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Keto-Diät: Welche Vor- und Nachteile hat eine ketogene Ernährung? | AOK

Clean Eating, Low Carb, Intervall-Fasten, Keto – Diät.

Es gibt viele Ernährungstrends die viel versprechen.

Überall lese ich Schlagzeilen wie "Schnell Gewicht verlieren ohne Sport zu treiben" oder "Fettverbrennen mit minimalem Aufwand".

Heute will ich mir die Keto-Diät mal genauer anschauen.

Was ist das überhaupt?

Für wen ist sie geeignet und ist sie vielleicht sogar gefährlich?

Was ist überhaupt die Keto – Diät?

Naja, unter einer ketogenen Diät versteht man eine extreme Form der "Low Carb" Diät.

Dabei entsteht ein Stoffwechselzustand, der auch beim Fasten zustande kommt, nämlich die sogenannte "Ketose".

Die Diät sollte ärztlich verordnet werden.

Die Menge an Nährstoffen die man aufnehmen soll, muss individuell gründlich von einem Arzt oder einer Ernährungsfachkraft errechnet werden.

Das Ziel ist es, so gut wie fast gar keine Kohlenhydrate zu essen, sondern fast ausschließlich Fette.

Bei der klassischen Keto-Diät versucht man auf 4 Gewichtseinheiten Fett, nur eine Gewichtseinheit Kohlenhydrate bzw. Protein zu essen.

Es sind also unterm Strich nur sehr wenig Gramm Kohlenhydrate pro Tag eingeplant.

Je nach Variante der Keto-Diät, sind das zwischen 10 und 60 Gramm Kohlenhydrate.

Damit ihr mal ein Gefühl dafür habt, wie wenig das ist, kann ich euch sagen, dass eine Banane zum Beispiel schon etwas mehr als 20g Kohlenhydrate hat.

Aber warum versucht man denn nun die Kohlenhydrate fast komplett wegzulassen?

Wenn wir Kohlenhydrate zu uns nehmen, gelangen diese als Zucker ins Blut.

Aus dem Blut holt unser Körper sich dann seine Energie.

Egal ob wir Sport treiben oder unser Gehirn arbeitet, wir brauchen ständig Energie.

Am einfachsten ist es für unseren Körper diese aus dem Blut zu gewinnen.

Wenn wir unserem Körper bei der Keto – Diät nun aber fast gar keine Kohlenhydrate mehr geben, woher nimmt er sich die Energie?

Aus dem Fett!

Unser Körper ist wie ihr ja bereits wisst, eine absolute Hochleistungsmaschine.

Er fängt in dieser Extremsituation an, sich die Energie aus dem Körperfett zu holen.

In der Leber wird dabei das überschüssige Fett in so genannte "Ketonkörper" umgewandelt und daraus gewinnen wir dann die notwendige Energie.

Wir zwingen also unseren Körper dazu sich die Energie aus dem Fett zu holen und das führt dazu, dass wir tatsächlich schnell Fett abbauen können.

Aber ist das überhaupt gut für unseren Körper?

Gut an der Keto-Diät ist, dass sie sehr effektiv sein kann.

Wenn man die Diät konsequent durchzieht, purzeln die Kilos und wir werden unsere Fettpolster los.

Ich finde an der Diät auch gut, dass man dadurch sehr viele ungesunde Lebensmittel nicht mehr isst.

Weil ja in Gummibärchen, Schokolade, Pommes oder Chips sehr viele Kohlenhydrate sind.

Die werden dann automatisch durch diese Diät weggestrichen.

Leute die eine Keto – Diät machen berichten auch oft, dass sie sich fitter und leistungsfähiger fühlen.

Der Grund dafür könnte sein, dass man durch die zuckerarme Ernährung den Insulinspiegel konstant hält.

Dadurch können sich zum Beispiel Heißhungerattacken vermeiden lassen oder auch ein schlaffes Mittagstief.

Aber ist die Keto – Diät dann nicht das non plus Ultra aller Diäten?

Leider muss ich euch sagen, dass diese Ernährung auch seine Nachteile hat.

Es dauert mehrere Tage bis die Ketose auf Hochtouren kommt,
weil unser Kohlenhydratspeicher im Körper zuerst noch geleert werden muss.

Bis wir so weit sind, treten oft unangenehme Nebenwirkungen auf.
Man spricht dann von der "Keto-Grippe".

Wir fühlen uns schlapp, können Verdauungsprobleme bekommen und Bauchschmerzen.

Man muss auch sagen, dass die Ernährung sehr einseitig werden kann.

Sprich, viel Käse, Nüsse, Milchprodukte, Fleisch und Fisch.

Dazu fallen viele Lebensmittel weg, die ich sehr gut finde.

Und auch Lebensmittel die gar nicht so viele Kalorien haben, aber viele Kohlenhydrate.
Sowas wie Obst, Gemüse, Kartoffeln oder Vollkornprodukte.

Das alles sind Lebensmittel die regional sind, hier wachsen, gesund und auch nachhaltig sind.

Außerdem nimmt man durch die Diät extrem viel tierisches Fett zu sich.

Leider kann zu viel Fett das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen.

Und jetzt kommt das, was ich am doofsten finde,
wenn ihr einmal zu viele Kohlenhydrate esst, bringt ihr euren Körper wieder aus der Ketogenen Phase.

Es dauert dann wieder Tage oder Wochen, bis der Körper sich erneut auf die Keto – Diät einstellt.

Also kann ein Restaurantbesuch mit Kartoffeln als Beilage schon das Ende der Diät bedeuten.

Man braucht also eine unheimlich große Disziplin und muss enorm viele Dinge bei der Umsetzung beachten:

Zum Beispiel viele einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren aufnehmen, viel zu trinken, die Fettzufuhr auf alle Mahlzeiten aufteilen und und und…

Ihr seht also, dass die Keto-Diät nicht die eierlegende Wollmilchsau aller Diäten.

Falls ihr euch aber dennoch entscheidet, die Keto- Diät auszuprobieren, klärt bitte mit eurem Arzt ab, ob das für euch in Frage kommt.

Die Diät kann nämlich auch einen gefährlichen Verlauf haben.

Daher will ich euch eher von einer Keto-Diät abraten, wenn ihr jetzt nicht mit einem Arzt gesprochen habt.

Bei Menschen mit Nierenschwäche oder Typ-1 Diabetes ist die Keto-Diät nämlich nichts.

Auch Leute mit Herz-Kreislaufproblemen oder Leberproblemen sind oft nicht für die sehr fettreiche Keto-Diät geeignet.

Zusätzlich kann es zu einem Nährstoffmangel kommen, wenn wir uns einseitig ernähren.

Außerdem, wenn man sich extrem mit einer Ernährungsform beschäftigt und bestimmte Lebensmittel "verteufelt" kann es zu einer potenziellen Essstörung kommen.

All das sind die Gründe, die für mich klar dagegensprechen, ohne medizinische Verordnung mit einer Keto-Diät anzufangen.

Das trifft natürlich auch auf andere, einseitige Diäten zu.

Vergesst auch nicht, dass ihr für "danach" auch einen Plan bei Keto-Ernährung braucht.

Die Keto-Diät solltet ihr nur solange machen, bis ihr das überschüssige Fett verbrannt habt.

Es gibt auch ganz spezielle Vorgehensweisen, wie man die Diät beenden muss.

Man kann nämlich nicht von 0 auf 100 zurück auf seine vorherige Ernährungsweise switchen, sondern muss schrittweise und langsam die Ernährung umstellen.

Also: Rechtzeitig und schrittweise damit aufhören und für "nach der Diät" die Ernährung umstellen,

damit nicht wieder zu viel Fett angelegt wird und es nicht zum JO-JO Effekt kommt.

Hättet ihr die notwendige Disziplin für die Diät?

Oder habt ihr vielleicht schonmal eine Keto-Diät gemacht?

Wenn ja, teilt gern eure Erfahrungen in den Kommentaren.

Danke fürs zuschauen und bis zum nächsten Mal!