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2023-05-02
Das ist natürlich auch immer eine wahnsinnige Verantwortung, die man jeden Tag trägt.
Das muss man nicht nur wegen Geld machen, sondern weil man seinen Job ein bisschen lebt.
Hallo, mein Name ist Jörg Duda, ich bin 34 Jahre alt und seit 2019 Lokführer für Go-Ahead in Aalen.
(Schichtbeginn)
(Kaffee in der Arbeit -0€ monatlich)
Das ist dann auch ganz schön, dass wir hier eine tolle Kaffeemaschine haben.
V.a. weil's am Bahnhof meist auch nicht gerade günstig ist, wenn man sich mal einen Kaffee zieht.
In der Heimatmeldestelle schmeckt's immer besser.
(Heute: Bereitschaftsschicht) Der 502, Gleis 7, Stuttgarter Seite.
Okay, dann machen wir ihn fertig. Danke schön. Tschau.
Also Bereitschaftsschichten sind immer so eine Wundertüte.
Ein Überraschungsprogramm, wo von ganz wenig bis ganz viel alles drin sein kann. (Als Erstes: Vorbereitungsdienst)
Warnweste ist auch immer ganz wichtig.
Das heißt: Die Runde morgens ums Fahrzeug ist eigentlich relativ obligatorisch.
Daran führt auch kein Weg vorbei.
Schauen wir hier noch mal, die Magnetschienenbremsen müssen passen, die Luftfedern müssen passen.
Das Schöne ist eigentlich die Abwechslung.
Man hat ganz viele kleinteilige Tätigkeiten.
Man macht mal einen Vorbereitungsdienst, mal einen Abschlussdienst, fährt seine Zugleistungen.
Man hat irgendwo vielleicht noch ein Fahrzeug zum Zwischenabstellen.
Das sind halt ... ich denk, die Mischung macht's.
Das Kurioseste war mal beim Abstellen vom Fahrzeug.
Hier sieht man es.
Da war auch mal ein Graffiti dran.
Das war tatsächlich am Heiligabend um 17 Uhr in der Abstellung.
Da haben sie uns noch ein Fahrzeug lackiert.
Die waren gerade dabei, als wir gekommen sind.
Sie haben dann die Beine in die Hand genommen.
Also ich hab irgendwann mal klassisch eine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme gemacht.
Ich hatte da 2, 3 Arbeitgeber, war dann mal Abteilungsleiter.
Und irgendwo hab ich gesehen: Das ist was, was ich nicht bis zur Rente möchte.
Es ist immer so ein Haifischbecken.
Das war nicht meins.
Und dann hatte ich mich umgeguckt.
(Ausbildung zum Treibefahrzeugführer 2019) Ich glaub, das war eine der besten Entscheidungen bisher.
Dass ich irgendwann gesagt hab: Komm, probier das, mach das.
Das gibt auch Lebensqualität zurück, wenn man jeden Tag das, was man tut, gern tut.
Hi! Läuft er? - Alles super.
Wunderbar.
Du willst den Schlüssel tauschen wahrscheinlich, oder?
Dir noch eine ruhige Fahrt!
Gleichfalls, tschau! Schöne Schicht.
- Gleichfalls, danke! - Tschüss! - Ciao!
Eine Minute haben wir noch.
Um "27" ist Abfahrt.
Jeder Triebfahrzeugführer muss immer eine richtig gehende Uhr dabei haben.
Dann haben wir hier noch eine Uhrzeit im Fahrzeug.
Die ist auch immer sehr genau.
Und hier im Fahrplan auch.
Man sieht, die laufen komplett synchron.
(aus der Sprechanlage) So, Lockführermeister, hier ist die Sally, ich fahr mit bis Crailsheim.
(Letzte Abstimmung mit Kontrolleurin) Hallo, Sally. Ich wünsch dir eine gute Fahrt!
So: Abfahrt haben wir, Ausfahrt ist da.
Und jetzt geht es los Richtung Crailsheim.
Das Problem bei Zügen ist grundsätzlich: Man hört sie spät kommen, sieht sie spät kommen.
In der Nacht besonders.
Ich hatte mal eine Schnellbremsung, weil nachts ein Mädchen im Gleisbereich unterwegs war.
Ich denke, die wollte nur abkürzen.
Das ist auch ein Risiko, mit dem wir jeden Tag leben.
Wünschen tut es sich niemand, dass es einen mal erwischt.
Aber die reale Chance ist leider da.
Das große Problem ist: Man hat in der Regel keine Chance, den Zug zum Stehen zu bringen.
(Endstation: Crailsheim)
Jetzt sind wir schon in Crailsheim.
Leer sind wir.
Wir machen jetzt eine Rangierfahrt.
Wieder zurück in den Abstellbereich.
Wir wechseln den Führerstand.
Wir fahren rein, stellen uns die Weichen und stellen das Fahrzeug ab.
Rangierfahrten sind anders.
Man fährt nicht signalgeführt, sondern auf Sicht, im Endeffekt.
38 Stunden sind der normale Satz.
Es gibt ein Wahlmodell im Tarifvertrag mit 39 Wochenstunden.
Das sind 6 Tage mehr im Jahr. (Wie würdet ihr euch entscheiden? 38 Arbeitsstunden pro Wochen oder 39 Arbeitsstunden pro Wochen)
Wobei ich mich für die 39 Stunden entschieden habe, weil ich sag mal so: Eine Stunde mehr in der Woche merkt man nicht.
Das ist was, was irgendwo immer untern Tisch fällt.
Aber 6 Tage mehr Urlaub im Jahr sind schon eine Hausnummer.
(Und zurück nach Aalen)
Das, was man häufig fährt, da weiß man, wo seine Bahnsteige sind.
(Bahnsteige: Rechts oder links?) Da hat man immer schon das Bild im Kopf.
(automatische Ansage) Liebe Fahrgäste, herzlich willkommen in unserem Zug.
Wir wünschen Ihnen eine angenehme Reise.
Als Lokführer, je nachdem, geht's im Prinzip nach Berufserfahrung, auch ein bisschen nach Unternehmen.
Wir haben einen GDL-Tarifvertrag im Unternehmen.
(GDL: Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer) Das heißt, brutto sind es so ca. 3000 Euro Einstiegsgehalt. (Brutto 2,980€ monatliches Grundgehalt)
Und es ist dann so, dass noch Zuschläge, Fahrentschädigungen, Schichtzuschläge dazukommen. (Netto +2.213 € monatlich (inkl. Zulage, usw.))
Die ja dann auch nur teilweise versteuert werden müssen.
Wenn man die Zuschläge dazurechnet, ist man im Standardmonat bei ca. 300 Euro obendrauf.
Das ist auch immer eine wahnsinnige Verantwortung, die man täglich trägt.
Das muss man nicht nur wegen Geld machen, sondern weil man seinen Job ein bisschen lebt.
Da vorne steht die Ablöse. (In Aalen wird der Zug an einen anderen Lokoführer übergeben)
Dem Kollegen geben wir den Zug ab für die Fahrt Richtung Stuttgart.
Relativ pünktlich angekommen.
Was heißt relativ? (Mit 3 Minuten Verspätung gilt ein Zug offiziell als verspätet)
Wir hatten 18.28 Uhr und 30 Sekunden die Ankunft und um "30" sind wir angekommen. (90 Sekunden "Verspätung")
Moin, moin. Warte mal.
Du kriegst den Schlüssel von mir.
Dann wünsch ich dir noch eine wunderschöne Schicht.
(Schichtdauer 7-10 Stunden)
(Feierabend)
(Wohnen -627€ monatlich)
(Lebensmittel Anteilig -150€ monatlich)
Frisch zu Hause machen ist meistens günstiger als on Tour nebenbei was essen.
Im letzten Jahr hab ich ein bisschen den Abnehm-Spleen gehabt.
Ich hab ein paar Kilo verloren.
Das war gar nicht schlecht.
Mittlerweile haben wir es geschafft, durch viel Grünes und Ausgewogenes das hinzukriegen.
Es lebt ganz viel von Gewürzen.
Dann kann man auch mal den Käse reduzieren oder das Fettige.
Funktioniert ganz gut.
Ich denke, es lohnt sich.
Das ist ein Job, der einen komplett ausfüllt.
Und ... man kann dabei jede Menge Freude haben.
Danke fürs Zuschauen, das war mein Tag als Lokführer.
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