德语助手
2021-11-21
Kaum etwas ist so deutsch wie Mülltrennung und Recycling.
Bei Glas und Pappe funktioniert das System gut.
Doch Kunststoff bleibt wachsendes Sorgenkind - die Deutschen kaufen Plastikverpackungen in Mengen wie nie zuvor.
Davon landen jährlich etwa 6 Millionen Tonnen im Abfall.
Offiziell heißt es: 99% werden verwertet.
Klingt beruhigend, ist es aber nicht.
Denn als "verwertet" gilt Müll, sobald er in einer Recycling-Anlage abgeliefert wird - doch was passiert danach?
Das meiste Plastik lässt sich gar nicht recyceln - es ist nicht sortenrein.
Viele Verpackungen bestehen selbst schon aus unterschiedlichen Materialien.
Sogar Folien können sich aus vielen dünnen Schichten zusammensetzen: eine ist wasserabweisend, eine keimhemmend, jede mit ihrem eigenen Einsatzzweck, alle untrennbar verbunden - für das Recycling sind sie wertlos.
Über die Hälfte des Verpackungsmülls wird deshalb einfach verbrannt, übrig bleibt giftiger Sondermüll.
Aus der anderen Hälfte werden heute nur minderwertige Rohstoffe gewonnen - die lassen sich etwa für Gießkannen und Parkbänke verwenden, aber nicht für neue Lebensmittelverpackungen.
Bislang kaufte China gut ein Drittel davon auf, doch seit Beginn des Jahres ist damit Schluss: Chinas Bedarf ist gedeckt.
Zwar kann Deutschland noch auf Abnehmer wie Indien, Vietnam und Malaysia ausweichen - allerdings nicht in den gleichen Mengen.
Es bleiben also mehr dieser minderwertigen Recycling-Produkte bei uns.
Das könnte auch eine Chance sein - wenn sich damit neue Recycling-Verfahren lohnen.
Denn bislang wird nur ein einziges Prozent unseres Kunststoffmülls so verarbeitet, dass ein hochwertiger Rohstoff entsteht.
Theoretisch ist aber viel mehr möglich- besonders dann, wenn auch die Industrie zu recyclebaren Verpackungen gezwungen wird, wie es die EU-Kommission plant.
Und es gibt eine noch viel einfachere Lösung: Plastik einfach vermeiden.
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