德语助手
2022-11-16
Die Welt ist hektisch.
Meditation scheint das ultimative Gegenmittel zu sein.
Alle wollen möglichst zen und mindful sein.
Katy Perry, Oprah und etliche CEOs schwören darauf.
Millionen von Menschen nutzen Apps wie "Headspace" und "Calm".
Riesige Horden suchen auf Meditationsretreats in Indien und Tibet Antworten auf spirituelle Fragen.
Sie wollen tiefe, tranceähnliche Bewusstseinszustände erreichen.
Für einige ist Mediation vielleicht ein Klischee, esoterischer Nonsens.
Andere sind davon überzeugt, dass die Jahrtausende alte Praktik uns: ... machen kann.
Heute geht es darum, was Meditation eigentlich genau ist, was die Wissenschaft sagt und um faszinierende Phänomene, die wir nur in Ansätzen verstehen.
Leider gibt es keine einheitliche Definition von "Meditation".
Es existieren Hunderte Techniken, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Die meisten von ihnen stammen aus dem Buddhismus und Hinduismus.
Aber auch der muslimische Drehtanz der Derwische ist eine Art von Meditation.
Man kann also offensichtlich meditieren während man sich bewegt.
Yoga, Tai Chi oder die Gehmeditation würden auch in diese Kategorie fallen.
Natürlich kann Meditation aber auch so aussehen.
Dann kann man zum Beispiel seine Atmung fokussieren, seine Gedanken beobachten, versuchen, möglichst viel Mitgefühl und Liebe zu spüren.
Etwas visualisieren oder sich Fragen stellen.
Ach ja, und ihr kennt bestimmt alle Mantras wie: Professor Dr. Sedlmeier unterrichtet Forschungsmethodik und Evaluation am Institut für Psychologie der TU Chemnitz.
Er forscht seit über 20 Jahren zu Meditation.
In den letzten Jahrzehnten ist das wissenschaftliche Interesse an Meditation extrem angestiegen.
Aus gutem Grund.
Meditation erhöht die Intelligenz, verringert die Angst, verringert Stress, erhöht die Leistungsfähigkeit.
Erhöht die Qualität zwischenmenschlicher Beziehungen.
Schauen wir uns eine typische Meditation mal genauer an.
Du schließt deine Augen, fokussierst deine Atmung und beobachtest alles, was dir an dem wechselnden Strom der Luft auffällt.
Du versuchst, alle anderen Eindrücke und Ablenkungen kommen und gehen zu lassen.
Du bringst deine Aufmerksamkeit immer wieder zurück ins Hier und Jetzt.
Zurück zur Atmung.
Dadurch werden die beteiligten Netzwerke im Gehirn trainiert.
Das heißt, es gelingt Ihnen besser, den Fokus zu halten.
Und wenn Sie abdriften, merken Sie früher, dass Sie abgedriftet sind und holen sich zurück.
Das ist Dr. Ulrich Ott.
Er ist Psychologe und Hirnforscher, erforscht am Bender Institute of Neuroimaging an der Universität Gießen zu Meditation und veränderten Bewusstseinszuständen.
Das sogenannte Default Mode Network umfasst verschiedene Regionen im Gehirn.
Es wird immer dann aktiv, wenn wir tagträumen oder in Gedanken versinken.
Aber auch, wenn wir über uns selbst, die Vergangenheit oder die Zukunft nachdenken.
Durch Meditation lernt man, dieses Netzwerk quasi herunterzufahren.
Andere Hirnareale, die uns beim Konzentrieren helfen, werden währenddessen aktiver.
Wenn du deinen Körper beobachtest, wird der Teil in deinem Gehirn trainiert, der für die Körperwahrnehmung zuständig ist.
Bei der Gehmeditation wird der motorische Teil trainiert.
Außerdem kann Meditation Verbindungen zwischen verschiedenen Hirnregionen stärken.
Einer der regulierenden Teile des Gehirns scheint sich bei Meditierenden zum Beispiel deutlich besser mit der emotionalen Zentrale unseres Gehirns abzustimmen.
Auch die Struktur des Gehirns scheint sich zu verändern.
Die sogenannte Graue Substanz ist Teil unseres Zentralen Nervensystems, welches quasi alles in unserem Körper reguliert.
Bei gestressten Menschen verringert sich die Dichte der Grauen Substanz.
Bei Menschen, die regelmäßig meditieren, scheint sie zuzunehmen.
Das wiederum deutet darauf hin, dass Meditation Stress zu mindern scheint.
Das alles kann langfristig eine echten Einfluss auf deinen Alltag haben.
Vielleicht kannst du dich besser auf manche Dinge konzentrieren, bist weniger gestresst, nimmst deinen Körper oder deine Umwelt bewusster wahr oder hast deine Gedanken und Gefühle besser im Griff.
Dass Meditation wirkt, das weiß man, es gibt Tausende von Studien, die das zeigen.
Aber ... die genauen Mechanismen, da ist man erst am Anfang, diese Mechanismen sich anzusehen.
Je nach Technik, Person, Alter und mentaler Verfassung kann Meditation sehr unterschiedlich wirken.
Meditation scheint zwar, den meisten Menschen helfen zu können, ist aber definitiv nicht für jeden geeignet.
Welcher Teil von welcher Technik bei welcher Person wie wirkt, muss noch deutlich genauer erforscht werden.
Auch über mögliche Risiken und Nebenwirkungen weiß man noch nicht genug.
Die Forschung zu Meditation hat sich bisher größtenteils auf westliche Ziele fokussiert.
Es geht darum, sich zu entspannen, weniger gestresst zu sein und seine Leistung zu steigern.
Und all das ist auch gut belegt.
Aber was ist mit den tieferen Erfahrungen, die Menschen während der Meditation machen?
Was hat es mit diesen Bewusstseinszuständen auf sich?
Wozu es eigentlich ursprünglich entwickelt worden ist, das sind diese spirituellen Erfahrungen.
Ja, also tiefe Selbsterkenntnisse, tiefe Bewusstseinsveränderung.
Wo sich das Ich auflöst.
Wo Raum- und Zeitgefühl komplett verschwinden können.
Oft auch begleitet von intensiven positiven Emotionen.
Von Glückseligkeit.
Die Forschung zu solchen Bewusstseinszuständen weist noch extrem viele Lücken auf.
Man ist sich aber einig, dass es sie gibt, und sie durch Meditation erreicht werden können.
Eine Art Erleuchtung ist für viele Meditierende im Westen nicht das Ziel.
Viel mehr hat sich Meditation als effektives Mittel der Selbstoptimierung etabliert.
Außerdem scheint Meditation ein guter Weg zu sein, sich selbst und die Welt um sich herum klarer wahrzunehmen.
Also wenn du keine Vorerkrankungen oder Ähnliches hast, probier es doch einfach mal aus.
Wahrscheinlich können wir alle etwas weniger Stress und etwas mehr Ruhe und Gelassenheit gut gebrauchen.
Wir hoffen wie immer, dass euch dieses Video gefallen hat.
Schreibt uns gerne in die Kommentare, was ihr von Meditation haltet.
Auf der Endcard findet ihr unsere Playlist "Wissenschaft".
Außerdem ein Video von "MaiLab" zu Yoga.
Ansonsten bis zum nächsten Video.
沙发还没有被抢走,赶紧过来坐会吧