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2018-12-31
In ihrem Song „Ich kann dir nicht erklären, wie Schokolade schmeckt" geben der Münchner Sänger Günter N. Renner und seine Band schon einen kleinen Hinweis darauf, dass Schokolade nicht gleich Schokolade ist.
Es gibt unzählige Zutaten, etwa Mandelsplitter, zahlreiche Geschmacksrichtungen, die abhängig sind von den zugefügten Zutaten, wie etwa Schokolade mit Pfeffer oder mit Chili – und drei unterschiedliche Schokoladensorten:
dunkle Bitterschokolade, die schwarz wie die Nacht ist, oder helle, die so weiß ist wie Schnee. Die dritte Sorte ist so eine Art Mix aus beiden: die Milchschokolade.
Man kann Schokolade verflüssigen und als Fondue nutzen – ein Gericht, das eigentlich aus geschmolzenem Käse besteht, in den Brot hineingetaucht wird.
Beim Schokoladenfondue sind es meist Früchte und kein Brot. Sehr beliebt ist auch die Mousse au Chocolat, ein vor allem aus Schokolade, Butter und Ei bestehender Nachtisch.
Schokolade schmeckt aber nicht nur, sie sorgt auch für gute Laune. Angela Bechthold von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung erklärt, warum:
„Es gibt durchaus wissenschaftliche Studien, die festgestellt haben, dass Inhaltsstoffe von Schokolade sich positiv auf die geistige Leistungsfähigkeit auswirken können.
Es gibt Untersuchungen, die eben zeigen, dass einzelne Inhaltsstoffe von Schokolade, besonders die Flavonoide, neuroprotektive – oder die Nerven- und Gedächtnisleistung verbessernde – Wirkung haben können".
Das Geheimnis der guten Laune, wenn man Schokolade verzehrt, sind die Inhaltsstoffe, darunter die Aminosäure L-Tryptophan, die der Körper in das „Glückshormon" Serotonin umwandelt.
Aber auch die Flavonoide in den Kakaobohnen sind wichtig, Pflanzenfaserstoffe mit einer entzündungshemmenden Wirkung.
Sie regulieren die Blutfette, senken den Cholesterinspiegel und den Blutdruck. Besonders gut ist vor allem dunkle Schokolade.
Denn mindestens 70 Prozent Kakaoanteil sollte eine Schokolade haben, um eine positive Wirkung auf Körper und Geist zu haben.
Aber wie viel Schokolade braucht der Mensch, um glücklich zu werden? Die Antwort lautet: eine sehr große Menge.
Mit einer Tafel ist es da nicht getan. Zuviel des Guten kann aber der Gesundheit eher schaden als nutzen – von der Figur ganz zu schweigen.
Und da ist es egal, ob weiße Schokolade, Vollmilch oder Zartbitter, so Angela Bechthold:
„Dunkle Schokolade hat wie jede andere Schokolade auch einen hohen Gehalt an Fett und Zucker. Das heißt, wenn wir Schokolade essen, nehmen wir damit viele Kalorien auf, und das kann dazu führen, dass man leichter Übergewicht bekommt".
Je nach Sorte und Füllung enthält eine Tafel zwischen 1600 und 2400 Joule, also die Energiemenge, die benötigt wird, um einen Liter Wasser um ein Grad zu erwärmen.
In der Umgangssprache wird „Joule" selten verwendet; gebräuchlich ist nach wie vor „Kalorien".
Diese Menge entspricht einem normalen Mittagessen. Wer sich allerdings ausgewogen ernährt und ausreichend bewegt, braucht kein Übergewicht zu fürchten.
Beim Schokoladenkonsum liegt Deutschland mit etwa elf Kilogramm pro Person pro Jahr auf Platz zwei. Den ersten Platz hält, wie könnte es anders sein, die Schweiz.
Schließlich gilt die Alpenrepublik als das Schokoladenparadies schlechthin – sowohl hinsichtlich der Produktion als auch des Pro-Kopf-Verbrauchs: fast zwölf Kilogramm pro Person, pro Jahr.
Nicht auf die Linie achten sicher diejenigen, die im Dezember die ChocolART in Tübingen besuchen. Seit 2006 findet in der dortigen historischen Altstadt das größte Schokoladenfestival Deutschlands statt.
Sechs Tage lang präsentieren Hersteller aus Deutschland und aller Welt ihre Produkte. Der Name des Festivals setzt sich zusammen aus den französischen Begriffen für „Schokolade" und „Kunst": „chocolat" und „art".
Denn unter den teilnehmenden Ausstellern sind auch Chocolatiers, die besondere, ausgefallene Kreationen präsentieren.
Dazu kann auch schon mal Schokolade mit Pfeffer, Ananas, Rosenblättern, Veilchen oder mit Speck und Käse gehören.
Mit einem Missverständnis räumt Xavier auf, früher Assistent des französischen Starchocolatiers Michel Cluizel:
„Schokolade wird nicht nur als Süßigkeit genutzt, sondern auch als Gewürz. Und als Gewürz kann man das in der salzigen Küche sehr gut nutzen.
Und wenn man zum Beispiel aus Sao Tomé diese Schokolade nimmt, Sao Tomé ist eine sehr mineral[reiche] Insel, eine vulkanische Insel, und die bringt das Salzige aus dem Meer und das Mineral aus dem Boden. Und das ist eine Schokolade, die wir zu Fisch sehr gut assemblieren können".
Eine Schokolade, die einen salzigen Geschmack hat, passt gut zu Fischgerichten, man kann beides assemblieren, zusammen verwenden.
Das trifft beispielsweise auf Schokolade zu, die von der Insel Sao Tomé vor der Westküste Afrikas stammt.
Schokoladenprodukte folgen wie viele Produkte heutzutage Trends.
Das, was schmeckt, wird hergestellt – selbst wenn dafür hochwertige und teure Zutaten wie Zimtblüten aus Sri Lanka oder Vanilleschoten von der Südseeinsel Tahiti verwendet werden.
Schokolade ist aber noch viel mehr als eine Süßigkeit oder ein Gewürz. So hat die Schönheitsindustrie sie schon lange für sich entdeckt – egal, ob als Gesichtsmaske, Schokoladenbad oder als Schokoladenmassage.
Auch richtige Skulpturen können entstehen – wie beispielsweise im Jahr 2011. Damals schlug der Bildhauer Axel von Criegern aus einem mehr als 100 Kilogramm schweren Block dunkler Schokolade eine Frauenbüste heraus, die schlicht „Die Süße" hieß.
Inzwischen hat sich die ChocolART soweit etabliert, dass auch Themen ohne Schokoladenseite angesprochen werden können wie die Arbeitsbedingungen der Kakaobauern oder der Trend zu veganen Produkten, also ohne tierische Zutaten wie Milch oder Schlagsahne.
Und für alle diejenigen, die gerade in einer persönlichen Krise sind und zum Festival kommen, hat diese Besucherin einen Tipp:
„Schokolade macht glücklich. Und vielleicht wenn man unglücklich ist, sollte man einfach 'n Stück Schokolade essen, und dann sieht die Welt schon ganz anders aus".
Sollte jemand dann Angst um seine Linie haben, sollte sie oder er einfach an den Spruch denken: „Schokolade fragt nicht, Schokolade versteht".
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