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2023-05-17
Ach, der Eurovision Song Contest.
Für mich ist das eine Art Olympiade ohne Sport, aber mit viel Glitzer.
Jedes Jahr sitze ich mit meinen Freunden davor.
Wir knabbern Erdnüsse und schließen Wetten ab in einer Mischung aus Begeisterung und ironischer Spötelei.
Wir sind nicht die Einzigen.
200 Mio. Fernsehzuschauer schauen sich das Finale an.
Eine stolze Zahl.
Wenn man genau hinschaut, gibt es noch andere, vielleicht viel spannendere Zahlen.
Zum Beispiel die sieben.
Das ist die Anzahl der Teilnehmer im ersten Jahr des Wettbewerbs 1956.
Niederlande, Schweiz, Belgien, Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Italien.
Diese sieben Länder sind die ersten Mitglieder der Europäischen Rundfunkunion, die den Eurovision Song Contest nach italienischem Vorbild ins Leben ruft, und auch heute noch organisiert.
Es gewinnt die Schweiz mit Refrain von Lys Assia.
41. So viele Länder machen heute mit.
Auch nicht-europäische Länder gehören inzwischen zur Rundfunkunion, weswegen Australier, Israelis oder Aserbaidschaner auch mitsingen dürfen.
Kleine Länder profitieren übrigens von einem Werbeeffekt, wenn sie teilnehmen oder den Contest ausrichten.
Wer wüsste sonst wohl, wo San Marino oder Moldawien liegen?
Natürlich ist die Politik nie ganz fern.
Man siehe nur die großzügige Punkteverteilung unter Ländern, die sich geografisch oder politisch nahe sind.
Zypern und Griechenland, Frankreich und Armenien, Schweden und Finnland usw.
12. Ach, die magische Zwölf.
Die maximale Punktzahl, die ein Land einem anderen geben darf.
Irland Twelve Points. Irlande Douze Points.
Die Ansage erfolgt stets auf Englisch und Französisch zum Spott aller nicht-französischsprachigen Länder.
Jeder versteht doch Englisch.
11. So oft belegten die Norweger den letzten Platz.
Niemand hat das über ... äh, unterboten.
Sie haben auch dreimal gewonnen, immerhin.
Noch eine Sieben.
Die Punktzahl der Siege, die ein einziges Land errungen hat, und zwar Irland.
Gefolgt von Schweden mit sechs Siegen, gefolgt von Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden und Grossbritannien mit fünf Siegen.
67. Die Gesamtzahl aller Gewinner.
Aber es gibt den Contest doch erst seit 64 Jahren.
1969 erreichen vier Länder dieselbe Punktzahl.
Nach kurzer Panik werden Frankreich, Großbritannien, die Niederlande und Spanien zu den Siegern erklärt.
Inzwischen hat man die Regeln natürlich geändert.
3. Genau so viele Minuten darf ein Lied dauern.
72. So viele Stunden würde es dauern, bis man sich die Songs von allen Finalen und Halbfinalen angehört hat.
22. Die Anzahl der Eurovisionsbeiträge des Komponisten Ralf Siegel, dem Deutschland seinen ersten Sieg 1982 verdankt.
Ein bisschen Frieden von Nicole.
Ein bisschen Freude, ein bisschen Wärme.
Zugegeben, sehr seicht.
Aber so ist der Contest nun mal.
Die Songs bestechen selten durch Modernität.
Viele Balladen und konventionelle Schlager, böse Zungen würden sagen, niveauloses Gedudel.
Und doch stechen manche Gewinner hervor.
Zwei Zahlen zum Schluss.
4,8 Mio. Die Anzahl der Fernsehzuschauer in Frankreich 2019.
Und 7,6 Mio. Die Anzahl in Deutschland im selben Jahr.
Woher das kommt?
Den Deutschen gefällt nicht nur der Eurovision-Spot besser.
Ihr letzter Sieg war auch erst 2010.
Die Franzosen wiederum haben das letzte Mal vor 40 Jahren gewonnen.
Marie Myriam mit L’oiseau et l’enfant 1977.
Comme l'oiseau bleu survolant la Terre. Vois comme le monde, le monde est beau.
Liegt es also an verletztem Nationalstolz, dass Frankreich sich viel weniger für den Contest interessiert?
Ich weiss es nicht.
Ich weiss nur, dass ich den Eurovision Song Contest liebe.
Mit Begeisterung und leichter Ironie.
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