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Popcorn – Kinobesucher lieben es, Kinoreinigungskräfte hassen es.

Denn Popcorn gehört genauso fest zum Kino wie miese Hollywood-Reboots.

entworfen von Marvels Superhelden-Permutator.

Welche generische Figur tritt gegen eine andere generische Figur in einem Film an?

Oh, es ist Okto-Spider vs. Tourettman!

Und jedesmal wenn wir im Kino sind, essen wir Popcorn. Und zwar nur im Kino.

Ich bin Philipp Walulis und frage mich:

Blicken wir schlappe fünftausend Jahre zurück.

Der pappige Platz-Mais wurde nämlich nachweislich schon um 3000 vor Christus gebrutzelt.

Richtig "getrendet" ist es allerding erst Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA.

Denn damals hatte der Süßwaren-Ladenbesitzer Charles Cretors eine zündende Idee.

Und obwohl die Weltwirtschaft 1930 so richtig im Eimer war, poppten die Menschen weiter.

Kein Wunder: Eine Tüte gab es für läppische 5 - 10 Cents.

Und weil der Snack so billig war, nahm man ihn gerne mit zu einer brandneuen Attraktion:

dem Lichtspielhaus.

Doch die Kinobetreiber rümpften die Nase. Bloß kein Essen im ehrenwerten Etablissement.

Gut, sie haben vergessen, dass in Theatern schon zu Shakespeares Zeiten Snacks gegessen wurden.

Bis hin zu Hähnchen und Austern!

Tja, im Kino wurden die Zuschauer zunächst sogar aufgefordert. . .

. . . neben ihrer Jacke auch das Popcorn abzugeben.

Doch dem Puffmais war nicht beizukommen. Also wollten die Kinobesitzer wenigstens dran verdienen.

Weil Kinos noch keine Ventilationssysteme für die Dampfgeräte hatten, vermieteten sie die Plätze vor den Kinos an Popcornverkäufer.

Natürlich dauerte es nicht lange, bis die Kinobetreiber merkten, dass sie ohne den Mittelsmann noch mehr verdienen.

Sie bauten die Kinos um, bauten Popcornmaschinen ein und machten fette Profite.

Viele Kinos ohne Popcorn gingen sogar pleite.

Zur Zeit des zweiten Weltkrieges, als Zucker rationiert wurde. . .

. . . aßen die Amerikaner 3-mal so viel Popcorn, wie vorher. Es war nicht mehr wegzudenken.

Nach Deutschland quoll es erst 1977 über. Und zwar durch ihn hier:

Der Müncher Kinobetreiber Dieter Buchwald.

In seinem Cinema kann der Popcorn-Connoisseur unter anderem süßes Popcorn, salziges Popcorn und Popcorn mit Bacon Flavor verköstigen!

Übrigens sind die hohen Popcorn-Preise auf mangelndes Besucherinteresse zurückzuführen.

Aber nicht am Popcorn, sondern am Kinobesuch selbst.

Zum Ausgleich der wegfallenden Besucher-Einnahmen erhöhen die Betreiber einfach den Popcorn-Preis.

Denn wir sind immer noch so konditioniert, dass wir Popcorn zum Film kaufen.

Anders wäre Okto-Spider vs. Tourettman auch wirklich nicht zu ertragen.