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2021-02-09
Wir kommen heute zu einem absoluten Höhepunkt der Meisterwerkereihe. Buchstäblich jedes Schulkind kennt den Turmbau zu Babel, in jener Version, die das Kunsthistorische Museum Wien bewahrt.
Bruegels Meisterwerk ist seit spätestens 1604 im Besitz der Habsburger-Dynastie, auf deren Sammlertätigkeiten der künstlerische Reichtum des kunsthistorischen Museums zurückgeht. Das biblische Suchez des Turmbaus zu Babel ist ein, in der Kunstgeschichte häufig verwendetes Thema und das nicht ohne Grund.
Es ist die, im Buch Genesis erzählt die Geschichte, vom Versuch der Menschheit, sich auf die Ebene Gottes zu erhöhen. Mit ihrer Neigung zum Hochmut, die bis heute zum Wesen der Menschen zählt.
Gott aber lässt die Erbauer des Turmes zur Strafe, an Sprachverwirrung leiden und verhindert dadurch seine Fertigstellung. Es wird wirklich am Rande der Kräfte von tausenden Menschen an einem Projekt gearbeitet, das von vornherein dem Scheitern verurteilt ist.
Und der Herrscher kommt, besucht diese Baustelle und ist sehr weit davon entfernt, sich dieser Lage bewusst zu sein und lässt sich stattdessen huldigen von den Bauarbeitern, die vor ihm knien. Und ja, nimmt eben die Lage überhaupt nicht wahr.
Bruegel zeigt mit architektonischer Akribie die Unmöglichkeit, den Turm jemals fertig zu stellen. Bereits im Fundament sind instabile und mehrfach abgestützte Mauern zu erkennen, die eine unüberlegte, von Übermut angetriebene, Angehens Weise suggerieren.
Mit dieser Art der Komposition und den vielen Details, zieht Pieter Bruegel auf mehrfache Weise den Blick des Betrachters an. Der Turm selbst wirft ein Schatten auf die Stadt und auf den Hafen, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum Turmbau stehen.
Und macht auch das Größenverhältnis deutlich. Diese ganz winzig kleinen Häuser und die bukolische Landschaft, die zu sehen ist, macht nochmal deutlich, wie gigantisch dieses Bauwerk ist.
Und zusätzlich wirkt das Gebäude an sich, das eine klaffende Wunde aufweist, fast wie ein Lebewesen und hat etwas Monströses an sich. Die weißen massiven Außenmauern scheinen wie die dicke Haut eines Lebewesens, der Kern aus Ziegeln lässt uns an Fleisch und Gewebe denken.
Überall sind Menschen, klein und unbedeutend. Dagegen wirkt der Turm riesengroß, übermenschlich, unmenschlich.
Bruegel hat in seiner rund elfjährigen Malerlaufband insgesamt 3 Bilder gemalt, die den Turmbau behandeln. Die früherste Ausführung war eine, auf Elfenbein gemalte Miniatur, die sich leider nicht bis heute erhalten hat.
Die zweite bekannte Version zählt zu Bruegels Spätwerk, sie befindet sich heute in Rotterdam. Und unterscheidet sich deutlich von der Wiener Version.
Das Gemälde in Rotterdam hat einen ganz anderen Charakter. Es ist also ein mit miniaturstisches Werk. Also es hat fast den Charakter einer Miniaturmalerei auf Papier.
Die Farbigkeit ist viel düsterer, die Stimmung ist gewitterartig. Der Bau selbst ist schon fast vollendet. Während unser Turmbau eine ganz lichte Erscheinung hat.
Die Farbigkeit, die Farbpalette ist viel heller und der Bau ist noch voll im Gange. Man wird einfach von dieser gewaltigen Darstellung angezogen. Dieser Effekt ist beim Rotterdamer Gemälde nicht ganz gegeben, weil das Format einfach ein viel Kleineres ist.
Es gibt Hinweise darauf, dass das Wienerbild ursprünglich noch größer war und im Zuge einer vereinheitlichenden Formatierung im 18. Jahrhundert am oberen und rechten Rand beschnitten wurde. Der Betrachter entdeckt in der Komposition keinen Ruhepol.
Er sucht in der suggerierten Rationalität des Gebäudes einen Halt, muss sich aber letztendlich mit dem Gedanken abfinden, dass ihm hier ein Gleichnis purer lebensverschwendender Sinnlosigkeit vor Augen geführt wird.
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