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2022-03-29
Hallo und Herzlich Willkommen bei Schlaumal.
Regenwaldzerstörung, Artensterben, Vertreibungen und Erderwärmung - das sind die Folgen unseres Palmölkonsums.
Palmöl wird aus den Früchten der Ölpalme gewonnen.
Es ist das meistgenutzte Pflanzenfett der Welt und steckt in jedem zweiten Supermarktprodukt.
Auch als Biokraftstoff wird das Pflanzenöl inzwischen vermehrt eingesetzt.
Über 71% des weltweit genutzten Palmöls findet in der Nahrungsmittelindustrie Verwendung.
Mehr als 24% wird in den Sektoren Wasch-, Pflege- und Reinigungsmittel sowie im Kosmetikbereich eingesetzt.
Knapp 5% dienen der Strom-, Wärme-, und Kraftstoffproduktion.
Ursprünglich in West-Afrika beheimatet, wird die Ölpalme inzwischen weltweit auf etwa 27 Millionen Hektar Land kultiviert, hauptsächlich in Indonesien und Malaysia.
Die größten Palmöl-Konsumenten sind Indien, Indonesien und China, gefolgt von der EU.
Das so begehrte wie umstrittene Pflanzenöl hat entscheidende Vorteile gegenüber anderen pflanzlichen Ölen und lässt sich daher oft nur schwierig ersetzen: Die Ölpalme wächst schnell und ist extrem ergiebig.
Für dieselbe Menge Öl braucht sie deutlich weniger Fläche als zum Beispiel Sonnenblumen oder Raps.
Kein anderes Pflanzenöl ist günstiger als Palmöl.
Zudem ist das Pflanzenfett vielseitig nutzbar.
Es ist geschmacksneutral, hitzebeständig, lange haltbar und bei Zimmertemperatur cremig-streichfest.
Das Problem an der Sache ist: Die Palmöl Produktion schadet der Umwelt in höchstem Maße.
Der hohe Verbrauch führt dazu, dass die Ölpalmen auf immer größeren Flächen angebaut werden.
Um Platz für die Plantagen zu schaffen werden Regenwälder in unvorstellbarem Ausmaß abgeholzt und abgebrannt.
Palmölplantagen werden selten auf freien Flächen errichtet, weil Regenwaldböden fruchtbarer sind und das gerodete Tropenholz Startkapital verspricht.
Und die Produktion von Palmöl steigt seit einigen Jahren drastisch an.
Binnen 30 Jahren ist die Hälfte der Waldflächen auf Sumatra verschwunden.
Dabei sind Indonesiens Wälder von größter Bedeutung: Zum einen bieten sie Lebensraum für zwei Drittel aller an Land lebenden Tier- und Pflanzenarten;
Zum anderen sind Wälder natürliche CO2-Speicher und binden weltweit über 300 Milliarden Tonnen Kohlenstoff.
Vor allem Indonesiens Torfmoore sind wahre Kohlenstoffdioxid-Bunker, denn sie speichern bis zu 50-mal mehr Kohlenstoff als andere Tropenwälder.
Die Vernichtung dieser Torfmoorwälder hat jährlich die Freisetzung von Millionen Tonnen CO2 zur Folge.
Indonesien ist aufgrund der Regenwaldzerstörung 2012 zum drittgrößten Treibhausgasemittenten der Welt aufgestiegen, gleich hinter den USA und China.
Doch nicht nur das Klima leidet: Durch die Abholzungen werden Lebensräume für stark bedrohte Tierarten wie Orang-Utans, Tiger, Nashörner und Elefanten zerstört Viele Tiere werden von den schweren Maschinen zu Tode gequetscht, bei lebendigem Leibe verbrannt oder sie verhungern qualvoll.
Auf den Plantagen kommt es immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen: Zwangsarbeit, Diskriminierung, Kinderarbeit und gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen sind keine Seltenheit.
Ureinwohner, die den Wald über Generationen bewohnen und beschützen, werden oft gewaltvoll von ihrem Land vertrieben.
Manchmal trifft es sogar ganze Dörfer.
Feststeht, wenn die Ausbreitung von Ölpalm-Plantagen auf Kosten der Regenwälder so weiter geht, dann sind bald keine Regenwälder mehr da.
Nicht auszuschließen, dass wir eines Tages unseren Kindern Orang-Utans oder Tiger nur noch in Büchern oder in alten Filmaufnahmen zeigen können.
Wie lässt sich also das Problem mit dem Palmöl lösen?
Ölpalmen gedeihen ausschließlich in tropischem Klima.
Daher kann man die Palmölproduktion nicht einfach in andere Regionen der Erde verlegen, wo sie weniger Schaden anrichten würde.
Auch ein Austausch von Palmöl durch andere, heimische Pflanzenöle wie Raps und Sonnenblume ist problematisch.
So sieht das zumindest der WWF.
Die biologische Vielfalt würde zwar weniger leiden, da Deutschland verglichen mit tropischen Ländern eine geringere Artenvielfalt beheimatet.
Es seien jedoch nicht ausreichend Flächen vorhanden um die entsprechenden Mengen Öl zu produzieren.
Die Umweltschutzorganisation Rettet den Regenwald sieht das anders: In Europa stünden Anbauflächen im Überschuss zur Verfügung.
Auf diesen werden derzeit Raps und Mais für die Erzeugung von Biodiesel und -gas angebaut.
Würden diese Flächen stattdessen wieder für die Produktion von Nahrungsmitteln genutzt, so ließe sich das Palmöl, das derzeit in Konsumgütern verarbeitet wird, mit heimischen Pfanzenölen ersetzen.
Andere Experten halten das für unrealistisch.
Die Lösung liege nicht im Ersatz, sondern dem nachhaltigen Anbau von Palmöl.
Zu diesem Zweck hat der WWF 2004 den Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) ins Leben gerufen.
Mitglieder des Runden Tischs sind neben Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen vor allem Vertreter aus Anbau, Industrie, Handel und Finanzsektor.
Inzwischen ist das RSPO-Siegel das meistverbreitete Nachhaltigkeits-Zertifikat für Palmöl.
Nachforschungen haben jedoch ergeben, dass der RSPO viele der versprochenen Leistungen nicht erbringt.
Selbst zertifizierte Unternehmen halten die Kriterien des RSPO nur unzureichend oder gar nicht ein.
Die Überwachung ist lückenhaft, bei Verstößen gibt es kaum Sanktionen.
Während einige Umweltschutzorganisationen den RSPO zwar für verbesserungswürdig aber für den ersten Schritt in die richtige Richtung halten sehen andere in ihm nichts anderes als ein Greenwashing-System, das nur Wirtschaftsinteressen bedient.
Solche Siegel würden dem Konsumenten eine angeblich umweltfreundliche Produktion vortäuschen und helfen, unseren exzessiven Ressourcenkonsum zu legitimieren.
Viele Kritiker bezweifeln, dass angesichts der Monokulturen auf großen Flächen, ein nachhaltiger Anbau von Palmöl überhaupt möglich ist.
Eine Studie der Organisation Brot für die Welt kommt zu dem Schluss, dass der RSPO zwar das bislang wichtigste Instrument zur Förderung nachhaltigen Palmöls darstellt, die Probleme des Palmölanbaus jedoch deutlich über die Lösungskapazitäten des RSPO hinausgehen.
Die Regierungen der Produktionsländer sollten bestehende Gesetze umsetzen und Unternehmen Schranken aufzeigen.
Außerdem empfehlen Experten eine Kombination aus folgenden drei Lösungsansätzen: Verbraucher sollten ihren Palmöl-Konsum stark reduzieren, ausschließlich fair gehandeltes Bio-Palmöl kaufen und die Industrie sollte einen Teil des heute verarbeiteten Palmöls durch heimische Öle ersetzen.
Noch vor 30 Jahren kam man sehr gut ohne Palmöl in Massen aus.
Heute konsumieren wir überwiegend industriell verarbeitete Produkte, die auf Pflanzenöle angewiesen sind.
Eine gute Möglichkeit weniger Palmöl zu konsumieren wäre also möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel zu kaufen und stattdessen mit frischen Zutaten zu kochen– so haben wir gleichzeitig die volle Kontrolle, was in unserem Essen steckt.
Wie ist das eigentlich bei euch?
Achtet ihr beim Einkaufen auf Palmöl oder eher weniger?
Schreibt es gerne unten in die Kommentare.
Wenn euch das Video gefallen hat dann lasst doch einen Daumen nach oben da.
Und ansonsten vielen Dank fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal bei Schlaumal.
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