wie ein waches und munteres Tier.
Halbe Ohren und Ohren auf Durchzug Ganz anders sieht das aus, wenn man ohne rechte Aufmerksamkeit zuhört – etwa bei langweiligen Vorträgen und ausschweifenden Reden. In solchen Fällen „hört" man nur „mit halbem Ohr hin", „die Ohren" werden „auf Durchzug gestellt" oder das Gehörte „geht zum einen Ohr hinein und zum anderen wieder hinaus".
Man will das Gesagte einfach nicht hören. Vor allem Eltern pubertierender Kinder kennen das! Allerdings finden sich auch Menschen, die „auf den Ohren sitzen", nicht zuhören, bewusst – aber auch manchmal unbewusst – „ihre Ohren verschließen". Für Aufforderungen und Bitten sind sie unzugänglich, ignorieren sie gar. Das kann genauso frustrierend sein, wie „tauben Ohren zu predigen" und „auf taube Ohren zu stoßen".
Für die eigenen Aufforderungen oder Empfehlungen ist das Gegenüber einfach nicht empfänglich. Widerspenstige und aufmerksame Ohren Bis zum Jahr 2000 war es in Deutschland in solchen Fällen üblich, dass Eltern ihren unfolgsamen Kindern eine „Ohrfeige" verpassten oder ihnen „eins hinter die Ohren gaben". Mittlerweile ist das gesetzlich verboten.
Nun werden ihnen lediglich redensartlich „die Ohren langgezogen", das heißt, sie werden getadelt. Allerdings hatte das Ohrfeigen beziehungsweise das An-den-Ohren-ziehen mal einen ganz praktischen Hintergrund. Durch die Schmerzen an den Ohren oder auf der Wange sollte sichergestellt werden, dass sich die Kinder an – damals nur mündlich geschlossene – Verträge erinnerten und als Zeugen zur Verfügung standen.
Es wurde ihnen buchstäblich „hinter die Ohren geschrieben". Heute wird diese Wendung nur noch sprichwörtlich bei jemandem verwendet, der sich unbedingt etwas merken soll. Müde, aktive und freche Ohren Mit dem Ohr wird also so einiges veranstaltet, wenn auch nur im übertragenen Sinne.
Manche Wendung führt allerdings auch auf falsche Fährten. Wer sich „aufs Ohr haut", misshandelt sich nicht selbst, sondern teilt nur mit, dass er sich schlafen legt. Wer jemandem etwas „um die Ohren haut", macht dieser Person heftige Vorwürfe. „Übers Ohr gehauen" wird man leicht von einem „Schlitzohr", jemandem, der einen betrügen will.
Dem Schlitzohr nicht unähnlich sind Menschen, die „es faustdick hinter den Ohren haben". Sie sind, selbst wenn man es ihnen nicht ansieht, schlau, gerissen und auch schlagfertig. Nach einem alten Volksglauben sitzen nämlich Schalk und List in Gestalt kleiner Dämonen hinter den Ohren.
Sind es ganz viele, können sie zusammen so dick sein wie eine faustgroße Wulst. Klingende Ohren Sicher „klingen" dem einen oder der anderen jetzt „die Ohren", weil er oder sie spürt, dass jemand an ihn oder sie denkt.
Vielleicht hört der eine oder die andere auch etwas, das „wie Musik in den Ohren klingt", weil es so schön ist. Diese Menschen „trauen ihren Ohren" vielleicht „nicht", glauben es nicht. Aber die Ohren zuhalten, gilt nicht! Ganz Ohr sein, bitte!
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