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2024-04-30
Winter im Nationalpark Eifel.
Heimat für den Uhu?
Den Rothirsch?
Die Wildkatze.
Im Winter leben diese seltenen Tiere zurückgezogen.
Im 1. und einzigen Nationalpark in NRW.
Seit 10 Jahren gibt es dieses Schutzgebiet.
Mit jedem Jahr sollen die 110 qkm des Nationalparks natürlicher und wilder werden.
Und er hilft dabei.
Ralf Hilgers ist einer von 12 Rangern im Nationalpark.
Das sind die Natur- und Landschaftspfleger, die das Großschutzgebiet betreuen.
Das ganze Jahr über, auch jetzt im Februar, beobachtet Ralf Hilgers die Entwicklung von Landschaft und Wegen und dokumentiert seine Eindrücke.
Das ist mein digitales Erfassungsgerät.
Da trage ich jeden Tag ein, welche Strecke ich gegangen bin, welche Tiere ich gesehen habe, welche Pflanzen ich gesehen habe.
Das ist recht wichtig für unsere Erfassung, für unsere Forschung auch, weil die sind nicht hier vor Ort im Gelände unterwegs.
Wenn wir eine seltene Pflanze oder Tierart sehen, die haben die nicht gesehen.
Wir wissen genau, dann und dann ist das gewesen in dem Bereich.
Die Ranger sind die Augen und Ohren der Wissenschaftler im Nationalpark Eifel.
Sie begleiten ein Mammutprogramm.
Sie sind dabei, wenn aus einer Kulturlandschaft die Wildnis von morgen entsteht.
Manchmal geht das nur mit der Motorsäge.
An dieser Stelle werden Douglasien entfernt.
Die nordamerikanischen Nadelbäume wurden hier wegen ihres robusten Holzes gepflanzt.
Von selbst wird die Natur sie nicht mehr los.
Die Douglasie ist eine fremdländische Baumart, die hier nicht hingehört und die unsere heimischen Laubbäume verdrängen würde.
Würden wir sie nicht aus dem Nationalpark entfernen, hätten wir vielleicht in 100, 200 Jahren einen Douglasien-Urwald hier stehen
und keinen Laub-Mischwald-Urwald, so wie es eigentlich hier sein sollte.
Der Nationalpark Eifel ist ein Entwicklungsnationalpark.
30 Jahre lang darf der Mensch der Natur auf die Sprünge helfen, damit wieder der typische Eifel-Laubwald nachwachsen kann.
Es sei denn, sie verhindern, dass sich der Wald von selbst verjüngt.
Eine Wildnis im Werden hat keine Chance, wenn zu viele Rehe und Hirsche an ihr knabbern.
Wölfe könnten überzähliges Wild jagen.
Doch für Wölfe ist der Nationalpark zu klein.
Auch Luchse wären gut für das ökologische Gleichgewicht.
Ein einziger Luchs frisst bis zu 60 Rehe im Jahr.
Für die Ranger wäre es eine Sensation, im Wald auch Spuren vom Luchs zu entdecken.
Doch an dieser Suhle findet Ralf Hilgers nur die Hinterlassenschaften von Pflanzenfressern.
Hinweise auf eine Raubkatze sind nicht dabei.
Noch nicht.
Es ist Ende März.
Die ersten Buschwindröschen blühen in den noch kahlen Wäldern.
Jetzt ziehen die Hirsche zum Fressen aus dem Wald auf die Wiesen.
Der ideale Zeitpunkt, um sie zu zählen, wenn es dunkel ist.
Eine Nachtschicht steht an.
Ranger Ralf Hilgers unterstützt die Wissenschaftler vom Biotop- und Wildtiermanagement bei der alljährlichen Rotwildzählung.
Um das jedes Jahr vergleichen zu können und um einen Trend abschätzen zu können auf dieser Fläche, was die Entwicklung des Wildes angeht, machen wir es immer nach dem gleichen Muster.
Wir fahren mit jeder Gruppe immer die gleichen Strecken ab und versuchen auch immer, den gleichen Jahreszeitpunkt zu erwischen.
Und auch die entsprechenden Uhrzeiten, sodass das passt.
Im und um den Nationalpark Eifel herum lebt eine der größten Rothirschpopulationen Deutschlands, rund 1.000 Tiere.
Schnell wird klar, die Hirsche sind gut durch den Winter gekommen.
Das ist schön, denn Rotwild war in der Eifel schon mal fast ausgestorben.
Es ist aber auch problematisch.
Solange die Laubwälder jung sind und größere Raubtiere fehlen, muss deshalb der Mensch den Wildbestand regulieren.
An wenigen Tagen im Spätherbst.
Der Eingriff ist umstritten.
Kritiker fordern natürliche Abläufe.
Aber genau die hält nicht jeder Besucher des Nationalparks aus.
Der Winter 2013 war ein sehr strenger Winter.
Wir haben 30 Stücke Rotwild gefunden, die verhungert sind, weil zu viel Schnee war und zu viel Wild da war, sodass nicht alle Tiere Nahrung gefunden haben und haben diesen Winter nicht überlebt.
Sind also verendet und lagen zum Teil neben den Wanderwegen.
Dann kamen die Leute zu uns und sagten, füttert doch bitte das Wild, weil jetzt die sterben ja.
Aber im Nationalpark herrscht das Motto, Natur Natur sein lassen.
Und da gehört der Tod auch mit dazu.
Es ist Ende April.
Der Frühling kommt in Schwung.
Die Schönheiten der Natur locken ab jetzt immer mehr Menschen in die Lebensräume der Wildtiere.
Sie brauchen jetzt Schutz.
In den kommenden Monaten müssen sich die Ranger um immer mehr Besucher kümmern, die den Nationalpark nutzen möchten, wie es ihnen gefällt.
Im Frühling ist der Nationalpark Eifel erfüllt von Leben.
Direkt neben einem Wanderweg hat eine Kolonie Kormorane ihre Nistplätze angelegt.
Die Wildkatze genießt die ersten Sonnenstrahlen mit ihrem Nachwuchs lieber im Verborgenen.
Und auch der Eisvogel legt wenig Wert auf Gesellschaft.
Ende Mai blüht das Eifelgold, der Ginster.
Ranger Ralf Hilgers nimmt jetzt oft sein Dienstfahrrad, denn überall sind Besucher unterwegs.
Er achtet v.a. darauf, dass alle Besucher auf den Wegen bleiben, um die Wildtiere nicht zu stören.
Mindestens 450.000 Besucher kommen jedes Jahr.
Und nicht alle halten sich an die strengen Regeln, die im Nationalpark gelten.
Die Wildnis von morgen funktioniert nur, wenn der Mensch sie zulässt.
Es wird Sommer im Nationalpark.
In der warmen Jahreszeit zeigt sich die Natur in voller Pracht.
Fast täglich wandern die Ranger mit Besuchergruppen durch den Nationalpark und erklären, wie sich der frühere Wirtschaftswald seit 10 Jahren verändert hat.
An manchen Stellen lässt der Borkenkäfer inzwischen die nicht heimischen Fichten absterben.
An anderen Stellen verhilft der Mensch der Natur zu einem Neustart.
Anstelle von Nadelbäumen soll sich wieder die heimische Vegetation entwickeln.
Wenn wir hier vor 2 Jahren noch hergegangen wären, hätten Sie gesagt, was haben Sie denn hier gemacht?
Im 1. Jahr sah das hier ganz wüst aus.
Habt ihr gedacht, nein, das wird niemals mehr Wald.
Dann kam wunderschön der Fingerhut, Brombeere, Himbeere.
Dann dauert das ne Zeit, dann kommen auch die ersten, der Hulunder, die Eberesche.
Hier sind wir dann...
Gerade in der spannenden Phase, wie sich der Wald entwickeln wird, ich bin auch mal gespannt.
Ich würde auch mal gerne in 100, 150 Jahren wiederkommen und sehen, wie das Ganze sich hier entwickelt hat.
Es ist immer nur eine Frage der Zeit, bis der heimische Wald von selbst wiederkommt.
Seine Wegbereiter, Fingerhut und Ginster, schlummern bis zu 30 Jahre im Erdreich.
Sie fangen erst an zu keimen, wenn Licht auf den Boden scheint.
Wie aus Freiflächen wieder Wald wird, das sollen alle Besucher des Nationalparks erleben können.
Barrierefrei.
Die Ranger sind deshalb von Anfang an auch dafür ausgebildet worden, Menschen mit Behinderungen durch den Nationalpark zu führen.
Im vergangenen Jahr haben einige von Ihnen sogar an diesem neuen erlebnispädagogischen Weg mitten durch den Wald mitgebaut.
Jetzt lernen Sie, wie Sie hier Rollstuhlfahrern, Blinden oder Taubenmenschen die Baustelle Natur nahebringen.
Denn nur, was man kennt, schützt man auch.
Ungestörte Abläufe in Wäldern und Wiesen sind das Ziel.
Prozessschutz heißt das in der Fachsprache.
In der Kernzone des Nationalparks soll die biologische Vielfalt für die kommenden Generationen bewahrt werden.
Es ist Anfang September.
Für viele Tiere im Wald ist der Tisch jetzt reichlich gedeckt.
An einer besonderen Stelle im Nationalpark hat es auch Ranger Ralf Hilgers auf Baumfrüchte abgesehen.
Ihm geht es um Bucheckern.
Einige Wochen lang werden die Ranger die Bucheckern in den ausgelegten Netzen sammeln.
In Baumschulen wachsen dann junge Buchen, die das raue Klima der Eifel auch wirklich vertragen.
Sie werden später dort gepflanzt, wo seit Jahrzehnten nur noch Fichten wachsen.
Das ist v.a. im Süden des Nationalparks der Fall.
Hier kommt ab September schweres Gerät zum Einsatz.
Regelmäßig müssen die Fichtenbestände ausgedünnt werden, um Licht für die untergepflanzten Buchen zu schaffen.
Inzwischen werden die menschlichen Eingriffe in die Natur weniger.
Auf 58% der Nationalparkfläche entwickelt sich die Natur bereits nach eigenen Prozessen.
In einem Entwicklungsnationalpark müssen nach Abschluss aller Arbeiten mindestens 75% der Landschaft unberührt bleiben.
Wir gehen da noch ein Stückchen weiter.
Wir wollen 83 bis 85% schaffen.
Das ist ein ambitioniertes Ziel.
Aber wir sind auf dem guten Wege, das zu schaffen.
Dann fällt in die Managementzone rein nur noch unser Wegenetz, unsere Narzissentäler, die einmal im Jahr gemäht werden.
Oder unsere Offenlandfläche auf der Treibhörner Höhe, so ein paar Hektar, die wir da noch mähen.
Weil da seltene Grasarten sind, die einmal diese Mahd brauchen.
Es wird Oktober.
Im Wald und auf den Wiesen wird es laut.
Die Rothirsche sichern jetzt ihre Ansprüche auf die Rudel und vertreiben mögliche Konkurrenten.
Damit Wanderer sie jetzt nicht stören, setzen die Ranger nun mit Nachdruck Ruhezonen für die Hirsche durch.
Hin und wieder sperren sie sogar Wege ab.
Es gibt nicht viele Stellen in Deutschland, an denen sich Rothirsche in freier Wildbahn so gut bei der Brunft beobachten lassen.
Andere Waldbewohner dagegen lassen sich auch jetzt nicht freiwillig blicken.
Das Jahr neigt sich dem Ende zu.
Es ist November.
Jetzt sind kaum noch Besucher im Nationalpark unterwegs.
Dafür umso mehr Waldarbeiter.
Die Ranger bündeln ihre Kräfte, um die Umgestaltung des Waldes voranzutreiben.
Auch Ralf Hilgers hilft beim Buchenpflanzen.
Wir pflanzen in diesem Jahr knapp 140.000 Buchen.
Wir werden da eine Woche bis 14 Tagen dran sein.
Dann sind die Buchen alle weg.
Hier das ist für einen Tag.
Ralf Hilgers pflanzt im Akkord bis zu 1.000 Bäume pro Tag.
Vor dem 1. Schnee will er fertig sein.
Denn sonst wachsen die jungen Buchen nicht mehr gut an.
Und die Wildnis von morgen hat einen schweren Start.
Die Tiere im Wald bereiten sich jetzt auf den Winter vor.
Sie schonen ihre Kräfte für den Überlebenskampf bei Schnee und Eis.
Ihr Lebensraum hat sich im vergangenen Jahr verändert, in kleinen Schritten, aber unaufhaltsam.
Ein Jahr lang sind wir mit dem Ranger durch den Nationalpark gestreift.
Im nächsten Frühling wird der neue Wald hier schon wieder ein bisschen dichter und wilder sein.
Wenn ihr in Zukunft nichts verpassen wollt... Warte mal.
So, genau.
Dann entweder hier weiterschauen oder hier abon... Ich glaub, du musst weit... Geht es so?
Nee, jetzt bist du zu weit raus.
Ach, mir einfach auf die Nase drücken.
Und die Glocke, damit ihr immer benachrichtigt werdet, wenn es was Neues gibt.
沙发还没有被抢走,赶紧过来坐会吧