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2024-01-16
Es ist ein geheimnisvolles Phänomen, das regelmäßig wiederkommt.
Es beginnt am Pazifik und hat oft extreme Auswirkungen auf unseren Planeten:
gewaltige Regenfälle, extreme Dürre und zerstörerische Hurrikans.
El Nino – das Christkind, der Name klingt niedlich, doch die Folgen sind verheerend.
Das Wichtigste zuerst: Auch wenn wir oft nur von El Nino sprechen, ist das Phänomen Teil eines viel komplexeren Systems:
der El Nino Southern Oscillation oder kurz: ENSO.
Das ist ein riesiges Zirkulationssystem, in dem die Winde in der Atmosphäre und die Meeresströmungen im tropischen Pazifik miteinander gekoppelt sind.
Es gibt drei Variationen von ENSO:
El Nino – den haben wir schon erwähnt – La Nina und die Neutralphase.
Jeder dieser Typen ist im Pazifikraum mit einer Reihe von verschiedenen Auswirkungen verbunden:
Das können z.B. Änderungen der Windgeschwindigkeit sein.
Um zu verstehen, was genau El Nino anrichtet, müssen wir uns erstmal anschauen, wie das Ganze ohne ihn aussieht.
Für die sogenannte Neutralphase springen wir in den Pazifik südlich des Äquators.
Dort wehen Winde nah am Boden von Ost nach West.
Sie heißen Passatwinde und bewegen sich in einem geschlossenen Strömungskreislauf:
Sie schieben das Oberflächenwasser dann vom Ostpazifik zum Westpazifik.
Auf dem Weg wird es durch die Sonne erhitzt und kommt dementsprechend warm auf der Westseite des Ozeans an.
Die Folge: Ein höherer Meeresspiegel – Bis zu 40 cm "mehr" Wasser.
Vor Südamerika – also im östlichen Pazifik – fehlt dann das warme Oberflächenwasser.
Kaltes Wasser aus der Tiefe strömt nach oben.
Dieser Auftrieb nennt sich Upwelling.
Das Wasser vor Südamerika ist bis zu ca. 9 Grad kälter als vor Indonesien.
Soweit alles normal.
Aber: Wenn sich El Nino ankündigt, bringt er das alles durcheinander.
Es ist nicht eindeutig geklärt, was genau die Ursache ist und wo sie liegt.
Aber für uns messbar und dadurch sicher ist:
Die Temperatur des Ozeans verändert sich.
Vor Südamerika ist das Wasser dann plötzlich sehr warm, während es vor Indonesien und Australien deutlich abkühlt.
Aber warum?
Wir erinnern uns: Die Passatwinde wehen am Äquator normalerweise von Ost nach West.
Bei El Nino verändern sich die Luftdruckverhältnisse in der Atmosphäre.
Dadurch werden die Passatwinde immer schwächer.
Auch das warme Oberflächenwasser schwappt dadurch von Südostasien nach Südamerika.
Der Wasserstand erhöht sich dort dann um circa 30 cm.
Kühleres Wasser aus tieferen Schichten fehlt nun an der Oberfläche vor Südamerika.
Entsprechend ist der Pazifik im Vergleich zur Neutralphase viel wärmer.
Die Folgen: Wenn sich das Wasser vor Südamerika erwärmt, verdunstet auch mehr.
Mehr Verdunstung kann dann zu mehr Regen führen:
besonders an der Westküste Südamerikas sind durch starke Niederschläge Überschwemmungen und Hangrutschungen möglich.
Im Meer gibt es plötzlich vielmehr Algen, sie können sich schneller vermehren!
Denn sie mögen das warme Wasser, nehmen dann aber den Fischen den Sauerstoff weg.
Ein Teil der Fische erstickt.
Ein anderer Teil kann in kühlere Bereiche abwandern und dort überleben.
Auch die Korallen leiden unter der Hitze:
Normalerweise leben sie mit den Algen in einer Symbiose.
Ist das Wasser zu warm, bilden die Algen jedoch giftige Stoffe und werden von den Korallen abgestoßen.
Die Korallen bleichen aus.
In Südostasien ist es andersrum:
weniger Regen führt zu ungewöhnlicher Trockenheit.
Dürren, Waldbrände und Wasserknappheit können die Region beherrschen.
Damit nicht genug: in Kombination mit fehlenden Nahrungsmitteln können sich Krankheiten schneller ausbreiten.
Auch der Monsun-Regen in Indien wird durch El Nino deutlich schwächer.
Auf beiden Pazifikseiten bringt El Nino die Infrastruktur in Gefahr:
Erdrutsche, Überschwemmungen, aber auch Buschbrände zerstören Häuser, Straßen oder Brücken.
Für das jeweilige Land kostet der Wiederaufbau viel Geld.
Inwiefern El Nino auch unser Wetter in Europa beeinflusst, können wir noch nicht sagen.
Aber die Folgen spüren wir: Lebensmittel werden teurer.
Denn: Durch Starkregen und Dürre erwarten wir massive Ernteausfälle.
Unter anderem die fehlenden Fische in Südamerika machen sich in unseren Preisen bemerkbar.
Puh, El Nino kann also ganz schönes Chaos verursachen.
Alle drei bis sieben Jahre tritt er auf.
Aber auch bei La Nina kann es chaotisch werden.
Um dieses Phänomen zu verstehen, schauen wir uns nochmal die Neutralphase an – denn bei la Nina verstärken sich ihre Effekte:
Das Wasser vor Südamerika wird noch kälter und vor Indonesien noch wärmer!
Auch hier schieben die Passatwinde das warme Pazifikwasser von Südamerika nach Indonesien.
Die Winde sind aber deutlich stärker.
Daher fließt noch mehr Wasser Richtung Westen.
Dieser ENSO-Typ tritt alle 3-5 Jahre auf.
Der Temperaturunterschied zwischen beiden Pazifikküsten beträgt dann bis zu 10 Grad.
Ein Grad mehr im Vergleich zur Neutralphase klingt zwar nicht viel, aber:
Vor Indonesien und Australien verdunstet mehr Wasser in die Atmosphäre, weil der Ozean wärmer geworden ist.
Das kann Starkregen und Überschwemmungen mit sich bringen.
Vor der Westküste Südamerikas bleibt es dagegen sehr trocken.
Auch außerhalb des Pazifiks können wir La Nina spüren:
Die Wahrscheinlichkeit von Hurricanes ist in den USA und der Karibik deutlich erhöht.
Wir in Europa spüren das Klimaphänomen ebenfalls:
Vor allem in den Wintermonaten kann es richtig kalt werden.
Denn: Durch weitere Kettenreaktionen werden arktische Luftmassen aus Sibirien nach Europa gedrückt.
Normalerweise dauern die ENSO-Phänomene nur wenige Monate an.
Bis Anfang 2023 war La Nina für eine ungewöhnlich lange Zeit vorherrschend.
Ganze drei Jahre!
Bevor sich dann El Nino entwickelte.
Inzwischen können Klimamodelle die Veränderungen im Ozean und der Atmosphäre regional gut vorhersagen.
Aber: Die Forschung kann die globalen Auswirkungen einer ENSO-Phase noch nicht im Detail einschätzen.
Wo habt ihr schon mal von der El Nino Southern Oscillation gehört?
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