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2022-08-21
Auf einmal waren sie überall: AirPods.
Innerhalb von nur wenigen Jahren wurden sie zu einem Riesenerfolg für Apple.
Eventuell auch, weil Karl Ess sie cool gemacht hat.
Ha! Das Standard Modell kostet aktuell 179 Euro.
Die Pro Version 279 Euro. Ob die Preis gerechtfertigt sind, wird kontrovers diskutiert.
So oder so verdoppeln sich von Jahr zu Jahr die Verkaufszahlen.
Vielleicht hast du sogar selber welche.
Der kulturelle Einfluss der AirPods wächst und wächst.
Sie haben sich längst auch als Statussymbol etabliert.
Dabei fing alles an mit einer bereits gescheiterten Idee und ein paar Memes.
Wie sind AirPods so erfolgreich geworden?
Und welche geniale Strategie steckt dahinter?
Alles beginnt im Jahr 2007, als das hier vorgestellt wird.
Das iPhone-Bluetooth-Headset soll das kabellose Telefonieren revolutionieren.
Und na ja, für Apple-Verhältnisse ist es ein ziemlicher Flop.
Nach nur zwei Jahren wird das Projekt eingestellt.
So bleibt es jahrelang bei schlechten, weißen, kabeligen In-Ear-Kopfhörern.
2014 ist beats by dr. dre eine der wertvollsten Kopfhörermarken der Welt.
Das Unternehmen dahinter ist der mit Abstand umsatzstärkste Hersteller von Bluetooth-Kopfhörern in den USA.
Apple kauft das Unternehmen kurzerhand für knapp drei Milliarden Dollar.
Umgerechnet 2,2 Milliarden Euro. Eventuell ist es der erste Schritt, den AirPods den Weg zu ebnen.
Der größte Konkurrent ist aus dem Weg geräumt.
2016 attackiert Apple den Markt für kabellose Kopfhörer erneut.
Die ersten Reaktionen zu den AirPods waren ... eher mäßig.
Doch die Verkaufszahlen explodierten abrupt.
Im ersten Jahr wurden laut Marktanalysten schätzungsweise 15 Millionen AirPods verkauft.
2020 bereits über 100 Millionen.
Wären AirPods ein eigenes Unternehmen, wäre es deutlich umsatzstärker als Spotify, Twitter und Snapchat.
Aber warum sind sie so erfolgreich?
Die Soundqualität der ersten Generation war laut Experten in Ordnung.
Die der zweiten Generation und der Pro-Version sind deutlich besser, aber nicht überdurchschnittlich gut.
Deshalb werden die Preise von vielen kritisiert.
Apple wollte dich aber vermutlich gar nicht mit der Soundqualität überzeugen.
Und Bluetooth-In-Ear-Kopfhörer waren zu diesem Zeitpunkt eigentlich nichts Neues.
Wir würden die Strategie beziehungsweise die Gründe für den Erfolg der AirPods in drei Aspekte aufteilen.
1. Wo sind die 3,5mm hin? 2. Experience Marketing. 3. Flex.
Zum ersten Punkt schauen wir kurz noch mal auf das Apple Event von 2016.
Wenige Minuten, bevor die AirPods vorgestellt werden, gibt es eine weitere Ankündigung.
Das neue iPhone 7 und alle zukünftigen Modelle werden ohne den damals üblichen Kopfhöreranschluss auf den Markt kommen.
Wenn du weiterhin Kabelkopfhörer mit dem alten Anschluss verwenden willst, bekommst du zwei Lösungen von Apple präsentiert:
Entweder diesen unpraktischen Adapter, den man überall mithinschleppen muss, und der die nach dem Event das Gefühl gibt, ein Steinzeitmensch zu sein, oder eben AirPods.
Die wahrscheinlich bessere Lösung für ein Problem das Apple wenige Minuten zuvor selber kreiert hat.
Experience Marketing basiert darauf, Produkte oder Leistungen als Erlebnis zu verkaufen.
Apple schafft das immer wieder wie kaum ein anderes Unternehmen.
Das Öffnen des Laptops, das Entsperren mit einem Blick, all das ist zwar jeweils Teil des Gerätes, aber auch ein Mikroerlebnis.
Eine Art Highlight in der Erfahrung mit dem Produkt.
Gerade für iPhone Nutzer, und das sind ja global viele Menschen, schließen AirPods hier nahtlos an.
Stell dir vor, du hast einen 31-minütigen Weg von dir zu Hause mit der U-Bahn zur Arbeit.
Du gehst aus dem Haus und nimmst die AirPods aus ihrem Case.
Kein Kabel, die Koppelung mit deinem iPhone ist wahnsinnig einfach.
Dieser Moment ist ein Highlight, weil er so bequem ist.
Fast ein Ritual. Dann sitzt du 15 Minuten mit Musik in der U-Bahn.
Der Sound ist ganz gut, aber nicht überragend.
Dann spricht die jemand an, du nimmst die AirPods heraus und die Musik pausiert.
Keine Umstände, kein Rumgetüdel.
Dann stellst du Siri, ohne dein Handy zu berühren, eine schnelle Frage zum Wetter.
Ein weiteres Highlight. Darauf folgen 15 Minuten Fahrt mit Musik.
Dann bei der Ankunft verstaust du die Kopfhörer, sie laden einfach im Case auf und müssen nicht angeschlossen werden.
Elegant, simpel und ein gutes Ende der Fahrt.
Die drei Highlights haben zusammen nur eine Minute der gesamten Reise ausgemacht.
Der "ganz gute Sound" 30. Aber wir erinnern uns eben an die Highlights.
In einer Achterbahn nur an den steilsten Abgang, bei Filmen an den Anfang und das Ende.
So machen die kleinen Features und die Integration im Apple-Ökosystem die Kopfhörer wahnsinnig attraktiv, obwohl diese nur einen kleinen Teil der Nutzungszeit ausmachen.
Das alles leitet über zu Drittens: dem Flex.
AirPods werden natürlich nicht als bloße In-Ear-Kopfhörer vermarktet, sondern als integratives smartes Livestyle-Produkt und Modeaccessoire der Zukunft.
Anders als MacBooks und iPhones sind AirPods im Ohr immer sichtbar für die Außenwelt.
Ein Louis Vuitton Ohrring für Gen Z.
Jeder, der sie trägt, setzt ein Statement.
Egal ob Fußballer, Schauspieler oder Youtuber.
So war der erste Eindruck schnell vergessen.
Aus AirPod-Memes wurde AirPod-Flexing.
Solche Case-Designs können zusätzlich zum Flex beitragen. Oder auch nicht.
Mittlerweile gibt es drei verschiedene Modelle zu unterschiedlichen Preisen.
Mit 179 Euro kosten die Standard AirPods viel Geld, sind aber ein vergleichsweise günstiges Apple-Produkt.
Sie können also auch ein Einstiegspunkt in die Marke sein.
Neben AirPods findet man heute unzählige kabellose In-Ear-Kopfhörer von anderen Herstellern auf dem Markt.
Im Vergleich werden diese häufig für ihre überlegene Soundqualität und angemessenen Preise gelobt.
Die AirPods sind nach der Apple Watch die zweite große Erweiterung des Apple-Universums in Richtung:
Dieser Trend verändert, wie wir unsere verschiedenen Geräte bedienen, nutzen und wahrnehmen.
Heute wissen AirPods, wann die pausieren müssen.
In Zukunft könnte Musik vielleicht an unseren Pulsschlag angepasst werden, der von der Apple Watch gemessen wird.
Es ist kein Wunder, dass der Konzern aktuell höchstwahrscheinlich Smart Glasses entwickelt und extrem viel Geld in Virtual und Augmented Reality investiert.
Vielleicht wird die Apple Brille dann der nächste Flex.
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