德语助手
2025-07-13
Kennst du das Bedürfnis es allen recht machen zu wollen, nicht Nein sagen zu können und deine Wünsche stets hinten anzustellen?
Und fragst du dich manchmal auch, warum das scheinbar nur bei dir so ist und andere kein Problem damit haben?
Als Psychologin kann ich dir sagen, warum das so ist und dir vor allem auch erklären, was du dir damit einhandelst, wenn du das nicht änderst.
Erkennst du dich in diesem Verhalten wieder? Du gehst vielleicht in einen Kinofilm,
der dich überhaupt nicht interessiert, weil deine Freundin ihn unbedingt sehen will?
Du hast dich für ein Studium entschieden,
das dich - naja, für das du jetzt nicht so wirklich brennst, aber deine Eltern sind damit zufrieden?
Du machst Überstunden, statt nach Hause zu gehen, weil du glaubst, dass dein Chef das erwartet?
Du übernimmst regelmäßig die Aufgaben der Kollegen, statt dich um dein eigenes Projekt und deine eigenen Aufgaben zu kümmern?
Und am Abend dann akzeptierst du den Vorschlag des Partners für die gemeinsame Abendgestaltung,
obwohl du selbst vielleicht etwas ganz anderes machen wolltest.
Wenn dir das bekannt vorkommt, dann gehörst du wahrscheinlich zu den Menschen, die es allen recht machen wollen.
Diese Menschen, die ihre Bedürfnisse immer hintenan stellen, die sich und ihr Verhalten komplett nach anderen ausrichten,
die nicht Nein sagen können und niemandem irgendeine Bitte abschlagen können.
Aber warum ist das so? Du machst das ja nicht weil es so viel Spaß macht oder so angenehm für dich ist.
Nein. Du hast sehr sehr gute Gründe dafür.
Da wäre zum Beispiel unser Bedürfnis nach Anerkennung.
Dieses Bedürfnis, das ist einfach ein evolutionäres Überbleibsel, das ist in uns allen angelegt.
Wir wollen dazugehören, beziehungsweise haben panische angst davor, ausgegrenzt zu werden.
Und deswegen tun wir doch sehr vieles dafür in der Gruppe - in der Gemeinschaft - anerkannt zu werden.
Das kann eben dazu führen, dass wir bestimmte Kleidungsstücke tragen oder einen bestimmten Job wählen,
ein bestimmtes Verhalten an den Tag legen, weil wir dann dazugehören. Weil wir dann von dieser Gruppe akzeptiert werden.
Mehr zu diesem Bedürfnis nach Anerkennung findest du hier oben.
Ja, die Gesellschaft hat einen Einfluss auf uns, aber was uns noch viel mehr prägt ist unsere Erziehung.
Das sind die Menschen, die Eltern, mit denen wir aufwachsen.
Als kleine Kinder sind wir auf ihre Zuneigung angewiesen und deswegen tun wir alles,
was sie von uns verlangen, alles, was sie uns signalisieren, damit wir von ihnen gemocht werden.
Damit wir von ihnen Zuneigung erhalten. Damit wir Kritik vermeiden.
Vielleicht hast du als kleines Kind häufig gehört, dass du dich nicht so in den Vordergrund stellen sollst...
Dass es wichtig ist immer freundlich und hilfsbereit zu sein...
Dass du immer erst an die anderen denken sollst...
Dass es egoistisch wäre, wenn du an dich selbst denkst.
Auf diese Weise sind nach und nach innere Glaubenssätze entstanden, die dir vielleicht gar nicht so bewusst sind.
Aber es sind eben so Glaubenssätze, wie:
"Ich bin nur liebenswert, wenn ich für andere da bin"!
"Es gehört sich nicht die eigenen Interessen voranzustellen"!
"Meine Bedürfnisse und Wünsche zählen nicht"! "Ich muss für andere etwas leisten, um anerkannt zu werden"!
Und nach diesen inneren Glaubenssätzen richtest du dich noch heute, richtest dein Verhalten noch heute aus.
Das heißt, du glaubst eben, dass du nur dann was wert bist, wenn du dazugehörst,
wenn andere dich mögen. Deswegen redest du ihnen nach dem Mund.
Deswegen versuchst du ihnen jeden Wunsch von den Augen abzulesen und jeden Gefallen zu erweisen, damit sie dich mögen.
Damit du dazu gehörst. Oder du glaubst nur dann eine gute Mutter zu sein,
wenn du dich für deine Kinder vollkommen aufopferst und dich selbst vollkommen vernachlässigst,
weil ja alles was zählt sie und die anderen sind.
Ein dritter Grund, der hier mit reinspielt und der sich natürlich auch aus dem vorhergehenden ergibt, ist das niedrige Selbstwertgefühl.
Denn wenn du selbst glaubst, dass du nicht liebenswert bist, so wie du bist,
wenn du dich als minderwertig im Vergleich zu anderen empfindest,
dann ist es ja auch nur natürlich und verständlich, dass du andere eben an erste Stelle setzt.
Dass du glaubst, es ist wichtiger zu machen, was sie wollen und ihre Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen.
Und deswegen ist dir auch die Anerkennung anderer noch wichtiger und du tust eben alles, um ihnen zu gefallen.
An vierter Stelle könnte man hier auch noch die Persönlichkeit erwähnen, denn natürlich hat ein jeder - oder bringt ein jeder eine unterschiedliche Persönlichkeit mit.
Und unter den Big Five der Persönlichkeit - dazu habe ich übrigens auch mal ein Extravideo gemacht - verbirgt sich dieser Faktor: "Verträglichkeit".
Also eine der Hauptdimensionen unserer Persönlichkeit ist die Frage, wie verträglich wir sind.
Damit ist gemeint, wie kooperativ wir sind, wie hilfsbereit wir sind, wie freundlich wir sind.
Also genau dieser Faktor, der, du merkst es schon, wenn er sehr stark ausgeprägt ist,
natürlich dieses Verhalten oder dieses Bedürfnis es allen recht machen zu wollen noch mal verstärken kann.
Weil man von der Persönlichkeit halt schon so ein bisschen darauf ausgelegt ist,
dass man besonders kooperativ und hilfsbereit und freundlich ist.
Und vielleicht fragst du dich jetzt auch:
"Ist das denn so verkehrt"? Ich meine, hilfsbereit und freundlich zu sein...
das sind doch wunderbare Eigenschaften.
Und ja. Das sind sie. Absolut. Keine Frage.
Und wir leben auch alle in einer Gemeinschaft und da ist es auch wichtig,
dass wir Kompromisse schließen und dass wir uns auch um das Wohlergehen der anderen kümmern.
Oft fährt man auch einfach besser damit mal nachzugeben,
als immer stur seine Meinung und seinen Willen durchsetzen zu wollen.
Mal die Freunde den Film entscheiden zu lassen, auch wenn man den jetzt nicht so unbedingt sehen möchte,
ist absolut kein Problem. Aber es wird zu einem Problem, wenn du es immer tust.
Wenn du immer nur machst, was die anderen wollen.
Wenn du immer deine Bedürfnisse, deine Wünsche hintenanstellst.
Wenn du es eben auf deine Kosten tust und das fortlaufend.
Denn dieses Verhalten...
das bringt einen sehr, sehr hohen Preis mit sich.
Das führt in aller erster Linie schon mal zur Erschöpfung. Du gönnst dir ja keine Pause.
Du opferst dich ja regelrecht für andere Menschen auf.
Das, was dir Freude und Energie geben würde, das tust du nicht.
Sondern du stellst dich und deine Bedürfnisse immer hinten an und das kann natürlich auf die Dauer einfach zu Erschöpfung, zu Burnout, zu Depressionen führen.
Dieses Verhalten führt außerdem zu Stress,
denn du bist ja ständig bemüht anderen zu gefallen.
Du versuchst ja ständig alles zu tun, damit sie dich mögen und weil du eben glaubst,
dass du nur dann akzeptiert wirst, dass du nur dann Anerkennung erhältst, wenn du tust was sie wollen.
Und das bedeutet, du musst dich ständig nach ihnen richten.
Du musst ständig deine Fassade wahren.
Du musst vielleicht vorgeben jemand zu sein, der du nicht bist, etwas zu mögen, was du nicht magst.
Das kostet unglaublich viel Energie und damit einher geht ja auch diese permanente Angst vor Ablehnung.
Die Angst davor, dass du etwas sagen oder tun könntest, was ein Konflikt erzeugt, was bei anderen Ablehnung hervorruft.
Dieses Verhalten führt außerdem zu Unzufriedenheit.
Denn wer ständig versucht es anderen recht zu machen, der macht auch jede Menge Dinge,
die er selbst gar nicht machen will, auf die er keine Lust hat, die ihn nicht interessieren.
Und hinzu kommt, dass man nicht immer unbedingt ein "Dankeschön" erntet.
Also gerade, wenn man so eine Person ist, die wie selbstverständlich alle anderen vor sich stellt,
dann - du kannst es ja mal bei dir selbst überprüfen - aber wie oft kriegst du ein "Dankeschön"?
Kinder zum Beispiel, die sind sich nicht unbedingt bewusst darüber,
wie sehr du dich für sie zurücknimmst, wie sehr du dich für sie opferst.
Die wissen das nicht und bedanken sich deswegen nicht. Und dein Kollege?
Der erwartet vielleicht einfach schon, dass du ihm aus hilfst, weil du das ja immer tust,
weil du ja nie Nein sagst, weil du ja immer zu allem "Ja" sagst.
Also tust du alles für andere, opferst dich für sie auf, machst Dinge, die du nicht machen willst,
die dich nicht interessieren, die dir nicht gefallen und kriegst nicht mal ein Dankeschön dafür.
Und dann kommt noch hinzu, dass du ja bemüht bist es allen recht zu machen,
aber das ist eine Sache - und das wirst du auch aus eigener Erfahrung wissen - das funktioniert nicht.
Wir können es nie allen Menschen recht machen.
Denn jeder hat unterschiedliche Erwartungen an uns.
Das heißt, nimmst du dir die Zeit, um die Kinder zum Fußballtraining zu fahren, sind sie glücklich aber deine Freundin ist sauer,
weil sie in der Zeit etwas anderes mit dir machen wollte.
Oder nimmst du den Posten als Lehrer an, dann ist dein Vater happy,
weil er wollte das du verbeamtet wirst, aber dein Praktikumschef ist total enttäuscht,
weil er dich eigentlich im Betrieb übernehmen wollte.
Das heißt, du versuchst es allen recht zu machen,
aber auch dann noch sind irgendwie die meisten Menschen ständig mit dir unzufrieden.
Dieses Verhalten, es allen recht machen zu wollen, führt außerdem zu einem negativen Selbstbild auf deiner Seite.
Denn ich meine, frage dich einfach mal selbst:
Wie fühlt es sich für dich an immer sich zuerst nach den anderen zu richten?
Was gibt dir das für ein Gefühl, wenn du immer ja sagst, obwohl du eigentlich nein sagen möchtest?
Wie ist es für dich zu wissen, dass deine Bedürfnisse und Wünsche stets an letzter Stelle stehen und dass die Ziele und Wünsche der anderen wichtiger sind als deine?
Was macht es mit dir ständig für andere da zu sein, aber selbst überhaupt nicht vorzukommen?
Das ist kein besonders gutes Gefühl, oder?
Und ich kann mir vorstellen, dass du oft auch richtig sauer auf dich bist, weil es dir wieder nicht gelungen ist Nein zu sagen.
Weil du wieder zu irgendetwas zugesagt hast, was du eigentlich nicht machen möchtest und vielleicht verlierst du auch mit jedem Mal,
wo du andere an erste Stelle setzt, ein Stückchen Selbstachtung.
Schließlich zeigst du dir immer wieder, dass du weniger wichtig bist.
Und du verbiegst dich teilweise so sehr für andere Menschen, dass du eben auch nicht in Übereinstimmung mit deinen Werten lebst.
Dass du nicht authentisch bist. Und all das...
das färbt natürlich auf das Selbstbild ab und das macht es Stück für Stück schlechter.
Und an fünfter Stelle steht ja auch noch der Respekt deiner Mitmenschen, der verloren geht.
Nämlich nicht nur du verlierst den Respekt vor dir selbst, sondern oftmals leider auch das Umfeld.
Denn die Menschen spüren natürlich sehr genau, ob da ein Mensch ist, der ein stabiles Selbstwertgefühl hat,
der zu sich und seinen Bedürfnissen und Wünschen steht, oder ob da jemand kommt,
der immer nach dem Mund redet und der alles für einen tut und nie Nein sagt,
weil er einfach so eine große Angst vor Ablehnung hat.
Und das zeigt eben, dass diese Person unsicher ist.
Dass sie eben ein geringes Selbstwertgefühl hat und das ist eine prima Vorlage, um diese Person auszunutzen.
Um eben - ja, immer mal wieder einen kleinen Arbeitsauftrag abzugeben.
Um diesen Menschen einzuspannen für all die unliebsamen Dinge, von denen man auch genau weiß, dass er sie auch nicht machen möchte.
Aber man nutzt eben aus, dass er nicht zu sich selbst steht. Dass er nicht für sich einsteht. Dass er nicht Nein sagen kann.
Du siehst, dieses Verhalten es allen recht machen zu wollen und dich selbst für andere aufzuopfern,
das schadet deiner Gesundheit! Es schadet deinen Beziehungen!
Es führt zu Unzufriedenheit, zu Problemen und zu ganz viel Leid auf deiner Seite.
Ich habe es jetzt leider nicht mehr geschafft in diesem Video darauf einzugehen, was du dagegen tun kannst.
Denn natürlich ist es etwas, das hast du ja von klein auf gelernt, das lässt sich auch nicht so von einem Tag auf den anderen abstellen.
Für Heute reicht es vielleicht, wenn du den folgenden Gedanken mitnimmst: Dich bei dem Versuch,
es allen recht zu machen, aufzuopfern, ist keine gesunde und erfüllende Lebensstrategie.
Es macht dich auch nicht zu einem besseren Menschen.
(Das ist ja oft noch so ein bisschen ein Gedanke, der vielleicht im Hintergrund mitschwingt:
"Ach, ich bin ja so ein Samariter, weil ich mich ständig aufopfere und alles für andere tue"!
Aber du bist kein Samariter, sondern ein Mensch mit fehlender Selbstfürsorge, der dabei ist, sich unglücklich und krank zu machen.
Und denk vielleicht auch daran, wenn du an diesem Glaubenssatz leidest, denk vielleicht auch daran,
dass das auch in deinem Umfeld nicht unbedingt so ankommt, dass du ein Samariter bist.
Sondern, dass dein Umfeld eben auch eher spürt, du bist jemand, der nach ihrer Pfeife tanzt.
Du bist jemand, der unsicher ist. Du bist jemand, der sich selbst nicht wichtig nimmt.
Das heißt deine falsch verstandene Freundlichkeit wird vielleicht eher als Schwäche interpretiert und in gewisser Weise ist sie das ja auch.
Weil sie zeigt, dass du noch nicht ganz bei dir angekommen bist und dass du vor allem deinen eigenen Wert noch gar nicht verinnerlicht hast.
Wenn Selbstfürsorge für dich ein Thema ist und du in diesem Bereich noch ein bisschen Nachholbedarf hast,
dann wirf unbedingt auch einen Blick in mein Buch: "Gib dir die Liebe, die du verdienst"!
Denn da geht es genau darum, zu erkennen, dass du wichtig bist und einen liebevollen und fürsorglichen Umgang mit dir zu etablieren,
eben damit aufzuhören, dich für alle anderen aufzuopfern.
Sondern deine eigenen Bedürfnisse auch zu respektieren und wichtig zu nehmen und so den Grundstein zu legen für ein glückliches,
für ein gesundes, für ein erfülltes Leben.
Alle Infos zum Buch findest du unten in der Infobox und wenn dir das Video gefallen hat,
wenn es dir vielleicht einen kleinen Push gegeben hat oder zumindest irgendwie ein neuer Gedanke in deinem Kopf aufgekeimt ist,
dann würde ich mich wahnsinnig über einen Daumen nach oben freuen.
Und teile es doch gerne auch mit deinen Freunden, wenn die vielleicht auch so einen Denkanstoß gebrauchen könnten.
Und jetzt würde ich natürlich wahnsinnig gern noch von dir wissen, wie ist das bei dir?
Erkennst du dich in diesem Verhalten wieder?
Bist du auch so ein Mensch, der es immer allen recht machen will?
Was tust du dann? Hast du schon erkannt, dass es die nicht guttut und hast du vielleicht auch Strategien, um davon loszukommen?
Oder hast du es in der Vergangenheit schon erfolgreich geschafft?
Schreib mir das alles in die Kommentare, denn das kann ich natürlich vielleicht auch gut aufgreifen für eines meiner nächsten Videos,
wo ich natürlich auch gerne noch mal darüber reden möchte,
wie man jetzt von diesem Verhalten wegkommt.
Bis dahin wünsche ich dir alles Gute! Lass es dir gut gehen, genieß deine Woche! Wir sehen uns!
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