德语助手
2023-08-29
Kommt, ihr wollt doch auch wissen, wie ihr wirklich tickt. Oder?
"Also ich bin ein INTP"
"The INFJ"
"ENFPs sind mitunter die charismatischen Persönlichkeiten, die es gibt"
"Das ist im Grunde die Theorie, dass es verschiedene Persönlichkeitstypen gibt, in allen Menschen"
"Wenn du es weißt, dann hast du sehr große Vorteile im Leben, weil du dich nämlich besser kennst"
Wir zeigen euch, worauf ihr bei solchen Tests achten müsst.
Und wir zeigen euch den besten Persönlichkeitstest von allen!
Und ihr könnt euch beim Zuschauen selbst ein bisschen einschätzen.
Ich denke ja immer, dass ich irgendwie beides bin:
Also introvertiert, weil ich in Ruhe besser Kraft tanken kann, als in Gesellschaft, aber irgendwie auch extravertiert bin, weil ich auch wirklich gerne in Gesellschaft bin
- ja in der Psychologie sagt man dazu extravertiert, extrovertiert ist die umgangssprachliche Form davon.
Und genau damit sind wir auch schon am Kern, wenn es darum geht unsere Persönlichkeit zu messen.
Die Sache mit dem introvertiert und extravertiert ist nämlich Grundlage für ganz viele verschiedene Tests.
Und einer davon ist uns bei der Recherche immer wieder untergekommen.
Der ist irgendwie super beliebt.
Der Myers-Briggs-Typenindikator.
Habt ihr mal von so Buchstabenkombis gehört wie INFJ oder ENTP?
Die stehen für einen bestimmten Persönlichkeitstyp.
Insgesamt gibt's 16 von solchen "Myers-Briggs"-Typen.
Beim Myers-Briggs-Test – oder einer Abwandlung davon – müsst ihr verschiedene Fragen beantworten.
Und am Ende kommt raus: ihr seid eher nach außen orientiert, also extravertiert (E) oder mehr eurer Innenwelt zugewendet, also introvertiert (I).
Und auch, ob ihr euch auf Fakten und reale Erfahrungen verlasst (S) oder die Welt lieber intuitiv (N) wahrnehmt.
Ob ihr Entscheidungen eher objektiv und rational (T) trefft oder euch von euren Werten und Moralvorstellungen (F) leiten lasst.
Und ob ihr eher nach vorgefasster Plänen (J) oder lieber spontan, dafür steht (P), handelt.
Voilà: Am Ende habt ihr dann so nen individuellen vierstelligen Buchstabensalat, der euch einem von diesen 16 Persönlichkeitstypen zuordnen soll.
Also: quasi ein Code, der zeigen soll, wie ihr tickt und welche Stärken euch ausmachen.
Auf der Startseite einer kostenlosen Version bzw. Abwandlung des Myers-Briggs-Test heißt es:
"Unsere Leser sagen, dass der Test so genau ist, dass es fast ein bisschen unheimlich ist"
Joa, ich würde sagen, damit ist die Messlatte hoch gesetzt.
Und wir konnten es uns natürlich nicht verkneifen, den auch mal zu machen.
Ich bin laut diesem Test ISFJ: Also eher introvertiert, berufe mich auf Fakten, aber auch auf meine Werte und handle lieber nach vorgefassten Plänen. Eh Ja.
Das ist der Persönlichkeitstyp "Verteidiger".
Ich zitiere: "Verteidiger sind normalerweise sanftmütig, können aber streitsüchtig werden, wenn es um den Schutz ihrer Familie oder Freunde geht."
"Hast du gerade was gegen meine Mutter gesagt?!"
Ja, das könnte ja eigentlich passen, oder?
Naja.
Das mit den Fakten stimmt und auch, dass ich nicht gerne meine Pläne durchkreuzen lasse.
Aber: Ich teile immer gern aus und introvertiert fühle ich mich eigentlich gar nicht.
Ja, da hast du auch wieder recht.
Also laut diesem Test bin ich Typ Protagonist, ENFJ.
Also extravertiert, intuitiv, treffe Entscheidungen werteorientiert und habe gerne feste Pläne, an die ich mich halte.
Im Text heißt das: "Protagonisten sind natürliche Führer voller Leidenschaft und Charisma.
Oftmals sind sie Politiker, Projektleiter oder Lehrer…" Julia, du musst nichts sagen… passt so naja, würde ich sagen.
Ich hab den Test dann nach 2 Wochen noch mal gemacht und da war ich dann plötzlich Typ "Architekt", INTJ, also dann doch introvertiert und rational.
Und da heißt es: "Mit ihrem unnachgiebigen Intellekt manövrieren sich Architekten durch das Leben als wäre es ein Schachspiel."
Tja, also das schmeichelt mir jetzt natürlich, aber welcher von den beiden Typen bin ich denn jetzt wirklich?
Und genau das ist das Problem an solchen Typentests: Sie funktionieren nicht.
Beim Myers Briggs kommt immer mal wieder was anderes raus, wie bei Andrea.
Dann ist man einmal "ENFJ" und zwei Wochen später angeblich "INTJ".
Beim Myers-Briggs-Test wird man also je nach Antworten in eine Kategorie gesteckt.
Der Punkt, ab dem man angeblich "E" ist - also extravertiert- und nicht mehr "I" - introvertiert - , ist aber komplett willkürlich.
Bleiben wir mal bei dem Beispiel Introversion und Extraversion: "Das heißt, die allermeisten Menschen sind irgendwo in der Mitte zwischen Introversion und Extraversion.
Oder vielleicht leicht introvertiert oder leicht extravertiert oder ganz genau in der Mitte.
Und im Myers-Briggs-Test werden sie gezwungen, entweder in die Extraversions-Kategorie oder in die Introversions-Kategorie zu kommen.
Das heißt, die Gefahr oder das Problem bei dem Myers-Briggs-Test ist, wenn ich den ein paar Wochen später wieder ausfülle, ich würde ganz viel Geld darauf verwetten, ich komme in eine andere Kategorie raus."
War ja bei mir auch so.
Mal war ich E, also extravertiert mal I, also introvertiert.
Diese Linie, die man bei dem Test zieht, um zu sagen: Ab hier ist jemand introvertiert, ab hier extravertiert,
führt auch dazu, dass sich Menschen, die sich eigentlich ähnlich sind, in 2 Kategorien landen und Menschen, die vergleichsweise weit auseinanderliegen, aber in einer stecken.
Nicht so ganz Sinn der Sache…
Wir haben uns dann gefragt, wer hat den Myers-Briggs-Test eigentlich erfunden?
So, und das waren nicht etwa Psychologinnen, sondern: Eine Krimiautorin und ihre Mutter stecken dahinter.
Immerhin, die beiden interessierten sich für die Theorie von Carl Gustav Jung, dem Begründer der "analytischen Psychologie" und Schüler Sigmund Freuds.
Und Jung teilte die Menschen aufgrund ihres Verhaltens auch in Typen ein.
Und seine Arbeit nahmen sie als Grundlage für ihren Myers-Briggs-Typenindikator.
Die Idee, Menschen in Persönlichkeitstypen einzuteilen, ist auch wirklich schon sehr sehr alt.
Das hat man schon in der Antike gemacht.
Da gab es dann Einteilungen in "Typen", wie zum Beispiel den "Melancholiker" oder den "Choleriker", um den Charakter eines Menschen zu erfassen.
Man ging sogar davon aus, dass sich das im Aussehen z.B. der Kopfform zeigt.
Aber (!): Nur weil man das Einteilen in Typen jetzt schon so lange macht, heißt das jetzt nicht, dass das sinnvoll ist.
Das ist ein typischer Fehlschluss, den wir hier auch nicht begehen sollten.
Denn mittlerweile weiß man: Die Menschheit in Typen aufzuteilen – ob 16 oder 6 oder 60 – das geht eigentlich gar nicht.
Ein paar wenige Typen werden der Vielfalt des menschlichen Charakters einfach überhaupt nicht gerecht.
Bei so Typentests wie dem Myers Briggs werden Millionen von Menschen in eine Schublade gesteckt.
Und die ticken alle gleich? Really?!
Das kommt unserem Alltagsdenken sehr stark entgegen, dem stereotypen Alltagsdenken,
bei dem wir ja auch davon ausgehen, dass Frauen alle gleich sind und ganz unterschiedlich sich verhalten als Männer.
Das stimmt natürlich alles gar nicht.
Aber so sehen Menschen nun mal die Welt stereotyp, vereinfacht grob in Kategorien werden Menschen eingeteilt.
Und genau das macht auch solch ein typologisches Verfahren wie der Myers-Briggs-Test.
Das heißt es gibt eine einfache Information, die für mich eine komplexe Welt erklärlich macht.
Und dieses vereinfachte Einteilen in Typen ist die typische Falle, in die sogenannte "Persönlichkeitstests" im Internet tappen - und damit auch die Menschen, die sie machen.
Man kann zwar schon etwas über die Persönlichkeit aussagen, aber eben nicht mit irgendwelchen "Typen".
Dabei muss man auf Eigenschaften schauen, an die du jetzt vermutlich erstmal gar nicht denkst.
Auf welche und wie, erzählen wir euch gleich.
Jetzt erstmal ein kleines Experiment.
Lies doch mal diesen Satz aufmerksam mit: "Du schaffst es, dass andere dich mögen, dir selbst gegenüber bist du aber ziemlich kritisch.
Du siehst immer beide Seiten der Medaille und machst dir lieber eigene Gedanken, als das, was andere sagen, einfach zu glauben."
Und? Beschreibt dich das gut?
Falls ja, dann teilst du diesen Eindruck mit fast 90 Prozent der Menschen.
Dass wir den Eindruck haben, dass solche sehr allgemein gehaltenen Aussagen erstaunlich perfekt auf uns zutreffen, das nennt man den "Barnum-Effekt".
Die Aussagen sind dabei so universell und unkonkret, dass sie auf fast jeden zutreffen.
Und hier zitiere ich mal passenderweise aus meinem 1. Testergebnis aus dem Myers-Briggs-Test:
"Alle Ihre Handlungen wirken nach außen und beeinflussen ihre Umgebung"
- Ja, ich würde sagen, das haben Handlungen so an sich.
Barnum-Aussagen beschreiben aber zum Beispiel auch zwei entgegengesetzte Eigenschaften und nehmen von beidem ein bisschen:
"Du handelst gern entschlossen, bist dir aber auch manchmal unsicher, wie du dich verhalten sollst" Wer kennt's nicht.
Kennt man übrigens auch gerne aus Horoskopen.
Oder solche Aussagen betonen besonders schmeichelhafte Charakterzüge, mit denen man sich gerne identifiziert…
Hier ganz passend aus meinem Testergebnis: "Verteidiger sind wahrhafte Altruisten, und reagieren auf Güte mit umso größerer Güte und Liebenswürdigkeit."
- Heiei! Was wäre ich doch für ein toller Mensch.
Der Barnum-Effekt macht übrigens auch, dass viele den Eindruck haben, dass ihr Sternzeichen genau zu ihnen passt, dass sie "typisch Waage" oder "der totale Steinbock" sind.
Bei solchen Tests kriegt ihr also eigentlich nur irgendeinen netten Text, der beschreibt, wie ihr angeblich seid.
Zumindest der Myers-Briggs WIRKT zwar schon irgendwie wissenschaftlich fundiert - tja, aber am Ende ist er eben auch nur ein netter Text.
Aber vielleicht geht es ja auch gar nicht immer so sehr darum, dass das jetzt alles stimmt.
Fairerweise muss man einfach sagen, das solche Tests ja auch einfach Spaß machen.
So, wer aber jetzt wirklich etwas über sich erfahren will, der sollte einen anderen Test machen! Der einzig wahre Test.
Gucken wir mal in die Wissenschaft.
Die hat eine bessere Antwort darauf, wie man die Persönlichkeit erfasst, nämlich zum Beispiel so: "Ich bin immer gut vorbereitet" - Wie gut passt das zu dir?
Gar nicht, mittel oder sehr?
Und wie ist es hiermit?
"Ich erledige unangenehme Verpflichtungen sofort" - gar nicht? mittel? sehr?
Das sind Fragen aus einem anerkannten Persönlichkeitstest.
Und die zielen auf eine Eigenschaft ab, die "Gewissenhaftigkeit" heißt.
Diese Facette deiner Persönlichkeit sieht man z. B. deiner Wohnung an: Ist die jederzeit so aufgeräumt, dass Besuch kommen könnte?
Oder liegt alles kreuz und quer?
Daran könntest du noch erkennen, ob du eher gewissenhaft bist: Räumst du sogar bei den Apps auf deinem Handy auf?
Hast du in der Schulzeit immer brav deine Hausaufgaben gemacht und nicht erst morgens im Bus?
Sehr gewissenhafte Menschen lieben Ordnung, sind pflichtbewusst und bereit, sich anzustrengen, um etwas zu leisten.
Sie haben jede Menge Disziplin und lassen sich nicht so leicht von Versuchungen ablenken – zum Beispiel Serie zu suchten, statt für die Klausur zu lernen.
Hermine Granger aus Harry Potter hätte z.B. sehr hohe Werte in diesem Merkmal.
Wie sieht es aus, wenn jemand wenig gewissenhaft ist?
"Ich arbeite nur so viel, wie ich muss". - gar nicht, mittel, sehr?
Wer ruft hier gerade: "Voll!" Dann, bist du wahrscheinlich wenig gewissenhaft.
Du verpeilst auch mal einen Termin, schiebst unangenehme Sachen auf und gehst lieber Hobbys nach oder daddelst, als dich ständig abzurackern.
Dann bist du in guter Gesellschaft mit dem "Dude" von The Big Lebowski.
Jetzt fragt ihr euch vielleicht, wieso ist das jetzt so viel besser als der Myers Briggs?
Ein guter Persönlichkeitstest sollte es schaffen, den Charakter einer Person korrekt zu erfassen, oder?
Wenn das Ergebnis wahr ist, sollte man damit ansatzweise vorhersagen können, wie sich der- oder diejenige in zukünftigen Situationen verhalten wird.
Und das kann ein Modell wesentlich besser als der Myers-Briggs: Die Big 5.
Denn in der Psychologie hat man fünf Kernmerkmale der menschlichen Persönlichkeit entdeckt.
Und die Fragen, die euch Julia gerade gestellt hat, zielen genau darauf ab.
Diese Big 5 sind das verbreitetste wissenschaftliche Modell der Persönlichkeit.
Fragebögen, die auf den Big 5 basieren, kommen vor Gericht, in Schulen, in der Berufsberatung, beim Online-Dating und in der psychologischen Forschung zum Einsatz.
So, wie ist man jetzt auf die Big 5 gekommen?
Die Big 5 gehen auf zwei US-amerikanische Psychologen zurück.
Anstatt sich einfach zu überlegen, welche Merkmale wichtig sein KÖNNTEN, haben sie sich angesehen:
Wie sprechen wir eigentlich über Menschen und ihre Unterschiede?
Sie sind also zunächst von der Sprache ausgegangen.
Sie durchkämmten ein Wörterbuch der englischen Sprache nach entsprechenden Begriffen und erstellten eine Liste mit Wörtern, die den Charakter beschreiben.
So wurden fast 20 000 Eigenschaften gefunden.
Von abenteuerlustig über nachtragend oder sprunghaft zu weltoffen oder zielstrebig.
Und dann wurden im nächsten Schritt viele Begriff aussortiert, damit zum Beispiel wirklich überdauernde Eigenschaften übrig blieben und nicht sowas wie "aufgeregt sein".
Dann wurden viele Menschen befragt, inwiefern solche Eigenschaftswörter auf sie zutreffen.
Und da zeigte sich: Einige der Eigenschaften gehörten offenbar zusammen.
So beschrieben sich viele Leute gleichzeitig als "ordentlich" und "pflichtbewusst".
Und dann kann man mit Statistik aus solchen Überschneidungen einen übergeordneten Faktor ermitteln.
Nennt sich Faktorenanalyse. Z.B. gehören die Begriffe "ordentlich", "pflichtbewusst", "sorgfältig" und "leistungsbereit" zum darüber liegenden Merkmal "Gewissenhaftigkeit".
Und am Ende blieben fünf unabhängige Merkmale übrig: die Big 5.
Sie lauten: 1. Extravertiertheit Also: Wie gern bist du unter Menschen?
Magst du große Partys mit vielen neuen Leuten?
Eher introvertiert zu sein heißt übrigens nicht unbedingt, dass du schüchtern bist.
Du brauchst aber Zeit für dich alleine, um dich zu erholen.
Dieses Merkmal kennt ihr schon aus dem Myers Briggs.
Hier ist es aber anders: Bei den Big 5 bildet jedes Merkmal ein Spektrum mit fließenden Übergängen.
Man kann also nicht nur total introvertiert oder total extravertiert sein, sondern auch alles dazwischen.
Ganz links auf diesem Spektrum wäre jemand, der maximal introvertiert ist.
Diese Person verbringt vielleicht ihre gesamte Zeit allein.
Am anderen Ende des Spektrums ist jemand, der ultra extravertiert ist - der eigentlich immer unter Leuten sein will.
Dazwischen gibt es theoretisch unendlich viele Abstufungen.
Die meisten Menschen landen nicht am Rand, sondern sind nur leicht introvertiert oder leicht extravertiert.
Und daher halt eher so in der Mitte, wie ich zum Beispiel.
Big-5-Tests zeigen dir also immer, wo du im Vergleich zu anderen stehst, etwa wie extravertiert du gemessen am Durchschnitt bist.
Ok, kommen wir zu den anderen vier Merkmalen.
Gewissenhaftigkeit, hatten wir ja schon.
Dazu gehören übrigens diese Unter-Eigenschaften: : Kompetenz , Ordnungsliebe, Pflichtbewusstsein, Leistungsstreben, Selbstdisziplin, Besonnenheit.
Auch hier zeigt das Ergebnis an, wo du dich auf dem Spektrum befindest.
Offenheit für neue Erfahrungen Hier geht es um Neugier:
Wer sehr offen für neue Erfahrungen ist, stellt sich eventuell zum Beispiel gerne philosophische Fragen, oder aber auch: bereist gern fremde Länder.
Hierfür wäre z.B. Indiana Jones ein Prototyp.
Und wer wenig offen für neue Erfahrungen ist, liebt Routinen und vertraute Umgebungen und steht eher links.
Uns ist hier irgendwie kein Prototyp eingefallen.
Euch vielleicht? Dann schreibt es doch mal in die Kommentare.
Verträglichkeit: Hier geht's darum, wie du dich anderen gegenüber verhältst:
friedlich und freundlich oder wirst du auch mal ruppig oder fährst die Ellenbogen aus? Kennt man ja zum Beispiel von Dr House.
Neurotizismus vs. emotionale Stabilität: Neurotisch heißt "emotional instabil":
Wirst du leicht ängstlich und nervös wie z.B. der Detektiv Monk, wer ihn kennt… oder bleibst du immer cool, wenn andere die Nerven verlieren, wie James Bond?
Und übrigens, diese Big 5 gelten nicht nur in Deutschland, sondern sie sind Grundmerkmale der Persönlichkeit in vielen Ländern der Welt.
Das zeigen Untersuchungen.
Nicht nur, wo du bei den einzelnen Merkmalen liegst, ist bei den Big 5 ganz individuell.
Auch die Kombination der fünf Merkmalsausprägungen ist bei jedem anders.
Sie ergeben dein ganz individuelles Persönlichkeitsprofil.
Eine ganz eigene Form, je nachdem, wo die Punkte liegen.
Bei den Big 5 wirst du also nicht einem vorgefertigten Typ zugeordnet, sondern bekommst ein ganz individuelles Ergebnis.
Wenn ihr auch mal wissen wollt, wo ihr bei den Big 5 steht, könnt ihr auf der Website der Uni Leipzig kostenlos einen Big-Five-Test machen.
Wir haben euch den Test in der Beschreibung verlinkt.
Was sagt mir das jetzt, wenn ich meine Persönlichkeit kenne?
Erstmal muss man fairerweise sagen, in einzelnen Situationen allein wird sich deine Persönlichkeit nicht so deutlich zeigen.
Hier spielen andere Einflüsse eine zu große Rolle.
Ein Beispiel: Stell dir vor, du machst gerade eine richtig schlimme Trennung durch und hast deshalb kaum geschlafen.
Am nächsten Morgen sollst du eine neue Mitarbeiterin einarbeiten und wusstest davon nichts.
Vielleicht bist du viel unhöflicher zu ihr, als du normalerweise wärst.
Aber natürlich nicht, weil deine Persönlichkeit so ist.
Auch wenn die Kollegin das dann vielleicht denken könnte.
Persönlichkeit zeigt sich eher über viele Situationen.
Und damit lassen sich zumindest Verhaltenstendenzen vorhersagen.
Zum Beispiel: Habe ich überdurchschnittliche Werte bei Neurotizismus, bin also emotional eher instabil, dann bin ich wahrscheinlich generell eher vorsichtiger als andere.
Okay, soweit klar, aber was sagt mir das jetzt, wenn ich meine Persönlichkeit kenne?
Wenn ich also zum Beispiel weiß, dass ich emotional instabiler bin.
Zum Beispiel haben Forschende in einer großangelegten Studie, die unsere Persönlichkeit und Optimismus untersucht hat, herausgefunden,
dass Menschen, die hohe Werte bei Neurotizismus haben, weniger optimistisch durch die Welt gehen.
Klingt jetzt irgendwie negativ, aber man kann es auch so sehen:
Vielleicht haben sie auch ein besseres Gespür für ihre Umwelt und bessere Antennen für Gefahr.
Und es kam auch raus, dass hohe Werte in Merkmalen wie Verträglichkeit und Extraversion und Gewissenhaftigkeit positiv mit Optimismus korreliert waren.
Ein weiteres Beispiel ist die Dimension Gewissenhaftigkeit:
Wenn ich meine Aufgaben immer pünktlich und ordentlich erledige, kann das beruflich natürlich extrem von Vorteil sein.
Studien weisen darauf hin, dass hohe Werte bei Gewissenhaftigkeit auch beruflichen Erfolg versprechen.
Klingt auch ziemlich logisch oder?
Aber wenn ich ZU perfektionistisch und vielleicht auch etwas neurotisch bin, kann das auch ein Risiko für Burn Out sein.
Und auch hier muss man differenzieren, um welchen Beruf es geht.
"Die Forschung macht Aussagen generell zur Aussagekraft der Gewissenhaftigkeit, zum Beispiel in Bezug auf berufliche Leistung.
Aber das bedeutet eben nicht, dass wenn ich jetzt hoch gewissenhaft bin, dass ich automatisch deshalb weiß ich nicht eine gute Chirurgin bin oder ein guter Zahnmediziner."
Nicht nur im Beruflichen - auch im Privaten - spielt die Persönlichkeit nicht so eine große Rolle, wie wir oft denken.
Ihr müsst jetzt zum Beispiel beim Online-Dating nicht eure Persönlichkeit verraten, damit ihr den oder die Richtige findet.
Denn viel wichtiger als die Persönlichkeit sind geteilte Werte, wie Sicherheit, Tradition oder Individualität und die gleichen Lebensziele.
Und am Ende ist es gut, dass wir alle so verschieden sind und in keine Box passen.
So finden alle ihren Platz in der Gemeinschaft.
Also egal, was bei eurem Test rauskommt, ihr seid gut so, wie ihr seid!
Also, wenn ihr besonders gewissenhaft seid, dann lasst ihr noch ein paar Kommentare da und auf jeden Fall auch ein Like.
Und eigentlich auch den Kanal abonnieren.
Und wenn ihr eher so offen für neue Erfahrungen seid, dann haben wir noch diese zwei Videos für euch.
Also, macht's gut, bis zum nächsten Mal, ciao!
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