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2023-10-15
Sie sind sog. Heliotropisten.
Das heißt, sie richten sich nach der Sonne aus: Sonnenblumen.
Alles an ihnen ist überdimensional: Die intensivgelben Blütenblätter, die kräftigen Stiele und auch der große Blütenteller mit seinen 1.000 bis 2.000 Einzelblüten.
Aus den Kernen wird Sonnenblumenöl gemacht.
Kaubenheim in Mittelfranken.
Hier führt Bauer Reinhard Weinmann einen Bio-Betrieb und betreibt eine eigene Ölmühle.
Neben Raps, Lein und Leindotter baut er auch Sonnenblumen an.
Derzeit ein lukratives Geschäft?
Immerhin waren durch den Krieg in der Ukraine die Supermarkt-Regale für Speiseöle zeitweise wie leergefegt.
Aufgrund der Situation in der Ukraine ist die Nachfrage nach Sonnenblumenöl dermaßen angestiegen, die haben uns regelrecht die Bude eingerannt.
Jeder hat Angst, das Öl reicht nicht mehr.
Bisher ist der Sonnenblumenanbau eher eine Nischenkultur mit nur 10.200 Hektar in Bayern, die aber Großes verspricht.
Familie Weinmann investiert.
Wir haben heuer überlegt, wie wir die Anbaufläche erhöhen können.
Wir sind begrenzt, weil die Flächen bestellt sind mit anderen Früchten.
Wir haben versucht, andere Landwirte mit ins Boot zu nehmen, dass die für uns anbauen.
Ein paar probieren es jetzt heuer das erste Mal.
Ein mutiger Schritt: 8 Hektar sind insgesamt mit den umliegenden Landwirten zusammengekommen.
Nun muss auch alles passen: Das Wetter, die Restfeuchte der Kerne und am Ende die Öl-Qualität.
Was den Anbau betrifft, ist die Sonnenblume aber an sich genügsam.
Generell sind Sonnenblumen echt gut zu haben.
Die muss man nicht düngen, nicht spritzen, weil sie sehr resistent gegen Krankheiten und Schädlinge ist.
Und auch das Unkraut bleibt in der Regel unten.
Aber Sonnenblume ist nicht gleich Sonnenblume: Weinmanns bauen auf ihren Feldern zwei verschiedene Sorten an.
Die Linoleic ist für Salatöl geeignet und die High Oleic hat einen hohen Öl-Säuregehalt.
Dadurch kann man das Öl gut zum Frittieren und Braten verwenden.
Das Sonnenblumenöl ist ein beliebtes Multitalent.
Wegen des hohen Anteils an essenzieller Linolsäure ist das Öl für unsere Ernährung sehr wertvoll.
Aber wie haben die Sonnenblumen diesen Sommer überstanden?
Für die Kultur ist Sonne sehr wichtig.
Mit der Hitze kommt sie gut zurecht.
Doch die extreme Trockenheit hat ihr zugesetzt.
Normalerweise haben die Sonnenblumen einen Durchmesser von 25 cm, heuer sind sie gerade mal 10 cm groß.
Außerdem kam nach der Trockenheit auch noch der Regen, viel Regen.
Heuer ist ein ganz schlechtes Jahr.
Wir hatten keinerlei Niederschlag.
Und jetzt zur Reife hat's zu regnen angefangen, es hat jetzt 2 Wochen geregnet.
Wir hatten Angst, die Köpfe faulen und wir kriegen die Ernte nicht mehr rein.
Aber pünktlich zur Ernte scheint die Sonne.
Die gedroschenen Sonnenblumenkerne können nun mit einer optimalen Restfeuchte von 14 % eingefahren werden.
Auf dem Hof wartet schon Sohn Stephan Weinmann.
Er sorgt dafür, dass die Kerne in dieser Maschine erst gereinigt und dann getrocknet werden.
Ziel ist es, die Körner auf 8 % Restfeuchte zu bekommen, so sind sie in den Silos lange haltbar.
Sie werden erst dann gepresst, wenn der Landwirt Abnehmer für das Öl hat.
In der hauseigenen Mühle werden die Körner verarbeitet.
Das sind unsere Bio- Sonnenblumenkerne vom letzten Jahr, aus denen wir das Sonnenblumenöl produzieren.
Wir haben hier eine Kaltpressung: Das Öl wird einfach nur durch Druck aus den Kernen rausgepresst und kommt dann hier unten raus.
Übrig bleibt dann der sog. Sonnenblumenkuchen.
Der kann dann in der heimischen Bio-Landwirtschaft als hochwertiges Eiweißfuttermittel Verwendung finden.
Immer wieder wird die Restfeuchte kontrolliert.
Denn sie bestimmt, ob sich die Kerne gut pressen lassen.
Von allen Ölsaaten haben Sonnenblumenkerne mit 48-52 % den höchsten Ölgehalt.
Aus den Kernen von rund 60 Sonnenblumen wird ein Liter Öl gepresst.
Bisher verkaufte der Landwirt einen halben Liter Bio- Sonnenblumenöl für 5 Euro.
Bis jetzt mussten wir den Preis noch nicht erhöhen.
Das liegt daran, dass Biosaaten ein sehr kleiner Markt sind, wo es keine offiziellen oder internationalen Notierungen gibt.
Beim Raps oder konventionellem Saatgut ist das anders.
Da hat sich der Rohstoff-Preis in der Zwischenzeit verdoppelt.
Und dadurch ist das Öl viel teurer geworden.
Aber auch bei Weinmanns wird sich das über kurz oder lang ändern.
Denn wie überall steigen auch die Kosten für Verpackungsmaterial und Energie, aufgrund der politischen Lage.
Auch wenn die Ernte dieses Jahr pro Hektar nicht so ertragreich war wie die Jahre zuvor und die Nachfrage nach Sonnenblumenöl sich im Laufe des Jahres wieder normalisiert hat,
für Reinhard Weinmann ist das kein Problem: Die getrockneten Sonnenblumenkerne lassen sich lange lagern.
Auch im nächsten Jahr wird er wieder Sonnenblumen anbauen.
Auf wie viel Hektar, das macht er vom Absatz abhängig.
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