德语助手
2024-08-13
Wenn man eine ältere Person kennt, die linkshänlich ist,
musste diese wahrscheinlich lernen, mit rechts zu schreiben oder zu essen.
In vielen Teilen der Welt ist es noch immer normal, Kinder zu zwingen, ihre "richtige" Hand zu benutzen.
Sogar das Wort für "rechts" bedeutet in vielen Sprachen auch richtig oder gut.
Aber wenn es so falsch ist, linkshänder zu sein, warum kommt es überhaupt vor.
Heute ist etwa ein Zehntel der Weltbevölkerung linkshändig.
Archäologische Funde belegen, dass dies schon vor 500.000 Jahren so war.
Etwa zehn Prozent der gefundenen menschlichen Skelette weisen entsprechende Unterschiede bei Armlänge und Knochendichte auf
und manche antiken Werkzeuge lassen auf eine Nutzung mit der linken Hand schließen.
Und auch wenn viele das glauben mögen.
Die Händigkeit kann man sich nicht aussuchen.
Sie lässt sich schon vor der Geburt anhand der Position des Fötus im Mutterleib bestimmen.
Wenn Händigkeit also angeboren ist, ist sie dann genetisch bedingt?
Ja und nein.
Eineiige Zwillinge mit gleichen Genen können trotzdem verschiedene dominante Hände haben.
Tatsächlich kommt das hier genauso oft vor wie bei jedem anderen Geschwisterpaar auch.
Aber die Wahrscheinlichkeit rechts oder linkshändig zu sein,
wird in einem erstaunlich konstanten Maß von der Händigkeit der Eltern bestimmt.
Wenn der Vater linkshändig ist, aber die Mutter rechtshändig,
liegt die Wahrscheinlichkeit bei 17%, dass das Kind linkshändig ist,
während nur 10% der Kinder zweier rechtshändiger Eltern linkshändig sind.
Die Händigkeit scheint durch Zufall bestimmt zu werden, aber die Wahrscheinlichkeit wird von den Genen festgelegt.
All dies deutet darauf hin,
dass es einen evolutionären Grund für diesen kleinen Anteil an Linkshändern gibt
und dass sich dies über Jahrtausende nicht geändert hat.
Obwohl es verschiedene Theorien gibt,
die die Händigkeit zu erklären versuchen und warum die meisten Menschen Rechtshänder sind,
legt ein neues mathematisches Modell nahe,
dass das Verhältnis ein Gleichgewicht zwischen Konkurrenz- und Kooperationsdruck in der menschlichen Evolution widerspiegelt.
Die Vorteile der Linkshändigkeit zeigen sich am deutlichsten,
wenn man einen Gegner hat, zum Beispiel im Kampf oder beim Sport.
Zum Beispiel sind 50 Prozent der besten Batter im Baseball linkshändig.
Aber warum?
Man könnte es als Überraschungsvorteil betrachten.
Weil Linkshänder in der Minderheit sind,
spielen und trainieren sowohl Rechts- als auch Linkshändige Spieler die meiste Zeit gegen Rechtshänder.
Wenn beide gegeneinander spielen,
ist der Linkshänder besser darauf vorbereitet als der rechtshändige Gegner,
wodurch der Rechtshänder aus dem Konzept gebracht wird.
Diese Kampfhypothese, bei der ein Ungleichgewicht in der Population zu einem Vorteil für linkshändige Kämpfer oder Athleten führt,
ist ein Beispiel für negative, häufigkeitsabhängige Selektion.
In der Evolution neigen Gruppen mit einem relativen Vorteil jedoch dazu,
so lange zu wachsen, bis dieser Vorteil wieder verschwindet.
Hätten die Menschen während ihrer gesamten Evolution nur gekämpft und gewetteifert,
hätte die natürliche Auslese zu mehr Linkshändern geführt,
bis dies keine seltene Eigenschaft mehr gewesen wäre.
In einer Welt des reinen Wettbewerbs wären also 50% der Bevölkerung Linkshänder.
Unsere Evolution ist jedoch nicht nur von Konkurrenz, sondern auch von Kooperation geprägt.
Und der Kooperationsdruck verschiebt die Verteilung der Händigkeit in die entgegengesetzte Richtung.
Beim Golf, wo die Leistung nicht vom Gegner abhängig ist, sind nur 4% der Spitzenspieler Linkshänder.
Ein Beispiel für das allgemeine Phänomen des Teilens von Werkzeugen.
Junge potenzielle Golfer finden leichter einen Satz Schläger für Rechtshänder,
da diese, wie viele wichtige Instrumente, die die Gesellschaft prägen, für die rechtshändige Mehrheit entwickelt wurden.
Da Linkshänder diese Werkzeuge nicht so leicht bedienen können und häufiger Unfälle erleiden,
wären sie in einer rein kooperativen Welt weniger erfolgreich und würden letztendlich verschwinden.
Da das Modell die Verteilung der Linkshänder in der Allgemeinbevölkerung korrekt vorhersagt und auch mit Daten aus diversen Sportarten korreliert,
lässt sich daraus schließen, dass das Fortbestehen von Linkshändern als kleine aber stabile Minderheit ein Gleichgewicht widerspiegelt,
das aus gleichzeitigem Wettbewerbs- und Kooperationseffekten resultiert.
Und das Faszinierendste ist, was uns die Zahlen über verschiedene Populationen verraten.
Von der ungleichen Verteilung der Pfotigkeit bei kooperativen Tieren
bis hin zum etwas größeren Anteil an Linkshändern in konkurrenzorientierten Jäger- und Sammlergesellschaften.
Vielleicht finden wir sogar heraus,
dass wir die Antworten auf so manches Rätsel der frühmenschlichen Evolution bereits gefunden haben.
沙发还没有被抢走,赶紧过来坐会吧