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2021-01-13
Konjunktiv? Ist schwierig. Konjunktiv? Konjunktiv? Wo bist du? Kommst du jetzt her!
Konjunktiv? Konjunktiv? Du suchst den Konjunktiv? Selber schuld. Gebrauchtest du den Konjunktiv häufiger, drücktest du dich nicht nur viel eloquenter aus.
Mit jeder Konjunktivform, die du benützest, trügest du auch zur Erhaltung des Konjunktivs bei, und er stünde nun nicht mehr vor dem Aussterben. Ja, der Konjunktiv steht vor dem Aussterben.
Und bei diesen sonderbar klingenden Verbformen wie betröge, schwänge oder schliefe wundert es mich ehrlich gesagt auch irgendwie nicht. Erst mal die schlechte Nachricht: Es gibt nicht nur eine Konjunktivform, sondern sogar zwei.
Der Konjunktiv 2 ist was für Träumer. Er ermöglicht Wünsche und lässt uns wunderbar fantasieren. Wäre ich Astronautin, flöge ich auf den Mond.
Und gäbe es dort Palmen, äße ich nur Kokosnüsse. Und wäre der Mond eine Scheibe, kröche ich zu seinem Rand und spränge hinunter.
Du wählst ihn immer dann, wenn du an den Satz anschließen könntest: "Ist es aber nicht." Er drückt aus, dass etwas unwahrscheinlich oder unmöglich ist.
Der Mond ist keine Scheibe, es gibt dort keine Palmen und ich bin keine Astronautin. Flöge, äße, kröche, gäbe, spränge - wie kommen diese sonderbaren Konjunktivformen eigentlich zustande?
Für die Bildung des Konjunktiv 2 brauchst du die Präteritumform der ersten Person Plural. Also der Wir-Form. Das -en wird gestrichen und die Konjunktivendung angehängt. Oft wird aus dem jeweiligen Vokal dann noch ein Umlaut:
fliegen, flogen, ich flöge
essen, aßen, ich äße
geben, gaben, es gäbe
kriechen, krochen, ich kröche
und aus haben, ich hätte, sein wird wäre, aus kommen käme.
Keine Regel ohne eine Ausnahme. Leider bekommen einige Formen wieder mal eine Extrawurst. Aus "rennen" wird nicht "rannte", sondern "rennte". Wahrscheinlich um eine doppelte Besetzung von "rannte",
das ja auch eine Vergangenheitsform ist, zu vermeiden. Dann haben wir noch den kleinen Bruder des Konjunktiv 2, den Konjunktiv 1. Der Konjunktiv 1 wird vor allem in der indirekten Rede verwendet. Lisa: "Markus sagt, er habe Kopfschmerzen. Er sei untröstlich, dass er dir nicht beim Umzug helfen könne."
Lisa kennzeichnet mit dem Konjunktiv 1, dass das Gesagte nicht von ihr stammt. Gleichzeitig distanziert sie sich von dem Gesagten und stellt infrage, ob Markus wirklich Kopfweh hat oder nicht.
Durch die indirekte Rede ist der Konjunktiv 1 unverzichtbar beim Zitieren. Dazu findest du auch noch ein anderes Video auf meinem Kanal. Zur Bildung des Konjunktiv 1 brauchen wir wieder die erste Person Plural,
aber diesmal im Präsens. Das -en streichen wir und fügen die Konjunktivendung an. haben, er habe, kommen, er komme, geben, er gebe. Und zwar jetzt mit "e", nicht mit "ä", wie im Konjunktiv 2.
Wird superhäufig verwechselt, müsst ihr mal drauf achten. Vor allem in der Ich-Form entsprecht der Konjunktiv 1 aber recht häufig dem Indikativ, also der normalen Präsensform.
Stell dir vor, er behauptet, ich fresse und saufe den ganzen Tag. "Fresse" und "saufe" entspricht der Indikativform. Willst du dich von den offensichtlich unsinnigen Vorwürfen abgrenzen,
solltest du Konjunktiv 2 nehmen. Also: Er behauptet, ich fräße und söffe den ganzen Tag? Klingt ja total bescheuert.
Ja, stimmt, und um nicht total komisch zu klingen, solltest du besser die Würde-Form benutzen. Wer nicht wie ein Germanistiknerd wirken will . . . . . . ersetzt die Konjunktivform nämlich durch die Würde-Form.
würde, betrügen, würde schwingen, würde schlafen. Und daran gibt es meistens auch nichts auszusetzen. Bei sehr altertümlichen Formen wird die Würde-Form empfohlen. Aber in so einigen Fällen solltest du den Konjunktiv doch nutzen.
Moment - "solltest"? Das ist ja auch ein Konjunktiv. Und "sollte" solltest du nicht durch "würde sollen" ersetzen, das klingt nämlich schräg. Du siehst also, der Konjunktiv ist doch ganz nützlich.
Außerhalb der wiedergegeben Rede kommt der Konjunktiv 1 relativ selten vor. Zum Beispiel bei Geburtstagsglückwünschen oder um Hoffnungen auszudrücken. Mögest du hundert Jahre alt werden! Sie lebe hoch, hoch, hoch!
Welche Konjunktivform findest du am seltsamsten? Schreib mir das gerne mal in die Kommentare. Und dann gib gerne einen Daumen nach oben, wenn es dir weitergeholfen hat.
Und natürlich den Kanal abonnieren. Bis zum nächsten Mal, tschüss. Konjunktiv ist . . . ist okay.
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