德语助手
2017-11-04
Der Welt geht es nicht gut!
Man könnte manchmal sogar meinen, sie steht kurz vor dem Kollaps.
Umweltverschmutzung, Armut, Klimawandel, Artensterben, Überfischung der Meere.
Wie kommt das Ganze- ist der Mensch zu doof um seinen Lebensraum zu erhalten oder zu gierig?
Alle diese Phänomene haben natürlich viele verschieden Ursachen und können nicht so einfach erklärt werden.
Aber es gibt doch eine Ursache, die bei allen eine Rolle spielt!
Auf der Welt gibt es immer mehr Menschen, die immer mehr konsumieren und immer mehr produzieren.
Das ist an sich schon ein großes Problem- schließlich sind die Ressourcen auf der Erde begrenzt.
Damit hängt aber noch etwas anderes eng zusammen: Die Konsumenten bezahlen auch nicht die wahren Kosten für ihre Konsumgüter.
Preise sind nämlich nicht gleich Kosten.
Das klingt erstmal komisch.
Werfen wir exemplarisch einen Blick auf das Produkt X. Das Produkt X kostet im Laden 100€uro.
Ein echtes Schnäppchen.
Vereinfacht setzt sich der Preis so zusammen: - Die Rohstoffe für das Produkt werden in einem afrikanischen Land abgebaut und kosten 25€.
- Die Lohnkosten für die Arbeiter, die es in China zusammenbauen belaufen sich auf 20€ - Die Energie für die Produktion hat 10€ gekostet.
- Der Transport von der Fabrik zum Laden kostet 5€.
- Der Hersteller schlägt dann nochmal Geschäftskosten von 20€, drauf z. B. für Büros und Werbung.
- Und der Hersteller will ja auch etwas verdienen, deshalb sind noch 20€ als Gewinn gedacht.
Klar: Insgesamt bezahlt der Kunde also einen Preis von 100€ im Laden.
Und hier wird es jetzt interessant.
Der Preis von 100€ entspricht nicht den wirklichen Kosten des Produktes.
Bei der Produktion sind nämlich noch einige versteckte Kosten angefallen, die in unserer Rechnung gar nicht erst aufgetaucht sind.
Ein sehr vereinfachtes Beispiel: Beim Abbau der Rohstoffe wurden Chemikalien benutzt, die dann in ein nahes Gewässer gelangt sind.
Dort haben sie ein Fischsterben verursacht.
Die Nachteile aus der sinkende Biodiversität in der Gegend und den schwindenden Fischereierträge machen anteilig auf das Produkt X etwa 3€ aus.
Die Arbeiter in der Fabrik haben kaum Schutzkleidung und müssen sehr lange arbeiten.
Auch einige Kinder arbeiten in der Fabrik. Die Kosten, die durch Krankheiten bei den Arbeitern entstehen und der volkswirtschaftliche Verlust der durch den Mangel an Schulbildung bei den Kindern entsteht betragen pro Produkt anteilig 6€ Bei der Energieerzeugung für die Produktion wird viel CO2 ausgestoßen.
Das heizt den Klimawandel an.
Die dadurch entstehenden Kosten von Extremwetterphänomenen und die für Küstenschutz betragen 4€.
Beim Transport fällt auch CO2 an.
Außerdem verursacht der Transport durch LKW Feinstaub, Lärm und Staus.
Die Autobahn wird von einem LKW etwa 100.000 mal so stark belastet wie von einem PKW und hält deshalb nicht so lange.
Die Kosten für Straßenbau, Arbeitszeitverlust im Stau und Krankheiten betragen 4€ Und am Ende geht Produkt X irgendwann kaputt und wird weggeworfen.
Müllabfuhr und Entsorgung kosten nochmal 4€.
Insgesamt sind die wirklichen Kosten für das Produkt also 121Euro.
Die 21 Euro Differenz bezahlt aber weder der Produzent noch der Konsument.
Sie wird einfach auf andere abgewälzt.
Wirtschaftswissenschaftler nennen das negative Effekte oder Externalitäten.
Aber. . . wer bezahlt das denn nun?
Das kommt ganz darauf an: - Zum Beispiel die Arbeiter in den Minen und Produktionsstätten, die durch die Krankheitsschäden Einkommensverluste haben.
- Oder die Steuerzahler, die die häufigere Ausbesserung der Straßen bezahlen müssen.
Auch solche, die selbst sehr wenig konsumieren.
- Ein besonders großer Teil der versteckten Kosten wird auch einfach auf die nächsten Generationen abgewälzt, also auf unsere Kinder und deren Kinder.
Das gilt besonders für die kostenintensiven Folgen des Klimawandels.
Die falschen Preise sind also problematisch.
Sie schaffen einen Anreiz sehr viel zu konsumieren.
Und sie senken Anreize Dinge lange zu nutzen, zu reparieren und wiederzuverwerten.
Betrachtet man die gesamte Weltwirtschaft wird klar: Das ist ein wesentlicher Grund für die anfangs genannten Probleme.
Es wird Zeit daran etwas zu ändern!
Es gibt auch schon Ansätze, versteckte Kosten mit in die Preise einzubeziehen.
- Die Bio Landwirtschaft kann als Versuch betrachtet werden, versteckte Kosten zu vermeiden, die in der konventionellen Landwirtschaft durch den Einsatz von Düngemittel und Pestiziden entstehen.
- Fair Trade Produkte kompensieren schlechte Löhne und Arbeitsbedingungen.
- Bei den meisten Flugreisen kann der CO2 Verbrauch durch einen Aufschlag bei der Buchung kompensiert werden.
- Auch der Co2 Zertifikate Handel ist ein Ansatz negative Externalitäten auszugleichen.
- Und vielleicht ist es Zeit für ein Siegel, das Produkte ohne versteckte Kosten auszeichnet?
Wir lassen uns unseren Konsum also von unseren Kindern und Menschen in armen Ländern mitfinanzieren.
Das ist natürlich unfair und sehr kurzsichtig.
Deshalb sollten wir uns klar machen: Wir haben als Konsumenten Verantwortung: Für unsere Umwelt und für andere Menschen. . . hier und auf der ganzen Welt.
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